„Tier oder Gott“

Interview Anselm Neft ergründet das Totalitäre und Tragikomische in der menschlichen Suche nach dem Sinn
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2016
„Die Ablehnung gegenüber Religion insgesamt, wie sie zum Beispiel die ,New Atheists‘ praktizieren, geht mir zu weit“
„Die Ablehnung gegenüber Religion insgesamt, wie sie zum Beispiel die ,New Atheists‘ praktizieren, geht mir zu weit“

Foto: Eric Lafforgue/Arabian Eye/Agentur Focus

Eine verlassene Ecke in Oberösterreich. Adam, Anfang 20, sitzt im Dachgeschoss eines Selbstversorgerhofs und lässt seine Kindheit Revue passieren. Zusammen mit der drei Jahre älteren Manda wurde er aus einem Heim adoptiert und von den radikalen Gnostikern Norea und Valentin aufgezogen. Eine Schule hat er nicht besucht, kaum einmal andere Menschen zu Gesicht bekommen. Jetzt, nach Jahren religiösen Hausunterrichts, versucht Adam, nachzuvollziehen, wie er der wurde, der er ist, und was er tun kann, um trotzdem weiterzuleben. In seinem neuen Roman Vom Licht erzählt Anselm Neft eindrucksvoll und sprachgewaltig von einer fragilen Selbstvergewisserung.

der Freitag: Herr Neft, Religion hat momentan in der westlichen Literatur keinen sehr hohen Stellenwert, insbesondere nich