Fast freie Abgeordnete

Eventkritik Ein Pharmakonzern lädt junge Menschen ein, in einem "Gesundheitsparlament" Reformideen zu entwickeln – natürlich ganz unabhängig von den Vorstellungen des Sponsors
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Wollen dem "Initiator" auch mal weh tun: die Young Lions Gesundheitsabgeordneten
Wollen dem "Initiator" auch mal weh tun: die Young Lions Gesundheitsabgeordneten

Foto: Andreas Süß

Zeit und Ort sind gut gewählt: Herbst, Grippesaison, Haus der Bundespressekonferenz, direkt hinter dem Parlamentsgebäude. Das Setting macht noch mehr Eindruck, wenn man vorher in der U-Bahn eingequetscht war, in einer hustenden und sich schnäuzenden Menge. Hier wird man mit einem Lächeln empfangen. Und mit dem Namen eines Pharmakonzerns. „Guten Tag, Frau X von der Firma Janssen. Darf ich Ihnen die Jacke abnehmen?“ Die meisten der anwesenden Journalisten vertreten Ärzte- und Apothekerzeitschriften. Im Flur lockt ein Büfett mit Rohkost, Vollkornsemmeln, Linseneintopf und Müsli. Man blättert in den Infobroschüren, auf denen ein geschwungenes blaues J, das Logo des Sponsors, prangt. Dann von hinten der Blitz einer Fotokamera: Die Parlame