Erneut wird "der Freitag" den Worten und Werten von Sarah Wagenknecht nicht gerecht. Als einzige Frau in der Serie "mutige Vordenker linker Politik" wird sie ausgerechnet von Herausgeber Jakob Augstein mit spitzer Ironie portraitiert. Verunglimpfende Unterstellungen und aus dem Kontext gerissene Zitate verraten mehr über Augsteins patriarchale Befindlichkeiten als über "die geheimnisvolle" Wagenknecht.
Mit kühlem Charme verweigert sie sich Männerphantasien und scheut dabei nicht vor Interviews in Boulevardblättern zurück. Populistische Debatten korrigiert sie mit glasklaren Statements und politische Analysen mit kenntnisreichen Fachbüchern in allgemein verständlicher Sprache.
Ihr Herz schlägt links - wie das eines jeden Menschen - wofür sie auch Respekt und Anerkennung "von rechts" erhält. Selbstverständlich wollen und sollten sich Menschen weiter entwickeln. Sarah Wagenknecht tut dies ohne menschliche Grundwerte zu verraten oder ihre Seele zu verkaufen - was nur Wenigen in Politik und Medien gelingt. Jakob Augstein könnte einiges von ihr lernen.
Kommentare 4
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Sarah Wagenknecht tut dies ohne menschliche Grundwerte zu verraten oder ihre Seele zu verkaufen
Danke! Das mußte mal so gesagt werden! Und "geheimnisvoll" ist an ihrer klaren und klugen Haltung gar nichts.
Das Augstein dies mit seiner haarverwuschelten Flapsigkeit bei Blome und in der Widersprüchlichkeit seiner Texte nicht zum Ausdruck bringen kann oder will, zeigt vor allem seine eigene Unreife und läßt ihn gegenüber S. W. alt aussehen, obwohl er sehr wahrscheinlich das Gegenteil beabsichtigt;)
So teilt sich die "Meinungswelt" nicht nur in "rechts oder links" , sondern auch nach anderen Kriterien und es ist total verständlich, dass auch politische Gegner von S. W. sie als fairen (aber andersdenkenden Gesprächspartner) schätzen und sich sachlich mit ihr austauschen. Genauso sollte es auch sein, denn auch Konservative haben ihre Unabhängigkeit des Denkens, genauso wie Kommunisten und alle anderen, die sich nicht zur Hetze aufschwingen, sondern inhaltlichen Austausch über das Selbstverständlichste der Welt: die menschliche Vielfalt führen und dabei sinnvolle Evolutionsbedingungen schaffen, welche durch Verstärkung von Schwachsinn jeder Art schon genug Behinderung erfahren.
Es ist ein Trauerspiel, daß "die Linke" nicht erkennen kann, was sie an S. W. hat (und an O. L. hatte).
Ehrlich gesagt: was Augstein über Sahra - an deren intellektueller Wahrnehmungsschwelle er nicht kratzen kann ... - so sagt, meint oder philibustert ;-) - ist, um auf Wienerisch zu sagen: "Powidl".
Punkt.
Basta.