Mackie Messer auf der Autobahn

Bulgarien Volen Siderov, die Galionsfigur der Ultranationalisten, steht mit dem Rücken zur Wand
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"Nur die Ruhe, die Attacke geht weiter!", heißt es auf der Homepage der nationalistischen Partei Ataka zur Beruhigung ihrer verunsicherten Anhänger. Nachdem die kurz zuvor als Sammelbecken radikaler Gruppierungen gegründete Ataka im Juni 2005 überraschend als viertstärkste Fraktion mit acht Prozent in die Nationalversammlung eingezogen war, avancierte sie Umfragen zufolge mit ihrem populistischen, minderheitenfeindlichen Programm alsbald zur zweitstärksten Formation hinter den regierenden Sozialisten. Ende März bescheinigten die Demoskopen eine Zustimmungsrate von 15 Prozent - und der April schien noch mehr zu versprechen. Schon seit Wochen hatten Ataka-Abgeordnete Parlamentssitzungen ignoriert und waren agitierend durchs Land gezogen, um die Bulgaren zum