Die neue Macht der Narcos

Mexiko Das Land erlebt eine neue Welle von Gewaltexzessen und Mord. Der linke Präsident Andrés Manuel López Obrador aber scheut den offenen Krieg gegen sie – weil er an die Vergangenheit denkt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2022

K ugelhagel, Molotowcocktails, brennende Geschäfte. Saldo des wütenden Terrors in den Straßen der Grenzstadt Ciudad Juárez am 11. August: elf Tote, darunter ein vierjähriges Kind, der populäre Radio-Ansager Alan González und drei seiner Kollegen. „Der Terror der Drogenhändler in Mexiko hat an diesem Donnerstag erneut seine Zähne gezeigt“, beschrieb die Mexiko-erfahrene, doch zutiefst erschütterte spanische Kollegin Elena Reina das Grauen in der Tageszeitung El País. „Die Narcos gehen gnadenlos gegen die Zivilbevölkerung vor.“ Die Momentaufnahmen des Reuters-Fotografen José Luis González sprechen eine deutliche Sprache: Schrecken, Entsetzen, Albtraum.

Der seit Ende 2018 amtierende progressive Pr