Glänzend oder lackiert?

Aufdringlichkeit Mit seinem Buch "Mentaler Kapitalismus" denkt Georg Franck in die richtige Richtung, nur nicht weit genug
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Manchmal gibt es Bücher, die sind empfehlenswert und ärgerlich in einem. Georg Francks Studie über den "mentalen Kapitalismus" ist so eines. Die Schranken der einzelnen gesellschaftlichen Sphären und wissenschaftlichen Disziplinen werden konsequent durchbrochen. Auch die Herausarbeitung eines Zusammenhangs von Waren- und Denkform, ist nicht hoch genug einzuschätzen. Was Menschen von sich und anderen halten, folgt einer "Ökonomie des Denkens": "Der Selbstwert nimmt, um es hart zu sagen, die Züge eines ökonomischen Preises an." Da verrät Franck zwar nichts Neues, doch ist seine insistierende Betonung dieses Komplexes nachvollziehbar, eben weil dieser zwar bestimmend ist, aber nicht zur Kenntnis genommen wird. Franck analogisiert daher zu Recht ein