50 Jahre Ostermarsch - es wird weiter marschiert

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Seit 50 Jahren gibt es sie nun in Deutschland, die Ostermärsche.
Sie marschieren für eine friedlichere Welt und demonstrieren dabei, dass sie für Abrüstung sind, anstelle weiterer nuklearer Aufrüstung. Der erste Marsch endete am Ostermontag im Jahre 1960 in Hamburg, die Teilnehmer waren angetreten, um zu zeigen, dass sie gegen jedwede nukleare Aufrüstung waren, unabhängig davon, ob diese im Osten oder im Westen stattfand. Während beim ersten Marsch nur knapp 1200 Menschen teilnahmen, waren es 1968 schon über 300.000 Teilnehmer, welche für Frieden und nukleare Abrüstungen demonstrierten.

Trotz der beeindruckenden Zahl an Teilnehmern, sind die Erfolge der Friedensbewegung eher gering einzuschätzen. Weder das Aufrüsten der beiden Großmächte konnte verhindert werden, noch die Stellvertreterkriege die sich weltweit ereigneten.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden die Ziele verändert und man passte sich den neuen Gegebenheiten an, so dass nun nicht mehr nur die beiden Großmächte im Fokus der Demonstrationen standen, sondern auch andere Länder, welche am wachsenden Waffenmarkt teilhaben wollten. Doch auch diese Kundgebungen brachten nicht den gewünschten Erfolg. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat die Bundesrepublik eine zunehmend wichtigere Rolle als internationaler Waffenhändler eingenommen und ist inzwischen zum drittgrößten Waffenexporteur weltweit geworden.
Somit richten sich die Ostermärsche dieses Jahr hauptsächlich gegen Deutschlands Rolle als einer der führenden Waffenexporteuere weltweit und gegen die Gefahr von neuen Kriegen, wie es dem Iran immer wieder angedroht wird.
Die Ostermärsche finden in über 70 Städten statt, auch wenn diese inzwischen meist eher Kundgebungen, Mahnwachen und Veranstaltungen sind.

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