Nirgends daheim

Porträt Bov Bjerg erzählt davon, wie man in Süddeutschland erwachsen wird. Ein Gespräch mit dem hochgelobten Schriftsteller über das Phänomen Provinz
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2015

Wir treffen uns in einem Biergarten in Berlin-Prenzlauer Berg, im Umfeld der Berliner Lesebühnenszene sind wir uns schon mehrmals über den Weg gelaufen. Eigentlich wollte ich mit Bov Bjerg über Süddeutschland sprechen, immerhin kommen wir beide aus Baden-Württemberg. Doch schon bald landen wir bei der Provinz als solcher. Sein zweiter Roman Auerhaus handelt von fünf Jugendlichen, die in der württembergischen Provinz der 80er Jahre eine WG gründen, nachdem einer von ihnen einen Selbstmordversuch hinter sich hat. Das Buch wird einhellig gelobt, „zauberschön“ urteilt etwa der Spiegel. Zu Recht werden der liebevolle Ton und die stilistische Genauigkeit in nahezu allen Besprechungen hervorgehoben. Aber worin unterscheiden sich nun die ver