Das Wahlergebnis in Österreich erinnert frappant an 1999. Auch damals wurden SPÖ und ÖVP kräftig zur Ader gelassen, die Haider-FPÖ hatte die ÖVP überholt und war Zweiter. Nun ist es ganz ähnlich. Sozialdemokraten und Christlichsoziale sind prozentual noch ärmer als vor neuen Jahren. Doch freut sich die SPÖ ostentativ über den ersten Platzes und vergisst, dass sie nur dank des Boulevards vorn blieb. Die ÖVP hingegen hat gar nichts zu feiern und opfert ihren Frontmann Wilhelm Molterer. Sieger sind zweifellos die seit 2005 gespaltenen Freiheitlichen. Die Strache-FPÖ und das Haider-BZÖ haben jeweils sieben Prozent zugewonnen und liegen addiert bei 29 Prozent, knapp hinter der SPÖ.
Wie gebannt starren alle auf das Koalitionskarussell. Die SPÖ möchte wieder mit der ÖVP, doch die ÖVP ziert sich, will vielleicht gar nicht oder wenn, dann mit FPÖ und BZÖ. FPÖ und BZÖ wiederum möchten lieber mit der SPÖ als mit der ÖVP. Für die auf den fünften Platz abgerutschten Grünen ist noch keine besondere Rolle vorgesehen. Kontinuierlich zurück geht übrigens die Wahlbeteiligung. Erstmals sind die Nichtwähler zur größte "Wähler"-gruppe avanciert.
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