Faule Schweine

Essay Warum fahren die Leute eigentlich Taxi? Unser Autor erkundet eine verdammt schöne, alte Kulturtechnik
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2017
Wenn nicht Milla Jovovich mit roten Haaren einsteigt, bleibt die Lage überschaubar
Wenn nicht Milla Jovovich mit roten Haaren einsteigt, bleibt die Lage überschaubar

Fotos: iStock (5), Fotolia, Imago

Im Innern des Wagens wird die Welt egal. Kaum dass Zazie in das Taxi eingestiegen ist, verschwimmt Paris zu einer undefinierten Ansammlung von Fassaden. Draußen ziehen Gebäude vorbei, und keiner der Insassen weiß, was sie bedeuten. War das das Panthéon oder der Gare de Lyon? Der Invalidendom oder die Caserne de Reuilly? Man diskutiert, bis man vorübergefahren ist, dann wendet man sich der nächsten Kuppel zu, es ist im Grunde nämlich völlig unwichtig.

So beginnt Raymond Queneaus Roman Zazie in der Metro von 1959 über die kleine, altkluge Provinzgöre Zazie, die ihren Onkel in der großen Stadt besucht. Eigentlich will sie viel lieber Metro fahren, aber die streikt. „Am Arsch“, sagt Zazie, trinkt „Cacocalo“ und organ