Dekarbonisierung Fehlanzeige: Deutschland importiert jede Menge Kohle aus Kolumbien

Klima Deutschland offenbart ein skurriles Verständnis der Klimapartnerschaft mit Kolumbien. Die Sorge um Umweltzerstörung und Menschenrechte in dem Land in Südamerika rückt in die zweite Reihe: Priorität hat der Ersatz von Kohle aus Russland
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2023
Deutschlands Kohle-Direktimporte aus Kolumbien haben sich zuletzt mehr als verdreifacht, um Russlands Lieferungen zu ersetzen
Deutschlands Kohle-Direktimporte aus Kolumbien haben sich zuletzt mehr als verdreifacht, um Russlands Lieferungen zu ersetzen

Foto: FernandoVergara/ap/dpa

Eigentlich ist es eine ideale Ausgangsposition: zwei Regierungen in Berlin und Bogotá, die sich einer sozialökologischen Transformation und dabei vor allem einer Dekarbonisierung verschrieben haben. Und doch sind die deutschen Kohleimporte aus Kolumbien im vergangenen Jahr explodiert. Die Sorgen um Umweltzerstörung und missachtete Menschenrechte in dem südamerikanischen Land sind offenbar in die zweite Reihe gerückt – allerdings nicht für die lokale Bevölkerung.

Vom „paz total“, dem totalen Frieden, spricht die linke Regierung von Präsident Gustavo Petro und führt Gespräche mit Guerilla- und paramilitärischen Gruppen. Erkennbar dauert es, bis dies zu spürbarem Wandel in den betroffenen Regionen führt. „