Dämonen der Armut

Film Richard Billinghams Jugend war von Verwahrlosung geprägt. Nun hat er sie verfilmt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2019

Zu den besten Traditionen des britischen Kinos gehört es, die gesellschaftlichen Verwerfungen im eigenen Land in präzis beobachteten, sozial-realistischen Filmen zu verarbeiten. Nicht erst seit Ken Loach ist daraus so etwas wie ein eigenes Genre geworden. In den 1990er Jahren gab es eine regelrechte Welle solcher Filme aus Großbritannien. Titel wie Billy Elliott oder Ganz oder gar nicht, in denen es um die Folgen der Thatcher-Ära ging, machten international Furore und waren dazu noch kommerziell erfolgreich. Gemeinsam war diesem „New British Cinema“, wie die Filme subsumiert wurden, die Parteinahme und Empathie der jeweiligen Regisseure für die Abgehängten und Verlierer der neoliberalen Umgestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft. Regisseur Richar