An der Wendemarke

1913 Der Revolutionär August Bebel starb 1913, der Funktionär Friedrich Ebert trat an die SPD-Spitze, Willy Brandt wurde geboren. Welch ein Jahr der deutschen Sozialdemokratie
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2013

Als August Bebel am 13. August 1913 starb, war die Sozialdemokratie die stärkste parlamentarische Kraft im Reich. Sie zählte seit den Reichstagswahlen 1912 110 Abgeordnete in ihrer Fraktion. Bebel selbst saß 46 Jahre lang in Parlamenten. Er, der vom Bürgertum und Adel gefürchtete Revolutionär, war nahezu ein halbes Jahrhundert lang der Parlamentarier schlechthin in Deutschland. Doch wäre Bebel hellauf in Rage geraten, hätte man ihn mit dem Vorwurf des bloßen Parlamentarisierens und der Illusion über die Wirkkraft parlamentarischer Mitarbeit im bürgerlichen Staat traktiert. Gewiss, Bebel war in Tagesdingen durchaus pragmatisch, konnte in seinen Reichstagsreden viele Details zur sozialpolitischen Gesetzgebung beisteuern. Aber er blieb st