Retrospektive als Perspektive

Keynesianist Rudolf Hickel will der entfesselten Wirtschaft Fesseln anlegen
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Rudolf Hickel, der Bremer Ökonom, kann als einer der prononciertesten Exponenten des Neokeynesianismus gelten, als ein unermüdlicher Verfechter einer wirtschaftspolitischen Wende: "Denn wir brauchen einen Richtungswechsel, eigentlich die Rückkehr zu einem rational begründeten Zusammenspiel von Wirtschaft und Staat, das es schon einmal gegeben hat." Hickels Perspektive liegt in der Retrospektive. Der Autor ist ein Vertreter von Regulierung und Intervention. Wirtschaftspolitik habe nicht einfach Politik für die Wirtschaft zu sein, sondern politischer Wegweiser.

Wenn der Staat spart, rechnet sich das laut Hickel keineswegs: "Ausgabenkürzungen führen zu sich vervielfachenden Einnahmeverlusten. Die ohnehin schon schwache gesamtwirtschaftliche Nachfrage geht zur