Person öffentlichen Rechts

Doku Zwei Jahre lang sind Filmkameras Sahra Wagenknecht gefolgt. Die Kälte des Politbetriebs wird erlebbar wie selten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2020

Die Steigerungsform von Feind sei Parteifreund, sagt ein beliebtes Bonmot. Im Fall von Sahra Wagenknecht erfährt es neue Berechtigung, wie Sandra Kaudelkas Dokumentarfilm über das bekannteste Gesicht der Linken deutlich macht. Zwei Jahre hat die Regisseurin die Politikerin mit der Kamera begleitet. Es ist ein Glücksfall für den Film, dass es sich um zwei für die Laufbahn Wagenknechts dramatische Jahre handelt. Kaudelka begann im Herbst 2017 zu drehen, als die Spitzenpolitikerin der Linken sich im Bundestagswahlkampf für ihre Partei aufrieb und es kurzzeitig sogar die Hoffnung gab, eine neue Regierung könne nicht ohne Beteiligung der Linken gebildet werden. Am Ende der zwei Jahre stand Anfang 2019 der Rückzug Wagenknechts vom Fraktionsvorsitz und alle