Friedensdemos in Israel und Palästina

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Seit einiger Zeit kommt es nun in Nilin und Bilin zu Demonstrationen für Frieden und den Abbau der israelischen Mauer. Diese Demonstrationen wurden in der letzten Woche von europäischen Diplomaten besucht, die sich ein Bild von ihnen machen wollten. Diese Demonstrationen sind ausdrücklich gewaltfrei. Die Diplomaten wollten mit ihrem Besuch in Nilin auf die Situation der dort lebenden Bevölkerung aufmerksam machen. Trotz gewaltloser Proteste wurden allein in Nilin über 130 Personen verhaftet. Meist geschieht dies auf unbestimmt Zeit, sogenannte administrativ Haft, ein Relikt aus der Kolonialzeit.

Die Diplomaten, auch deutsche, beabsichtigten ein Zeichen zu setzten gegen die Verhaftung von friedlichen Demonstranten.

"Wir sehen nicht, was man den Inhaftierten vorwerfen kann"

äußerte sich ein Diplomat zu den Verhaftungen.
Die Menschen in den beiden Dörfern müssen sich seit Beginn der Demonstrationen mit nächtlichen Verhaftungen und Razzien auseinandersetzen.
Wenngleich die Proteste friedlich verlaufen, wurden durch Schüsse mindestens 5 Palästinenser getötet und weitere verletzt.
Auch in Jerusalem kommt es seit geraumer Zeit zu gemeinsamen Demonstrationen von Israelis und Palästinenser. Diese richten sich insbesondere gegen die Vertreibung von palästinensischen Familien aus ihren Jerusalemer Wohnungen. Bis vor kurzer Zeit kam es auch dort noch zu Verhaftungen, bis ein israelisches Gericht die Demonstrationen legitimierte. An den Protesten beteiligten sich auf israelischer Seite Meretz, eine Partei, die sich intensiv für einen gerechten Frieden und soziale Gerechtigkeit einsetzt, sowie Akademiker und linksgerichtete Teile der Bevölkerung. Auf palästinensischer Seite nehmen Anwohner wie auch Friedensaktivisten teil.
Auch David Grossman, einer der bekanntesten Schriftsteller Israels, nahm an den Demonstrationen teil und begründet dies

"Manchmal ist es unmöglich zu schweigen"

Ein weiterer Grund sei, so David Grossman, dass

"Die Siedler und die Rechte sich mithilfe der Regierung an den Palästinensern vergehen"

.
Auch aus dem europäischen Ausland kommt weitere Unterstützung. So haben die dänische Danske Bank und die Pernsionskasse PKA Ltd angekündigt, Unternehmen die aktiv am Mauerbau beteiligt sind, zu boykotieren. Vor geraumer Zeit beendete bereits die norwegische Regierung ihre Zusammenarbeit mit einem Unternehmen, das aktiv den Mauerbau vorantrieb.

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