Mark Braverman ein 1948 geborener jüdischer Amerikaner aus einer pro-israelischen Familie fordert, dass das Schweigen der Christen zur Besatzungspolitik Israels ein Ende nimmt.
Das Buch beginnt mit einem interessanten Prolog, der deutlich zeigt, wo die Konfliktlinien im Nahostkonflikt verlaufen:
Im September 1997 wurde die dreizehnjährige Smadar Elhanan von einem palästinensischen Selbstmordattentäter getötet. Nach ihrem Tod öffneten ihre Eltern Rami und Nurit Peled-Elhanan anderen trauerenden Eltern und palästinensischen Helfern, die ihnen ihr Beileid bekundeten, ihr Trauer-Haus. Jahre später sagte Nurit bei einer Ansprache in Tel-Aviv:
Nach der Ermordung meines kleinen Mädchens fragten mich Reporter, wie ich es fertigbringe, Beileidsbekundungen von der anderen Seite entgegenzunehmen. Ich gab zur Antwort, dass ich mich tatsächlich geweigert hatte, der anderen Seite zu begegnen: Als nämlich der damalige Bürgermeister von Jerusalem, Ehud Olmert, kam, um mir sein Beileid auszusprechen, hatte ich den Raum verlassen und mich geweigert, mit ihm zusammenzusitzen. Für mich ist die andere Seite, also der Feind, nicht das palästinensische Volk. In meinen Augen geht der Kampf nicht zwischen Palästinensern und Israelis und auch nicht zwischen Juden und Arabern. In Wirklichkeit geht es um den Kampf zwischen denen, die Frieden wollen und denen, die Krieg wollen. Mein Volk sind diejenigen, die Frieden wollen. Meine Schwestern die trauernden israelischen und palästinensischen Mütter, die in Israel und in Gaza und in den Flüchtlingslagern leben. Meine Brüder sind die Väter, die ihre Kinder gegen die grausame Besetzung zu verteidigen suchen und denen, die das wie ich nicht fertigbringen! Wir wurden zwar in eine unterschiedliche Geschichte hineingeboren und sprechen verschiedene Sprachen, aber uns eint mehr als uns trennt.”
Israel, die Besatzung und ihre Ursachen
Nach dem Prolog, der Mut macht folgt, Braverman mit einem fesselenden Buch, das damit beginnt die Perspektiven auf den Nah Ostkonflikt wieder “grade zu rücken”. So schreibt er “Die Siegreichen und Mächtigen werden als die Opfer betrachtet, die Enteigneten als die Unterdrücker.” Er verdeutlicht damit, dass zumindest in Teilen der westlichen Welt der Eindruck entstanden ist und sich bis heute hält, dass Israel das Opfer der selbstgeschaffenen Besatzung ist und nicht die PalästinenserInnen. Ein Eindruck den er im gesamten Buch wiederlegt und richtigerweise die aktuelle Situation als Kolonialismus definiert, wie auch der berühmte israelische Historiker Ilan Pappe. Als Grundproblem Israels sieht er den Glauben das auserwählte Volk zu sein, ein Anspruch den er für die heutige Welt ablehnt. Durch eine solche Selbsteinschätzung werde jeder Frieden unmöglich gemacht, so Braverman, der daraufhin die christliche Welt kritisiert, die zu all dem israelischen Unrecht nur schweigt. Seine Kritik richtet er vorallem an die progressiven ChristInnen auf dieser Erde, die Israel unterstützen, weil sie es für die notwendige Konsequenz des Holocaust halten. Er betont, dass grade diese Gruppe Israel laut und deutlich kritisieren müsse, wenn sie sich Sorgen um die Juden machen. Er kritisiert auch die Idee der progressiven Christen, dass man Israel nur kritisieren dürfe, wenn die Mehrheit der jüdischen Israelis dies tue. Als Antwort auf solche Gedanken zitiert er zu Beginn des 8. Kapitels (zu Beginn eines jeden Kapitels findet sich ein Zitat, das dem Kapitel die Richtung weißt) Rosemary Ruether:
Man hörte grausame Argumente…, die zu unterstellen scheinen, Christen sollten sich erst dann kritischen gegenüber Israel äußern, wenn das eine wesentliche Anzahl von Israelis und westlichen Juden tun. Das ist ein seltsames Moralprinzip… Würde man wirklich solange damit warten, den Rassimus der Amerikaner oder weißen Südafrikaner zu kritisieren, bis eine Mehrzahl der der weißen Amerikaner oder weißen Südafrikaner das selbst tut?
Er kritisiert dabei nicht nur die liberalen Christen, sondern auch die liberalen Juden, die nicht weiter denken als die aktuellen Grenzen und in diesen sogar Siedlungen behalten wollen. Bravermann spricht sich nicht für die Ein-Staaten-Lösung aus, doch er erkennt, dass die Idee eines pluralen und demokratischen Staates auf der Grundlage des historischen Palästinas eine Lösung wäre. Eine Lösung, die immer realistischer wird, wenn sich die aktuelle Politik fortsetzt. Sein letztes Kapitel gilt es dabei sich zum Herzen zu nehmen, es ist ein Aufruf zum Handeln, ein Aufruf den Mund auf zu machen und nicht mehr zu schweigen im Angesicht des Unrechts. Ein Aufruf das Schweigen zu brechen, ein Aufruf im Interesse der Bevölkerung im Nahen Osten.
Ein Nachwort des Alttestamentlers Walter Brüggemann schließt das Buch ab : „Dieses Buch ist eine Einladung, dem man Gehör schenken muss. Würde man sie beherzigen, so könnte schon bald in Jerusalem Friede sein, wenn auch nicht gleich nächstes Jahr. Lässt man sich nicht auf sie ein, so wird der heilige Boden immer mehr zum Schlachtfeld werden. Es gibt eine Zeit zum Festhalten und eine Zeit zum Loslassen.“ Dem können wir uns nur anschließen und die Einladung dieses Buch zu lesen, nur weitergeben und euch bitten gemeinsam mit uns die praktischen Tipps des Kapitals “Aufruf zum Handeln” umzusetzen.
Kommentare 21
Der letzte Satz Ihres Blogs legt nahe, dass Sie hier eine Kampagne anzetteln wollen.
"Ein Eindruck den er im gesamten Buch wiederlegt und richtigerweise die aktuelle Situation als Kolonialismus definiert, wie auch der berühmte israelische Historiker Ilan Pappe.
[...]
Er kritisiert dabei nicht nur die liberalen Christen, sondern auch die liberalen Juden, die nicht weiter denken als die aktuellen Grenzen und in diesen sogar Siedlungen behalten wollen. Bravermann spricht sich nicht für die Ein-Staaten-Lösung aus, doch er erkennt, dass die Idee eines pluralen und demokratischen Staates auf der Grundlage des historischen Palästinas eine Lösung wäre."
Die Ablehnung des von Israel akzeptierten und von den arabischen Staaten abgelehnten UN-Teilungsplan, in dem Israel nicht einmal 20% der "Völkerbundmandates Palästina" (alias Cisjordanien und Transjordanien alias Israel, Palästina und Jordanien) bekommen sollte, war Grund für die erste echte militärische Auseinandersetzung. Juden wurden über ein Jahrtausend lang in der islamischen Welt unterdrückt und waren als Dhimmi de facto entrechtet. Heute gibt es in kaum noch einem arabischen Land überhaupt Juden, da diese, gerade nach der Staatsgründnung Israels, nach und dort nach und nach vertrieben oder zumindest solange diskrimiert wurden, bis sie freiwillig gingen. Doch die jüdische Nakba wird systematisch totgeschiegen.
Von einem kolonialen Israel zu sprechen ist schlicht falsch, stammte doch bis 2002 die Hälfte der jüdischen Bewohner Iraels, bzw. deren Vorfahren aus islamischen Ländern und ergeben diese zusammen mit 25% Nichtjuden, die größtenteils eben aus dieser Weltregion sind, eine satte Mehrheit gegenüber den europäischen und amerikanischen Juden.
Quellen und mehr dazu: https://www.freitag.de/autoren/bastian-borstell/die-zwei-staaten-loesung-muss-sein
Und was sollen die ganzen Verweise auf jüdische Kronzeugen?
Wenn sich Frauen frauenfeindlich äußern, haben sie dann recht?
Wenn Schwule sich homophob aüßern, haben sie dann recht?
http://lizaswelt.net/2006/12/16/mehr-als-nur-ein-kronzeuge/
Bastian Borstel:
"Und was sollen die ganzen Verweise auf jüdische Kronzeugen?"
@Bastian Borstel
Wenn Israel-Kritiker auch Juden zitieren, dann liegt das einerseits daran, dass "Israel-Kritiker" nicht diese Täter- und Opfer-Volk-Denke kennen wie man sie von antisemitischen Zionisten kennt und andererseits will man so den antisemitischen Zionisten mal wieder die Gelegenheit geben Juden als Volksverräter zu sehen.
Es spielt natürlich auch eine Rolle, dass jüdische Israel-Kritiker von Zionisten angegriffen werden (da schreckt man in Israel auch nicht vor Morden zurück) und wer soll Juden die auf Grund der Tatsache, dass sie sich als Juden äußern bzw. schlicht Juden sind angegriffen werden (das ist übrigens echter Antisemitismus) in Schutz nehmen, wenn dazu unsere ganzen Israel-Freund nicht fähig sind?
Oder ist es kein Antisemitismus, wenn man einen jüdischen Israel-Kritiker dafür kritisiert, dass er sich als Jude äußert? Jüdische Israel-Kritiker werden doch als "sich-selbst-hassende Juden", Volksverräter und jüdische Antisemiten denunziert.
Wenn es wirklich jüdische Antisemiten gibt, was sind dann Zionisten die Juden dafür kritisieren, dass sie sich als Juden kritisch zur Politik Israels äußern?
Eine Kampagne, in der sich die Menschen für Frieden aussprechen ist uns jederzeit willkommen!
Ich muss sagen, ich bin gerade einigermaßen sprachlos und sitze mit offenem Mund vor meinem Bildschirm!
Denn vom Benutzer Borstell habe ich soeben erfahren dass das arme Israel 1948 "nicht einmal 20%" von dem zugesprochen bekam was es sich eigentlich erhofft hatte.
Das ist das erste mal dass ich von dieser Art der Betrachtung höre.
Mein zugegebenermaßen wohl etwas älterer Kenntnisstand war, dass Israel 56% (für etwa 600.000 Menschen) und die Palästinenser etwa 44% (für ca. 1,3 Mio. Menschen) des Gebietes mit dem Namen "Palästina" (welches unter britischem Mandat verwaltet wurde) zugesprochen bekommen sollte.
Vermutlich klang das einfach nicht mehr so toll wenn man schon den größeren und fruchtbareren Teil (!) bekommt und das offensichtlich heute gar nicht mehr ausreicht?
Beängstigend, in unserer Zeit sind es echt nur ein paar Tastendrucke und man kann Geschichte neu schreiben bzw. formulieren. (Wann hat Wikipedia das geändert?)
Jetzt, da man also fast das gesamte Gebiet "schleichend" eingenommen hat (knapp 80% nach "alter Rechnung") da darf man ruhig endlich anfangen größer zu denken, oder?
Na da bin ich ja schon richtig gespannt welche Ausdehnungen in den nächsten Jahrzehnten noch bevorstehen. Jordanien kann sich wohl auf etwas gefasst machen...
An Frieden ist es dem Benutzer einer solchen Rhetorik ("uns steht eigentlich noch mehr zu") jedenfalls nicht gelegen.
So etwas macht mir wirklich Sorge.
@Freiheitsliebender: meine volle Zustimmung!
Als Grundproblem Israels sieht er den Glauben das auserwählte Volk zu sein
Für mich hat er sich alleine dadurch schon disqualifiziert.
Das Mandatsgebiet Palästina umfasste Transjordanien und Cisjordanien. Das heutige Jordanien ist also "Ostpalästina".
"Das ist das erste mal dass ich von dieser Art der Betrachtung höre."
Das wundert mich nicht. Aber: Nur weil Sie davon noch nichts gehört haben, heißt das nicht, dass es falsch wäre.
Desweiteren empfehle ich Ihnen meinen Blog: https://www.freitag.de/autoren/bastian-borstell/die-zwei-staaten-loesung-muss-sein und die anschließende Diskussion.
"Mein zugegebenermaßen wohl etwas älterer Kenntnisstand war, dass Israel 56% (für etwa 600.000 Menschen) und die Palästinenser etwa 44% (für ca. 1,3 Mio. Menschen) des Gebietes mit dem Namen "Palästina" (welches unter britischem Mandat verwaltet wurde) zugesprochen bekommen sollte.
Vermutlich klang das einfach nicht mehr so toll wenn man schon den größeren und fruchtbareren Teil (!) bekommt und das offensichtlich heute gar nicht mehr ausreicht?"
Furchtbarer war der Teil vor allem, weil die jüdischen Siedler die (teilweise antiken) Bewässerungsysteme wieder in Gang brachten bzw. ausbauten. Dass den zukünftigen Staat Israel zugesprochene Land war (!) zu großen Teilen Wüste.
"Beängstigend, in unserer Zeit sind es echt nur ein paar Tastendrucke und man kann Geschichte neu schreiben bzw. formulieren. (Wann hat Wikipedia das geändert?)"
Geschichte wurde schon immer nicht neutral geschrieben. Die Wikipedia gibt sowohl israelische als auch arabische und darüber hinaus "neutrale" Sichtweisen wieder.
Übrigens: Aus arabischer Sichtweise waren das "Mandatsgebiet Palästina" (also Cisjordanien und [Trans]Jordanien), der Libanon, die türkische Provin Hatay, der Irak und das Heutige Syrien Bestandteile von "Groß-Syrien" (das im wesentlichen alle vormals zum Osmansichen Reich existierenden "arabischen" Siedlungsgebiete plus der "arabischen" Siedlungsgebiete im Iran, die zuletzt Saddam Hussein annektieren wollte, unfassen sollte) oder sogar eines vereinigten Arabiens. Sämtliche dort existierenden Grenzen wurden durch westliche Kolonialmächte gezogen. "Palästina" ist ein westlicher Begriff, bzw. war eine Provinz des römischen Reichs, den dort(!) über Jahrtausende niemand verwendet hat.
In Deutschland extrem dominant ist die Übernahme der arabischen (wie Sie gleich sehen werden: taktischen) Sichtweise, was z.B. schon bei Schulbüchern anfängt. Dazu auch mein Blog.
"Jetzt, da man also fast das gesamte Gebiet "schleichend" eingenommen hat (knapp 80% nach "alter Rechnung") da darf man ruhig endlich anfangen größer zu denken, oder?"
Nein. Der weitaus größere Teil ist heute "Jordanien". In "Jordanien" wird Juden ürbigens die Staatsbürgerschaft verwehrt und nach der Staatsgründung Israels wurden sämtliche Juden aus (Trans)Jordanien vertrieben. "Jordanien" ist per Gesetz "judenfrei", obwohl Juden dort schon lebten, als es den islam noch gar nicht gab.
Und: Diese jordanischen Gesetze galten zwischen der Zeit nach israelischen Unabhängigkeitskrieg bis zur israelischen Besetzung der gesamten cisjordansichen Terretoriums. Ein Fakt, der bei der "Siedlerfrage" gern vergessen wird: Die jüdischen Ansiedlungen in diesen Gebieten sind nicht die ersten nach ein paar Tausen Jahren, sondern das sind zum teil Leute, die noch zu ihren Lebzeiten aus Judea und Samaria, so der Name des "Westjordanlandes" in Israel, von den Jordaniern vertrieben wurden waren. Nach einer Volkszählung des osmansiches Reiches hatte Jerusalem z.B. schon im 19. Jahrhundert eine alteingesessene jüdische Bevölkerungsmehrheit (bzw. es gab in etwa so viele Juden wie Moslems und Christen zusammen). Wer also z.B. meint, dass Jerusalem "palästinensisch" sei, der beansprucht damit eine Stadt für Palästina, die erst durch das Vertreibungsunrecht gegen Juden im 20. Jahrhundert eine "arabische Stadt" wurde!
Bitte beachten, was der später erste Vorsitzende der PLO (!) 1956 vor dem Sicherheitsrat der vereinten Nationen sagte:
"It is common knowledge that Palestine is nothing but southern Syria." — Ahmed Shukairy, , United Nations Security Council, 1956
Oder was das damalige PLO-Exekutivratsmitglied Zahir Muhsein meinte, als er der niederländischen Zeitung Trouw am 31. März 1977 mitteilte:
„Ein palästinensisches Volk gibt es nicht. Die Schaffung eines palästinensischen Staates ist nur ein Mittel, unseren Kampf gegen Israel für unsere arabische Einheit fortzusetzen. In Wirklichkeit gibt es keinen Unterschied zwischen Jordaniern, Palästinensern, Syriern und Libanesen. Nur aus politischen und taktischen Gründen sprechen wir heute von der Existenz eines palästinensischen Volkes, da die arabischen Interessen verlangen, dass wir die Existenz eines eigenen 'palästinensischen Volkes' fordern, um uns dem Zionismus zu widersetzen.
Aus taktischen Gründen kann Jordanien als souveräner Staat mit festgelegten Grenzen keine Ansprüche auf Haifa und Jaffa geltend machen, während ich als Palästinenser unzweifelhaft Haifa, Jaffa, Beer-Sheba und Jerusalem beanspruchen kann. In dem Augenblick aber, in dem wir unser Recht an ganz Palästina wieder gewonnen haben, werden wir nicht eine Minute zögern, Palästina und Jordanien zu vereinen.“ (Wikipedia)
Oder auch diese Herren:
"There is no such country as Palestine. 'Palestine' is a term the Zionists invented. . . . Our country was for centuries part of Syria. 'Palestine' is alien to us. It is the Zionists who introduced it." — Local Arab leader to British Peel Commission, 1937
"There is no such thing as Palestine in history, absolutely not" — Professor Philip Hitti, Arab historian to Anglo-American Committee of Inquiry, 1946
Oder auch, was „Palästinenser-Präsident“ Arafat, auch noch 1993 im jordanischen Fernsehen sagte:
"Da wir Israel nicht durch Krieg zerstören können, tun wir es in Phasen. Wir übernehmen alles und jedes Stückchen Land Palästinas, dessen wir habhaft werden können und gründen darauf eine souveräne Einheit. Diese nutzen wir als Sprungbrett um mehr zu greifen. Wenn die Zeit reif ist, können wir die arabischen Nationen dazu bringen, gemeinsam mit uns den Endschlag gegen Israel zu führen." (z.n. „Es gibt kein palästinensisches Volk“)
Und um auch ausnahmsweise mal einen "Kronzeugen" zu zitieren:
"Palästina hat nie ... als autonome Einheit existiert. Es gibt keine Sprache, die Palästinensisch genannt wird. Es gibt keine erkennbare palästinensische Kultur. Es hat nie ein Land gegeben, das als Palästina von Palästinensern regiert wurde. Palästinenser sind Araber, nicht zu unterscheiden von Jordaniern (die eine weitere Erfindung der jüngeren Vergangenheit darstellen), Syrern, Libanesen, Irakis usw.
Bedenken Sie, dass die Araber 99,9 Prozent des Landes im Nahen Ostens kontrollieren. Israel besteht aus nur einem Zehntel eines Prozents der Landmasse. Aber das ist für die Araber noch zu viel. Sie wollen alles. Und das ist es, worum Israel heute kämpft... Egal, wie viel Zugeständnisse die Israelis beim Land machen, es wird niemals genug sein.“ Aus: "Myths of the Middle East" von Joseph Farah, einem arabisch-amerikanischen Autor und Journalisten, WorldNetDaily, 11.10.2000
"Na da bin ich ja schon richtig gespannt welche Ausdehnungen in den nächsten Jahrzehnten noch bevorstehen. Jordanien kann sich wohl auf etwas gefasst machen...
An Frieden ist es dem Benutzer einer solchen Rhetorik ("uns steht eigentlich noch mehr zu") jedenfalls nicht gelegen."
Israel hat dem UN-Teilungsplan zugestimmt, der von sämtlichen arabischen Staaten abgelehnt wurde. In Folge militärischer Auseinandersetzungen hat Israel Gebiete annektiert um (in Übereinstimmungen mit UN-Resolutionen) Grenzen zu schaffen, in denen es sicher existieren kann und diese, wie die Sinaihalbinsel, zum Teil zurückgegeben, wenn es zu Friedensverträgen kam.
Jordanien hat im Friedensvertrag mit Israel endgültig auf alle Gebistansprüche westlich des Jordan verzichtet und mit Israel ausgemacht, dass Israel der Gründung eines "palästinensichen" (arabischen) Staates zustimmen muss. Im Gegensatz zu anderen Behauptungen gibt es aber keine festgelegt Grenzen mehr. Die Grenzen, die der UN-Teilungsplan vorsah, sind durch die Versuche Israel zu vernichten obsolet, da Israel einerseits das Recht hat, ein miltärisch verteidigbares Terretorium einzunehmen andererseits kein arabischer Staat die damaligen Grenzen anerkannt hatte. Die heutige "Grenze" zwischen Israel und "Palästina"/"Arabisch-Cisjordanien" ist übrigens keine völkerrechtlich verbindliche "Grenze", sondern eine Waffenstillstandslinie. Israel behält sich weiterhin vor, eventuell Gebiete zu annektieren einerseits als Reparation für die militärischen Konflikte, andererseits als Reparation für das Eigentum, dass die aus den arabischen Staaten geflüchteten Juden, die bis 2002 übrigens die Hälfte der jüdischen Bevölkerung Israels ausmachten, zurücklassen mussten oder weit unter Wert verkaufen mussten. Die Situation unterschied sich von Land zu Land, aber es ist kein Wunder, dass es heute z.B. in Bagdhad kaum noch Juden gab, obwohl diese zu Beginn des 20. Jahhunderts ein gutes Viertel der dortigen Stadtbevölkerung ausmachten.
Oder was meinen Sie: Warum gibt es heute kaum noch Juden, von Marocko bis zum Iran, obwohl es in allen diesen Ländern lange rechts stattliche jüdische Bevölkerungsanteile gab?
Sie sollten Sich zumindest mal auf die israelische Perspektive einlassen, und dann entscheiden, was Sie gelten lassen wollen und was nicht, anstatt unreflektiert die "palästinensische"/arabische Sichtweise zu übernehmen.
Hier z.B. ein Vertreter der Regierung Israels zur Flüchtlingsfrage, dessen Eltern aus Algerien vertrieben wurden und der damit eine "lebender Beweis" ist, dass die Legende, Israel sei so eine Art "jüdisch-europäische Siedlungskolonie" nicht stimmt: https://www.youtube.com/watch?v=g_3A6_qSBBQ&list=PLD32095A200363631
An welcher Stelle habe ich eigentlich "jüdische Kronzeugen" als "Volksverräter" dargestellt? So etwas scheinen Sie mir ja unterstellen zu wollen...
"Wenn Israel-Kritiker auch Juden zitieren, dann liegt das einerseits daran, dass "Israel-Kritiker" nicht diese Täter- und Opfer-Volk-Denke kennen wie man sie von antisemitischen Zionisten kennt"
Wieviele Texte zu "dem Nahostkonflikt" (als gäbe es im Nahen Osten keine anderen Konflikte) gibt es, in denen Siedlungsbau, Militärische Aktionen der IDF, israelische Geheimdienste, "palästinensiche" Flüchtlinge, Sperranlagen usw. eine Rolle spielten, jüdische Flüchtlinge aus den arabischen Ländern, die terroristischen Aktionen von Hamas und Fatah, antisemitische Propaganda in einem Großteil der arabischen Medien usw. aber nichtmal erwähnt werden...
"Israel-Kriiker" kennen doch in den meisten Fällen eine ganz klare "Täter- und Opfer-Volk-Denke". Israel ist ("immer") "Täter", "die Palästinenser" sind ("immer") "Opfer".
Und warum berufen sich Israelkritiker so gern auf "jüdische Kronzeugen"? Es liegt also nicht daran, dass dem die (unausgesprochene) rassistische Unterstellung zu Grunde läge, Juden könnten "von Natur aus" keine Antisemiten sein. Wo dran liegt es sonst?
"andererseits will man so den antisemitischen Zionisten mal wieder die Gelegenheit geben Juden als Volksverräter zu sehen"
Aha. Das soll wohl der Provokation dienen. Und dann noch schön die Begrifflichkeit "Volksverräter" benutzt, um den Zionismus bzw. den Staat Israel mal wieder ins (ganz) braune Eck zu drängen...Was für eine Diskussionsgrundlage!
"Es spielt natürlich auch eine Rolle, dass jüdische Israel-Kritiker von Zionisten angegriffen werden (da schreckt man in Israel auch nicht vor Morden zurück) und wer soll Juden die auf Grund der Tatsache, dass sie sich als Juden äußern bzw. schlicht Juden sind angegriffen werden (das ist übrigens echter Antisemitismus) in Schutz nehmen, wenn dazu unsere ganzen Israel-Freund nicht fähig sind?"
Nun tun Sie ja auch noch so, als würden in Israel "Volksverräter" systematisch verfolgt und abgeschlachtete. Averny, Zuckermann und Co. sind meines Wissens nach noch am Leben und dürfen ihre Kritik in Israel auch offen äußern.
Übrigens: Sowohl während des "arabischen Aufstands" als auch bei späteren"Intifadas" kamen jeweils mehr Araber durch Araber ums Leben als durch Juden. Unter besonderer "innerpalätinensischer" Verfolgung litten zu allen Zeiten all jene Besonders, die für ein Zwei-Staaten-Lösung und einen Frieden mit Israel eintraten.
"Jüdische Israel-Kritiker werden doch als "sich-selbst-hassende Juden", Volksverräter und jüdische Antisemiten denunziert."
Der Satz srotzt vor Verallgemeinerungen und Unterstellungen. Er müsste lauten:
"[Einige] Jüdische Israel-Kritiker werden doch [von Manchen] als "sich-selbst-hassende Juden" [.] und jüdische Antisemiten" bezeichnet.
"Oder ist es kein Antisemitismus, wenn man einen jüdischen Israel-Kritiker dafür kritisiert, dass er sich als Jude äußert?"
Wenn die Kritik darauf basiert, als Jude "dürfe" er das nicht sagen, mag das zutreffen. Die Kritik sollte ohne ein auf "dem Hintergrund" des kritikers basierendes Vor(!)urteil geprüft werden. Die Frage, ob eine Äußerung antisemitisch ist, muss absolut unabhängig davon entschieden werden, ob es sich bei dem Äußernden um einen Juden handelt, oder nicht.
Das ist aber etwas anderes, als die Frage, ob ein jüdischer Israelkritiker ein antisemitisches Motiv hat und/oder zu den "sich-selbst-hassenden-Juden" gehört. Dieser Frage muss dem ersten, also der Auseinanderstzung mit der Kritik, nachfolgen.
Kritik an antizionistischer Kritik sollte auch nicht a la BILD mit "Das wird man doch noch sagen dürfen-Strategien begegnet werden...
Übrigens: Ich halte Israelkritiker, die dieses Wort auch noch auf sich selbt verwenden, grundsätzlich zumindest für leichte Antisemiten. Denn weder bezieht sich hier die Kritik darauf, dass es (National)staaten überhaupt gibt, noch bezieht Sie sich auf bestimmte politische Praktiken bestimmter Parteien/Regierungen Israels, sondern sie bezieht sich auf einzig und allein auf (die Existenz) Israel(s). Ich habe z.B. noch nie von Myanmarktikern, Chinakrikern usw. gehöhrt. Wo sind die Lettlandkritiker, die den Umgang mit den "Nicht-Bürgern" kritisieren, die 14% der Bevölkerung ausmachen und weitaus weniger politische Rechte haben, als die angeblich unter "Apartheid" (diese Vergleiche relativieren übrigens das Leid jener Südafrikaer, die unter echter Apartheid litten) leidenden arabischen Israelis? http://de.wikipedia.org/wiki/Nichtb%C3%BCrger_%28Lettland%29
Warum wird Israel so unverhältnismäßig viel kritisiert? Warum beschäftigt sich die UN in (nach einigen angaben) einem Viertel ALLER Resolutionen mit diesem Konflikt, obwohl es weitaus schlimmeres auf der Welt gibt?
Was ist das besondere, einzigartige an Israel, dass all diese Israelkritiker dazu motiviert? Ähnliche Konflikte gibt es überall auf der Welt. Das einzig besondere an Israel: Es ist ein jüdischer Staat, der einzige jüdische Staat der Welt.
Die Kruden, die Dafouris, die Saharouis, die Uiguren, die "Nicht-Bürger" Lettlands, die "Zigeuner" Ungarns und Rumäniens, die Chinesen und Inder Malaysias, die Moslems Myanmars, die Tuareq usw. haben alle das Pech, ihren Konflikt NICHT mit einem jüdischen Staat ausfechten zu müssen, denn dann würde sich die Weltgemeinschaft und -öffentlichkeit bestimmt für sie interessieren.
Zum "ewigen Israeli" schrieb ja schon die taz Kluges:
"Haben Sie vom Nahostkonflikt keine Ahnung, aber eine Meinung zu bieten? Wollten Sie schon immer mal für mutig gehalten werden, weil Sie etwas aussprechen, was sowieso alle denken? Dann schreiben Sie doch einfach einen israelkritischen Text!Im Folgenden präsentiert Ihnen die Wahrheit eine kleine Handreichung, wie solch ein Text aussehen könnte, sowie ein paar – nennen wir sie: Stolpersteine, die Sie unbedingt beachten sollten, damit Ihre Publikation auch tatsächlich als israelkritisch wahrgenommen wird und nicht etwa als … na, Sie wissen schon.
1. Der Kronzeuge
Zitieren Sie einen israelkritischen Juden, denn wer einen Juden zitiert – das liegt in der Natur der Sache –, der kann die Juden nicht hassen. Bedienen Sie sich dabei der Einfachheit halber aus dem übersichtlichen Pool „kritischer Juden“, die auch von anderen israelkritischen Texten immer wieder gern zitiert werden.
2. Konzentration
Erwähnen Sie in Ihrem Artikel nicht die Hamas – oder wenn, dann nur nebenbei, alles andere würde nur ablenken von Ihrem Thema: Schließlich geht es Ihnen in Ihrem Text um Israel!
3. Anschaulichkeit
Wählen Sie anschauliche Vergleiche, damit diejenigen, die noch weniger Ahnung haben als Sie, sich gleich ein Bild machen können. Vergleichen Sie den Gazastreifen mit dem Warschauer Ghetto und den israelischen Staat mit dem Apartheidregime. Wenn Sie literarischen Ehrgeiz besitzen, können Sie es auch mit Umschreibungen probieren: Bezeichnen Sie Gaza als „ein Gefängnis, ein Lager“, in dem die Menschen zusammengepfercht sind. Hoffen Sie auf einen „Nelson Mandela“ für Israel. Große Prosa entsteht, wenn der Leser die Leerstellen füllt.
[...]
6. Grundsätzlichkeit
Bleiben Sie in Ihren Vorwürfen gegen Israel möglichst pauschal, da zu viele Fakten den Leser verwirren. Gerade bei so einer hochkomplexen Materie darf man sich nicht in den Details verlieren. Nehmen Sie außerdem Abstand von konkreten Quellen – Sie sind hier schließlich der Nahostexperte! Sie sind die Quelle!
[...]
9. Immunisierung
Behaupten Sie, man dürfe Israel nicht kritisieren, ohne als antisemitisch abgestempelt zu werden. Damit unterstreichen Sie zum einen Ihren eigenen Mut; zum anderen machen Sie Ihren Text unangreifbar, weil jegliche Kritik an ihm Ihre These bestätigt." http://www.taz.de/Die-Wahrheit/!107442/
Wie war. Eine (stark verallgemeinernde) Unterstellung, die Regelmäßig benutzt wird um "dem Israeli" (alias "dem Juden") gleich erstmal die Fähigeit abgesprochen werden soll, auf Augenhöhe rational argumentieren zu können.
Unausgesprochen schwebt hier sogar die Unterstellung nach "dem jüdischen Griff nach der Weltherrschaft" mit...
Interessant ist allerdings die Frage, warum solche "jüdische Kronzeugen" auf soviel Resonanz stoßen.
Ist es obwohl oder gerade weil solche Aussagen antisemitische Ressentiments stützen?
Ist es weil Juden angeblich nicht Antisemitisch sein können, oder hat es die Gründe die Herr Daniel Schneider nennt und die ich absurd finde?
https://www.freitag.de/autoren/freiheitsliebender/israels-politik-das-schweigen-der-christen#1373290271966321
https://www.freitag.de/autoren/freiheitsliebender/israels-politik-das-schweigen-der-christen#1374096466713797
Bleibt die Frage: Was sorgt für Frieden?
„Wenn die Araber ihre Waffen niederlegen, gibt es keinen Krieg mehr, aber wenn Israel seine Waffen niederlegt, gibt es kein Israel mehr.“
Belege dafür: https://www.freitag.de/autoren/bastian-borstell/die-zwei-staaten-loesung-muss-sein
Bastian Borstel:
„Nun tun Sie ja auch noch so, als würden in Israel "Volksverräter" systematisch verfolgt und abgeschlachtete. Averny, Zuckermann und Co. sind meines Wissens nach noch am Leben und dürfen ihre Kritik in Israel auch offen äußern.“
In etwa so offen wie Baruch Marzel fordern konnte, dass die IDF „linke Volksverräter wie z.B. Avnery “ per „gezielter Tötung“ liquidiert? Wenn man so offen spricht, dann kann man in Israel sogar TV-Interviews geben.
„Ich habe im Laufe der Jahre einige Attentate erlebt, nachdem ich im Unabhängigkeitskrieg (1948) schwer verwundet worden bin. Ich lasse mich nicht einschüchtern.
Herr Baruch Marzel würde in jedem anderen Land als Neo-Nazi bezeichnet werden. Die Tatsache, dass so ein Mensch heute in Israel für das Parlament kandidieren darf,
spricht Bände.
Dass er nach dieser Morddrohung im israelischen Fernsehen darüber lange interviewt worden ist (mit meinem Bild im Hintergrund) besagt noch mehr.“ - Uri Avnery
Wissen Sie eigentlich ob die 10-Jahre-Einreiseverbote für jüdische Israel-Kritiker aufgehoben werden, sollten diese jüdischen Israel-Kritiker Opfer von antisemititischer Verfolgung werden?
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Bastian Borstel:
„Warum wird Israel so unverhältnismäßig viel kritisiert? Warum beschäftigt sich die UN in (nach einigen angaben) einem Viertel ALLER Resolutionen mit diesem Konflikt, obwohl es weitaus schlimmeres auf der Welt gibt?“
Möglichkeit A: Die UN ist dazu gezwungen, weil Israel seit Jahrzehnten Menschenrechte verletzt.
Möglichkeit B: Die „internationale antisemitische Weltverschwörung“ hat mehr als 200 Staaten fest im Griff.
Bastian Borstel:
„Und warum berufen sich Israelkritiker so gern auf "jüdische Kronzeugen"? Es liegt also nicht daran, dass dem die (unausgesprochene) rassistische Unterstellung zu Grunde läge, Juden könnten "von Natur aus" keine Antisemiten sein. Wo dran liegt es sonst?“
Israelkritiker berufen sich auf „jüdische Kronzeugen“, auf „palästinensische Kronzeugen“ und auf „nicht-palästinensische Kronzeugen“ u.a. weil Zionisten und deren antisemitischen „Freunde“ gerne das jüdische Volk als eine verschworene Gemeinschaft darstellen in der es keine jüdische Kritik an der israelischen Politik gibt und das gesamte Volk zu 100% hinter der politischen Führung steht.
Bastian Borstell:
„Die Kruden, die Dafouris, die Saharouis, die Uiguren, die "Nicht-Bürger" Lettlands, die "Zigeuner" Ungarns und Rumäniens, die Chinesen und Inder Malaysias, die Moslems Myanmars, die Tuareq usw. haben alle das Pech, ihren Konflikt NICHT mit einem jüdischen Staat ausfechten zu müssen, denn dann würde sich die Weltgemeinschaft und -öffentlichkeit bestimmt für sie interessieren.“
Ich antworte mal gemäß zionistischer Logik:
- Die Kurden haben bereits im Nordirak eine Teilautonomie.
- Die Uiguren sind ein Turkvolk und die haben bereits in Zentralasien ca. 25 Staaten.
- Die Saharouis in der West-Sahara müssen nur ihre Waffen niederlegen und schon wird der Staat Marokko sie nicht mehr „verfolgen“.
- Die "Nicht-Bürger Lettlands“ sind Russen und die haben doch bereits einen Staat, Russland
- Die "Zigeunern Ungarns und Rumäniens“ erhalten Rückendeckung von der EU
- Die „Chinesen und Inder Malaysias“ müssen von der malaysischen Bevölkerung getrennt werden weil alles andere den malaysischen Charakter Malaysias zerstören würde und ihre Bürgerrechte werden voll gewahrt
- Die „Moslems Myanmars“ brauchen keine internationale Unterstützung, weil sie Moslems sind und daher schon klar ist, dass die friedliebenden Buddhisten Myanmar die wahren Opfer sind
- Die „Tuareq“ haben sich mit Islamisten verbündet und Frankreich hat sich der Sache bereits mit seiner Mali-Mission angenommen
Weitere internationale Einmischungen sind daher nicht nötig…
In aller Regel stellen Antisemiten Juden als verschworen da.
Gibt es eine zionistische Verschwörung, die dafür Sorge trägt, dass "die Juden" als "verschwörerisches Volk" angesehen werden?
Das "["die", also "alle"] Zionisten und ["die", also "alle"] deren antisemitischen 'Freunde'“ dieses "gerne" tun, ist ziemlich weit hergeholt.
Insbesondere israelsolidarische Linke lehnen ja solche völkischen Vorstellungen ab und begrüßen, dass Israel ein sehr pluralistsicher Staat ist. Im letzteren sehen viele "isralkritische" Antisemiten ein verschwörerisches "Schauspiel", wenn z.B. Israel für angebliches "Pinkwashing" kritisiert wird...
http://jungle-world.com/artikel/2012/26/45739.html
http://www.publikative.org/2012/07/18/pinkwashing-israels-schwuler-propagandakrieg/
"Die Kurden haben bereits im Nordirak eine Teilautonomie."
Kurdische Nationalisten fordern für gewöhnlich Gebiete für einen eigenen Staat, aber ohne dass ein andere Staat dafür seine Existenz verlieren würde. Man könnte sagen, sie fordern von jeweils von der Türkei, Syrien, Irak und Iran eine "zwei-Staaten-Lösung" oder anders ausgedrückt: Sie fordern eine "Fünf-Staaten-Lösung" an Stelle der existierenden "Vier-Staaten-Lösung".
Kurdische Nationalisten fordern in aller Regel nicht eine "Ein-Staaten-Lösung", bei der z.B. Kurdistan mit der Türkei vereinigt werden soll und Türken vertrieben werden sollen. Das ist aber die offizielle Standpunkt z.B. der Hamas, der aber auch immer wieder z.B. von Vetretern der Fatah gefordert wird und der gerne unter dem Euphemismus "Ein-Staaten-Lösung" gehandelt wird.
Zionisten fordern hingegen, bis auf ein Rechtszionisten, eine "Zwei-Staaten-Lösung".
Dieser Position der Kurdische Unabhängigkeitsbewegung ist also eher die Israels als die der "Palästinenser". Sollte man spätestens bemerken, wenn man merkt, dass auf der einen Seite mehr Staaten und auf der anderen Seite weniger Staaten gefordert werden.
Außerdem:
"Eine von “DieKurden.de” sinngemäße Übersetzung aus dem Englischen: “Analysts Say Israel Would Support Independent Kurdistan”
Analysten zufolge würde Israel ein unabhängiges Kurdistan unterstützen" http://www.diekurden.de/news/israel-wuerde-unabhaengiges-kurdistan-unterstuetzen-436343/
"Die Uiguren sind ein Turkvolk und die haben bereits in Zentralasien ca. 25 Staaten."
Die Uiguren sind eine Ethnie, in erster Linie definiert durch die uigurische Sprache, die schon seit einiger Zeit politisch getrennt von den anderen "Turkvöllkern" lebt. Die sogenannte "Ethnogenese" ist schon ein bisschen her. Erstmals schriftlich erwähnt werden sie wohl im 7. Jahrhundet.
Die "Palästinenser" sind eine sehr junge Ethnie. Sie sprechen für gewöhnlich arabisch und sind dadurch definiert bzw, unterscheiden sich davon von anderen Arabern, dass Sie irgendwann im 20. Jahrhunder mal auf in einem Gebiet lebten, als der Völkerbund bzw. Engländer und Franzosen Grenzen auf Landkarten malten um mittels "Teile und Herrsche" ein starkes Großsyrien, dass die ehemals arabsichen Gebiete des osmansichen Reichs vereint, zu verhindern.
Als Araber sprechen sie eine semitische Sprache. Auch "die Semiten" haben eine Menge Länder, die können vielelict sogar mit "den Turkvölkern" mithalten, aber wahrscheinlich nicht mit "den Indoeuropäern"...
"Die Saharouis in der West-Sahara müssen nur ihre Waffen niederlegen und schon wird der Staat Marokko sie nicht mehr „verfolgen“."
Warum sollte das denn "zionistische Logik" sein?
Israel akzeptierte die Zwei-Staaten-Lösung von Anfang an. So wie "die" Saharouis.
"Die "Nicht-Bürger Lettlands“ sind Russen und die haben doch bereits einen Staat, Russland"
1. Das sind nicht alles ethnische Russen. Und russische Staatsbürger sind es erst recht nicht, denn sonst wären es keine "Nicht-Bürger", sondern Russen in Lettland...
2. Ja, Russland bietet diesen normalerweise die Staatsbürgerschaft an. Im Gegensatz zu allen arabsichen Staaten außer Jordanien.
3. In Israel gibt es, anteilig an der Bevölkerung, mehr nichtjüdische Staatsbürger als in Lettland nichtlettische Einwohner.
"Die "Zigeunern Ungarns und Rumäniens“ erhalten Rückendeckung von der EU"
Leider viel zu wenig!
Wenn dass so weiter geht, dann sollte man den Roma und Sinti vieleicht auch zu einer Nationalen Heimstätte vehelfen. Naja, ungarische Nationalisten, Monarchisten und Faschisten berufen sich ja gerne auf "die Länder der Stephanskrone" und wollen gerne (schonmal vorsorglich) ungarische Pässe an ungarische Minderheiten in den Nachbarstaaten verteilen. Wenn die es so weitertreiben ist der Weg frei für einen UN-Teilungsplan...
"Die „Chinesen und Inder Malaysias“ müssen von der malaysischen Bevölkerung getrennt werden weil alles andere den malaysischen Charakter Malaysias zerstören würde und ihre Bürgerrechte werden voll gewahrt"
"Die „Moslems Myanmars“ brauchen keine internationale Unterstützung, weil sie Moslems sind und daher schon klar ist, dass die friedliebenden Buddhisten Myanmar die wahren Opfer sind"
Meinen Sie echt, Anhänger "der zionistsichen Logik" machen den volkstümelnden Ethnofimmel Budhismus-Fan-Quatsch mit?
Hab da eher anderes gehört, diese "Antideutschen" machen nicht nur Serien, die betreiben ganze Wikis bezüglich Esoterikquatsch: http://www.ruhrbarone.de/neue-serie-wie-esoterisch-ist-mein-gesundheitsministerium/
So ein Unfug ist doch eher Sache von (Achtung: Schubladenalarm) Friedensbewegten, Birkentstock-Latschern, zugekifften Spinnern und (Post)Anti-Imps...
Und außerdem,wenn es anders nicht geht: Zwei-Staaten-Lösung...
"Die „Tuareq“ haben sich mit Islamisten verbündet und Frankreich hat sich der Sache bereits mit seiner Mali-Mission angenommen"
Warum "Tuareq" in Anführungszeichen? Die haben z.B. eine eigene Sprache, die von Linguisten den Berbersprachen zugeordnet wird.
"The Tuareg (also spelled Twareg or Touareg; endonymImuhagh) are a Berber people with a traditionally nomadicpastoralist lifestyle. They are the principal inhabitants of the Saharan interior of North Africa.[2][3]
The Tuareg language, a branch of the Berber languages, has an estimated 1.2 million speakers. About half this number is accounted for by speakers of the Eastern dialect (Tamajaq, Tawallammat).[1] Most Tuareg live in the Saharan parts of Niger, Mali, and Algeria. Being nomadic, they move constantly across national borders, and small groups of Tuareg are also found in southeastern Algeria, southwestern Libya and northern Burkina Faso, and a small community in northern Nigeria.[4]" http://en.wikipedia.org/wiki/Tuareg_people
Desweiteren haben die Tuareq keinen gemeinsamen Kollektivwillen und so können "die Tuareq" sich garnicht mit "den Islamisten" verbunden haben...
"Insbesondere israelsolidarische Linke lehnen ja solche völkischen Vorstellungen ab und begrüßen, dass Israel ein sehr pluralistsicher Staat ist."
Ein echter Brüller. Machen sie ruhig weiter so. Das ist sehr aufschlussreich und wegen der unfreiwilligen Komik in gewissen Maßen auch unterhaltsam.
#Bastian Borstell:
„Dieser Position der Kurdische Unabhängigkeitsbewegung ist also eher die Israels als die der "Palästinenser".“
Dann verstehe ich nun auch endlich, warum die israelische Regierung nach dem Angriff auf die Gaza-Hilfsflotte der Türkei damit drohte die PKK mit Waffen zu beliefern.
"Die Uiguren sind ein Turkvolk und die haben bereits in Zentralasien ca. 25 Staaten."
#Bastian Borstell:
Die Uiguren sind eine Ethnie, in erster Linie definiert durch die uigurische Sprache, die schon seit einiger Zeit politisch getrennt von den anderen "Turkvöllkern" lebt. Die sogenannte "Ethnogenese" ist schon ein bisschen her. Erstmals schriftlich erwähnt werden sie wohl im 7. Jahrhundet.
Wow. Sie kennen sich aber mit Ethnogenese sehr gut aus. Seit wann ist Hebräisch die Sprache des „jüdischen Volkes“?
#Bastian Borstell:
„Die "Palästinenser" sind eine sehr junge Ethnie. Sie sprechen für gewöhnlich arabisch und sind dadurch definiert bzw, unterscheiden sich davon von anderen Arabern, dass Sie irgendwann im 20. Jahrhunder mal auf in einem Gebiet lebten … Als Araber sprechen sie eine semitische Sprache. Auch "die Semiten" haben eine Menge Länder, die können vielelict sogar mit "den Turkvölkern" mithalten, aber wahrscheinlich nicht mit "den Indoeuropäern"...“
@Bastian Borstell
Sie verhalten sich wie ein Muslim zu Zeiten der arabischen Expansion. „Jeder ist Araber der arabisch spricht und wer nicht arabisch spricht ist ein schlechterer Moslem.“ Kommt Ihnen denn gar nicht in den Sinn, dass im Nahen Osten und in Nordafrika verschiedene Ethnien einfach nur arabisiert wurden?
Umso seltsamer ist dann wieder Ihr Verweis darauf, dass Arabisch als semitische Sprache weit verbreitet ist. Eigentlich müssten Sie dann doch schreiben, dass das Volk der Araber weit verbreitet ist, oder nicht? Mit „Indoeuropäern“ meinen sie sicherlich die indogermanischen Sprachen, richig?
#Bastian Borstell:
„Wenn dass so weiter geht, dann sollte man den Roma und Sinti vieleicht auch zu einer Nationalen Heimstätte vehelfen.“
Die Chance ist vertan denn dazu hätte Großbritannien in Nordindien (die Heimat der „Ziegeuner“) ein Mandatsgebiet einrichten müssen und „Ziegeuner“-Terroristen hätten dann die Briten aus dem Land bomben müssen und die seit knapp 1500 Jahren dort ansässige Bevölkerung mit der Begründung, dass es angestammte „Zigeuener“-Heimat ist, vertreiben und/oder terrorisieren müssen. In einem anderen Kommentar hatten Sie die „Notwendigkeit Israels“ mit Indiander-Reservaten verglichen. Bevor Sie nun auf die Idee kommen, dass auch Roma und Sinti in Reservaten leben könnten, der Hinweis, dass genau das der Plan der NS-Rassekundler war.
#Bastian Borstell
„Desweiteren haben die Tuareq keinen gemeinsamen Kollektivwillen und so können "die Tuareq" sich garnicht mit "den Islamisten" verbunden haben...“
Was für Palästinenser gilt, gilt auch für Tuareq. Doppelte Standards lasse ich da nicht gelten.
"Dann verstehe ich nun auch endlich, warum die israelische Regierung nach dem Angriff auf die Gaza-Hilfsflotte der Türkei damit drohte die PKK mit Waffen zu beliefern."
Schön, dass Sie das endlich verstehen.
Nach dieser Einsicht kann ich Ihnen viellicht auch zu einer differenzierten Sicht zu dem fast einstimmig von den teutschen Leidmedien und ganz besonders einstimmig vom ganz besonders teutschen Bundestag veruteilten "Angriffes" auf die „Hilfsflotte“ verhelfen:
"Eine im August 2010 von der UN in Auftrag gegebene und im September 2011 veröffentlichte Untersuchung, die von einer Kommission unter Leitung des ehemaligen neuseeländischen Ministerpräsidenent Geoffrey Palmer erarbeitet wurde, kam zu dem Ergebnis, dass die Seeblockade Israels gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas grundsätzlich legitim sei. Die Kommission kam jedoch auch zu dem Schluss, dass die Enterung durch israelische Soldaten vermutlich hätte vermieden werden können und unverhältnismäßig gewesen sei. Der Verlust von Menschenleben sei zudem inakzeptabel. Laut Report hätten die meisten Opfer mehrfache Schusswunden, darunter auch in den Rücken, erlitten. Die Untersuchung stellte ferner die Intention der vermeintlichen Hilfsflotte in Frage, insbesondere die der maßgeblich an der Planung und Durchführung beteiligten türkischen Organisation IHH." http://de.wikipedia.org/wiki/Ship-to-Gaza-Zwischenfall#Palmer-Report_2011
"Gemäß einem vom Danish Institute for International Studies veröffentlichten Working Paper sollen zuverlässige Informationen dafür vorliegen, dass „die IHH in der Vergangenheit dem weltweiten Dschihad-Netzwerk logistische und finanzielle Unterstützung“ zuteilwerden ließ.[4] Bei manchen westlichen Nachrichtendiensten gilt die türkische IHH als islamistische Organisation mit Nähe zur Hamas, zu al-Qaida und zu den Taliban. Der Journalist Richard Spencer von der britischen Zeitung The Daily Telegraph bezeichnet sie als eine „radikale islamistische Gruppe im Gewand einer humanitären Organisation“.[5] Die IHH soll islamistische Terroristen mit Waffen unterstützt haben.[6]
Bei der türkischen IHH seien durch türkische Behörden im Jahre 1997 Waffen, Sprengstoff, Anleitungen zum Bombenbau sowie eine Dschihad-Flagge sichergestellt worden. Laut den Behörden sollten festgenommene Mitglieder der Organisation als Kämpfer nach Afghanistan, Bosnien und Tschetschenien gesandt werden. Der angeklagte Präsident der IHH sei freigesprochen worden.[7] Evan F. Kohlmann zufolge sah der französische Geheimdienst Mitte der 1990er Jahre Verbindungen zu islamischen Extremisten.[8]
Nilufer Narli, Professorin an der Bahçeşehir-Universität in Istanbul sowie Nahost-[9] und türkische Militärbudget-Expertin,[10] sieht es als erwiesen an, dass die IHH die Hamas finanziert.[11]" http://de.wikipedia.org/wiki/%C4%B0nsan_Hak_ve_H%C3%BCrriyetleri_ve_%C4%B0nsani_Yard%C4%B1m_Vakf%C4%B1
„Man kann gar nicht anders, als den Organisatoren und Teilnehmern der internationalen „Free-Gaza-Solidaritätsflotte“ zu gratulieren: Sie haben erreicht, was sie erreichen wollten. Denn ihre Aktion, die mit viel Pathos als humanitäre Hilfe für den Gazastreifen deklariert worden war, wurde der von vornherein geplante Propagandacoup für die Hamas. Deren Führer Ismail Haniya hatte schon vor einigen Tagen frohlockt: „Wenn die Schiffe Gaza erreichen, ist das ein Sieg – und wenn sie von den Zionisten terrorisiert werden, ist das ebenfalls ein Sieg.“ [...]
Der Tenor in den deutschen Medien ist eindeutig – und ganz im Sinne der Gotteskrieger: „Blutiger Angriff Israels auf Gaza-Hilfsflotte“ (Spiegel Online), „Israel schockt den Nahen Osten“ (Süddeutsche Zeitung), „Angriff Israels auf Solifahrt für Gaza“ (taz), „Israel ohne Maß“ (FAZ) – um nur einige von unzähligen Beispielen zu nennen. Die Bundesregierung sieht den „Grundsatz der Verhältnismäßigkeit“ verletzt, verlangt eine internationale Untersuchung und ein „Ende der Blockade“, während Linken-Fraktionschef Gregor Gysi befand: „Ohne im Einzelnen beurteilen zu können, was bei der Besetzung geschah, ist es niemals und durch nichts zu rechtfertigen und deshalb verbrecherisch, dass einseitig das Feuer eröffnet wird und friedliche Menschen getötet oder verletzt werden.“ Mehrere Staaten, darunter Griechenland, Spanien, Ägypten und die Türkei, bestellten den jeweiligen israelischen Botschafter ein. Wer die Schuld an der blutigen Eskalation trägt, wird nicht nur hierzulande also gar nicht erst diskutiert. Doch wie immer, wenn die Wogen der Empörung über dem jüdischen Staat zusammenschlagen, lohnt sich ein genauerer Blick.
Zunächst einmal kann keine Rede davon sein, dass die israelische Spezialeinheit die Flotte angegriffen hat; vielmehr war es umgekehrt: Es gab mehrere Aufforderungen der israelischen Marine an sie, die Seeblockade des Gazastreifens zu akzeptieren, den Kurs zu ändern und den Hafen der israelischen Stadt Ashdod anzusteuern. Die antiisraelischen Aktivisten weigerten sich jedoch, dieser Anordnung Folge zu leisten. Daraufhin enterten israelische Soldaten am Montagmorgen die Schiffe; auf fünf von ihnen leistete die Besatzung offenbar keinen Widerstand. Anders verhielt es sich auf dem größten Schiff, der Mavi Marmara: Dort wurden die Soldaten sofort massiv angegriffen, unter anderem mit Knüppeln, Metallrohren und Messern. Mehrere Videoaufnahmen [insbesondere 1][2][3] zeigen diese Attacken deutlich. Nach Angaben eines Armeesprechers setzten die israelischen Spezialkräfte zunächst nicht-tödliches Gerät ein, um das Schiff unter Kontrolle zu bekommen, jedoch ohne Erfolg. Nachdem ihnen schließlich auch noch zwei Handfeuerwaffen entwendet worden seien, hätten sie mit scharfer Munition (zurück)geschossen. Denn die Besatzung habe vorgehabt, die Soldaten regelrecht zu lynchen.
[…] Greta Berlin, eine der Organisatorinnen der „Solidaritätsflotte“, gab das vor einigen Tagen auch unumwunden zu: „Bei dieser Mission geht es nicht darum, humanitäre Güter zu liefern, es geht darum, Israels Blockade zu brechen“ – eine Blockade, die bekanntlich errichtet wurde, um neuerliche Waffenlieferungen an die Hamas zu unterbinden. Deshalb schlugen Berlin und ihre Mitstreiter in den vergangenen Tagen auch jedes Angebot der israelischen Regierung aus, die Schiffsladungen im Hafen von Ashdod löschen und sie – nach einer Kontrolle auf Waffen und anderes unzulässiges Gut – auf dem (üblichen) Landweg in den Gazastreifen bringen zu lassen.“
[…]
Ebenfalls bei der Feierstunde [gemeint ist die Einweihungszeremonie für das Schiff] zugegen war Scheich Raed Salah, der Führer der „Abteilung Nord“ der Islamischen Bewegung in Israel. Salah verfügt nicht nur über gute direkte Kontakte zur Hamas, sondern hat in der Vergangenheit auch mehrfach antisemitische Hasspredigten gehalten. Darin führte er unter anderem aus, die Juden seien „Schlächter von schwangeren Frauen und Babys“, „Diebe“ und „die Bakterien aller Zeiten“; zudem bediente er alte Ritualmordlegenden: „Wir sind nicht diejenigen, die ein Mahl von Brot und Käse in Kinderblut essen.“ Der Sieg sei „mit den Muslimen, vom Nil bis an den Euphrat“. Salah war dann auch einer der Passagiere der Mavi Marmara – bei deren Auslaufen in Istanbul antisemitische Lieder gesungen wurden – und soll bei den heutigen Kämpfen verletzt worden sein.
Über die Vorzüge von unter türkischer Flagge fahrenden Schiffen wurde bereits vor einigen Tagen auf der Website des Palestine Chronicle ganz offen gesprochen respektive geschrieben: Die Türkei sei ein Nato-Mitglied; ein Angriff Israels auf die Mavi Marmara könne deshalb den Bündnisfall provozieren, in jedem Fall aber die Empörung der Weltöffentlichkeit steigern. Und tatsächlich treffen sich die Nato-Botschafter am Dienstag zur Beratung. Da mutet es fast schon ironisch an, dass sich auch drei Politiker der natokritischen Linkspartei an Bord der Mavi Marmara befanden, nämlich die beiden Bundestagsabgeordneten Inge Höger und Annette Groth sowie der frühere Parlamentarier Norman Paech. Weitere deutsche Teilnehmer an der „Solidaritätsflotte“ waren Matthias Jochheim von den Internationalen Ärzten zur Verhütung eines Atomkriegs (IPPNW) sowie je ein Vertreter von Pax Christi und der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft.
Vor allem die Teilnahme der genannten Politiker am Unternehmen „Free Gaza“ wiegt schwer. Denn hier haben sich deutsche Parlamentarier de facto als Kombattanten der Hamas betätigt und an einem Angriff gegen Israel durch ein von Islamisten gesteuertes, bewaffnetes Schiff beteiligt. Sie haben es mindestens geduldet, dass Israelis bei dem Lynchversuch – und um einen solchen handelte es sich ganz offensichtlich – zu Schaden kommen. Und sie haben es mindestens geduldet, dass es bei diesem Angriff Tote gibt – denn die Angreifer können unmöglich erwartet haben, dass ihre massiven, teilweise durch Schusswaffen ausgeführten Attacken auf israelische Elitesoldaten, die von Hunderten Kollegen in Begleitschiffen unterstützt wurden, ohne Opfer in den eigenen Reihen vonstatten gehen werden (weshalb die Wahrscheinlichkeit, dass hier öffentlichkeitswirksam „Märtyrer“ produziert werden sollten, nicht eben gering ist). Auf die Stellungnahmen von Höger, Groth und Paech darf man deshalb besonders gespannt sein – werden sie am Ende womöglich öffentlich äußern, die Besatzung habe sich „selbst verteidigen“ müssen – in „Notwehr“, und zwar gegen Juden?
[...]“ http://lizaswelt.net/2010/05/31/aufgebrachte-narrenschiffe/
„Sie verhalten sich wie ein Muslim zu Zeiten der arabischen Expansion. „Jeder ist Araber der arabisch spricht und wer nicht arabisch spricht ist ein schlechterer Moslem.“ Kommt Ihnen denn gar nicht in den Sinn, dass im Nahen Osten und in Nordafrika verschiedene Ethnien einfach nur arabisiert wurden?“
Es gab nie eine „palästinensische Ethnie“, die arabisiert wurde. Der Begriff „Palästinenser“ bezieht sich de facto allein darauf, dass es sich hierbei um Leute handelt, die sich zu einem bestimmten Stichtag in einem in seinen jetzigen Grenzen von Grossbritannien geschaffenen/eingegrenzten Gebiet lebten. Das war „Ethnogense“ als kolonialer Akt. Die „palästinensische Nationalcharta“ z.B. sieht „die Palästinenser“ ganz offiziell als Teil der arabischen Nation:
„Laut Artikel 1 ist Palästina, einschließlich Israels und Teilen Jordaniens, „das Heimatland des arabischen, palästinensischen Volkes, es ist ein untrennbarer Teil des gesamtarabischen Vaterlandes und das palästinensische Volk ist ein integraler Bestandteil der arabischen Nation“.
Artikel 2 definiert Palästina „innerhalb der Grenzen, die es zur Zeit des britischen Mandats hatte, [als] eine unteilbare territoriale Einheit“.
Artikel 3 bekräftigt das Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes.
Artikel 5 definiert als Palästinenser „solche arabische Staatsangehörige, die bis zum Jahr 1947 regulär in Palästina ansässig waren, ohne Rücksicht darauf, ob sie von dort vertrieben wurden oder dort verblieben. Jedes Kind eines palästinensischen Vaters, das nach diesem Zeitpunkt geboren wurde – (sei es nun) in Palästina oder außerhalb – ist ebenfalls Palästinenser.“
Laut Artikel 6 werden nur die „Juden, die vor dem Beginn der zionistischen Invasion in Palästina regulär ansässig waren, … als Palästinenser angesehen“. Mit „zionistischer Invasion“ ist die auf der Balfour Declaration und dem britischen Mandat gründende jüdische Einwanderung seit 1917 gemeint.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4stinensische_Nationalcharta
Interessant ist übrigens auch die offensichtliche Ungleichbehandlung bei der Anerkennung von Menschen als „Mitglieder des palästinensischen Volkes“: „Arabische Staatsangehörige“ dürfen „Palästinenser“ sein, wenn Sie bis 1947 „regulär ansässig“ waren, für „die Juden“ gilt hingegen 1917. Dies bedeutet übrigens auch, dass Juden per se keine „richtigen Palästinenser“ sein können, da offensichtlich impliziert ist, dass diese keine „normalen 'arabsichen Staatsangehörige'“ sind, sonst wären solche Ausnahmeregelungen schlicht nicht möglich.
„Eigentlich müssten Sie dann doch schreiben, dass das Volk der Araber weit verbreitet ist, oder nicht?“
Die arabische Sprache ist weitverbreitet und die Zugehörigkeit zur arabischen Nation steht und stand in einigen arabischen Verfassungen. Das „Volk der Araber“ ist Definitionsache. Ich spare mir diesen Ethnofimmel, de facto sind die meisten als arabisch definierten Menschen Staatsbürger von als arabsich definierten Staaten, mit Ausnahme z.B. der „Palästinenser“ und „Bedoun“, denen die Staatsangehörigkeit verweigert wird, was die Welt aber so wenig interessiert wie die Nicht-Büger in Lettland, offensichtlich weil die Beduinen nicht im Konflikt mit dem einzigen jüdischen Staat stehen:
„Bedoun (Arabic: بدون bidūn, also transliterated bedoon, bidoun) are stateless persons, from the Arabic bidūn jinsīyah (Arabic: بدون جنسية, without nationality).[1] The term is used mostly in Kuwait and United Arab Emirates, where the large stateless population has been a continuing problem.[2] Although most of the bedoun are originally Bedouin, the two terms have different meanings“ http://en.wikipedia.org/wiki/Bedoun
Übrigens: „All of the Israeli Bedouin were granted Israeli citizenship in 1954.“ http://en.wikipedia.org/wiki/Bedouin
„Mit „Indoeuropäern“ meinen sie sicherlich die indogermanischen Sprachen, richig?“
„Durch vergleichende Sprachforschung entdeckte William Jones (Indologe) Ende des 18. Jahrhunderts, dass viele Sprachen in Europa und dem Vorderen Orient von einer gemeinsamen Ursprache abstammen müssen (siehe:indogermanische Sprachen). Der dänisch-französische Forscher Malte-Brun verwendete 1810 hierfür den Namen „langues indo-germaniques“.
Der Begriff beruht auf der geographischen Ausdehnung der indogermanischen Sprachen, wie sie damals bekannt war: dem Indo-Arischen im Osten und dem Germanischen im Westen (Island), zwischen denen vermeintlich alle anderen Sprachräume lagen. Das Keltische war damals noch nicht als indogermanische Sprache erkannt; auch Beweise für eine indogermanische Sprache im weiter östlich gelegenen Chinesisch-Turkestan wurden erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckt, nämlich Schriftrollen im Tarim-Becken mit der bis dahin unbekannten tocharischen Sprache.
Auch der im übrigen Europa heute gebräuchliche Begriff indoeuropäisch ist gleichermaßen unpräzise. Denn weitere, nichtindogermanische Sprachfamilien gibt es sowohl in Europa (z. B. Finno-ugrische Sprachen) als auch auf dem indischen Subkontinent (z. B. Dravidische Sprachen). Zudem ist bis heute nicht schlüssig bewiesen, ob die Sprecher des Ur-Indogermanischen nun Ost-Europäer, Eurasiaten oder Klein-Asiaten waren, Indo-Europäer sind sie erst später geworden.
Die Diskussion, welcher Begriff „richtig“ oder „treffender“ ist, ist müßig. Im deutschen Sprachraum wird in der Fachwelt traditionell der Begriff indogermanisch verwendet, während außerhalb des deutschen Sprachraums indoeuropäisch (englischIndo-European, französischindo-européen) gebräuchlich ist. Beide Begriffe sind inhaltlich deckungsgleich und damit synonym.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Indogermanen
„Die Chance ist vertan denn dazu hätte Großbritannien in Nordindien (die Heimat der „Ziegeuner“) ein Mandatsgebiet einrichten müssen und „Ziegeuner“-Terroristen hätten dann die Briten aus dem Land bomben müssen und die seit knapp 1500 Jahren dort ansässige Bevölkerung mit der Begründung, dass es angestammte „Zigeuener“-Heimat ist, vertreiben und/oder terrorisieren müssen. In einem anderen Kommentar hatten Sie die „Notwendigkeit Israels“ mit Indiander-Reservaten verglichen. Bevor Sie nun auf die Idee kommen, dass auch Roma und Sinti in Reservaten leben könnten, der Hinweis, dass genau das der Plan der NS-Rassekundler war.“
Wenigstens schreiben Sie bei den „Indianer“ in „in Reservaten leben könnten“ und tun nicht so, als würde (heute) jemand dazu gezwungen werden.
Die Nazis wollten den Roma und Sinti einen Staat zu Verfügung stellen und jeden Roma und Sinti individuell entscheiden lassen, ob er da leben will, oder nicht? Krass, hätte ich den Nazis garnicht zugetraut. Ich habe immer gedacht, dass die Nazis alle als von ihnen als „Zigeuner“ identifizierten Menschen bis auf den letzten vernichten wollten. Oder waren das auch „die“ Polen?
Und warum Indien? Leben den in Indien heute noch(!) und seit Jahrtausenden durchgängig Menschen, die sich als Roma und Sinti begreifen? Das wäre mir neu.
„Desweiteren haben die Tuareq keinen gemeinsamen Kollektivwillen und so können "die Tuareq" sich garnicht mit "den Islamisten" verbunden haben...“
„Was für Palästinenser gilt, gilt auch für Tuareq. Doppelte Standards lasse ich da nicht gelten.“
Wollen Sie mir unterstellen, ich hätte einen gemeinsamen Kollektivwillen von den „die Palästinenser“ behauptet? Nein. Ansonsten bitte ich um Belege.
Ich würde nie solche Dinge behaupten, wie z.B. das etwas, das Avigdor Liebermann rausrutscht, repärsentativ für alle Israelis sei. Auch was „die“ Meinung von „den“ Palästinensern angeht, sollte selbstverständlich differenziert werden:
„Eine repräsentative Umfrage in den palästinensischen Gebieten hat derweil alarmierende Zahlen zutage gefördert: Demnach lehnen 61 Prozent der Palästinenser eine Zweistaatenlösung rundweg ab; gar 66 Prozent sind der Ansicht, dass es das eigentliche Ziel der Palästinenser sein müsse, mit einer Zweistaatenlösung zu beginnen, dann aber dazu überzugehen, einen einzigen, ausschließlich palästinensischen Staat zu schaffen. 62 Prozent befürworten es, israelische Soldaten zu entführen und als Geiseln zu nehmen; 72 Prozent glauben, dass es keine mehrtausendjährige jüdische Geschichte in Jerusalem gibt. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der Palästinenser noch immer weit davon entfernt ist, die Israelis als Nachbarn und Israel als jüdischen Staat zu akzeptieren.“ http://hamburgfuerisrael.wordpress.com/tag/israel/
#Bastian Borstell
"Die Nazis wollten den Roma und Sinti einen Staat zu Verfügung stellen und jeden Roma und Sinti individuell entscheiden lassen, ob er da leben will, oder nicht? Krass, hätte ich den Nazis garnicht zugetraut. Ich habe immer gedacht, dass die Nazis alle als von ihnen als „Zigeuner“ identifizierten Menschen bis auf den letzten vernichten wollten."
Ich hatte geschrieben, dass die NS-Rassekundler "den Zigeunern" im zerschlagenen Polen Reservate zur Verfügung stellen wollten (damit diese dort ihr "ursprüngliches Leben" führen können). Zum Genozid an den Roma und Sinti (welche für die NS-Rassekundler Arier aus Nordindien waren) kam es, weil örtliche NS-Behörden ohne Befehl "von oben" die nicht-seßhaften "Ziegeuner" als "Asoziale" klassifiziert und dem entsprechend deportieren haben lassen.
Als Genozid-Experte (welcher anderen hier öfters vorwirft an anderen Genoziden nicht interessierert zu sein), sollten Sie das aber eigentlich wissen.
Meinen Sie damit dieselben "NS-Rassekundler", die behaupteten die als Juden identifizierten Menschen würde deportiert werden, um sie irgendow wieder anzusiedeln?
"Der erste polizeiliche Nachrichtendienst für die Sicherheitspolizei in Bezug auf Zigeuner, Kurzform: Zigeunerzentrale, wurde 1899 in der Polizeidirektion München gegründet. Dieser Nachrichtendienst bildete das Vorbild für andere nationale und internationale „Zigeunerzentralen“ der Polizei. In der Weimarer Republik wurde er von allen deutschen Ländern finanziert und genutzt. Seine Aufgabe war es, einer imaginierten „Zigeunerplage“ mit Hilfe modernster polizeilicher Mittel, vor allem mit dem Aufbau einer Personendatenbank, Herr zu werden. Die Erfassung von „Zigeunern“ und „nach Zigeunerart umherziehenden Personen“ in einer zentralen Kartei führte im polizeilichen Alltag zu deren Gleichstellung mit Serienstraftätern.
Im Nationalsozialismus wurde die Zigeunerzentrale schrittweise aufgrund des Runderlasses zur Neuordnung der Reichskriminalpolizei 1936 und 1938 zur „Reichszentrale zur Bekämpfung des Zigeunerunwesens“ umgestaltet. Die Reichszentrale war Teil des neu gegründeten Reichskriminalpolizeiamts (RKPA) in Berlin, das wiederum das Amt V des Reichssicherheitshauptamts (RSHA) bildete. Zusammen mit der Rassenhygienischen Forschungsstelle (RHF) organisierte die Reichszentrale über den Erkennungsdienst und über Einzelauskünfte hinaus auch die Erfassung und die Deportationen, die in den Porajmos (Völkermord an den europäischen Roma) mündeten.
In personeller Kontinuität zur Reichszentrale wurde die „Zigeunerstelle“ 1946 in München rekonstituiert und erhielt später die ebenfalls dem NS-Sprachgebrauch entstammende euphemistische Bezeichnung „Landfahrerstelle“. Sie war nun Teil des bayerischen Landeskriminalamts. In den 1970er Jahren wurde sie als verfassungswidrig aufgelöst. Ihre Personenakten wurden im Anschluss Tsiganologen übergeben, die sich in der Tradition der RHF sahen." http://de.wikipedia.org/wiki/Reichszentrale_zur_Bek%C3%A4mpfung_des_Zigeunerunwesens
"Kurz nach der Verabschiedung der Rassengesetze, am 14. November 1935, wurde in einer Ersten Verordnung zum Blutschutzgesetz (RGBl. I S. 1334 f.) festgeschrieben, dass „Halbjuden“ nur noch mit ausdrücklicher Genehmigung „Deutschblütige“ oder „Vierteljuden“ ehelichen durften. Entsprechende Anträge blieben jedoch meist erfolglos; nach 1942 wurden sie „für die Dauer des Krieges“ nicht mehr angenommen. Ehen zwischen zwei „Vierteljuden“ sollten nicht geschlossen werden. „Vierteljuden“ und „Deutschblütige“ dagegen durften heiraten. Dahinter stand die Überlegung, das „rassisch kostbare arische Blut“ zu bewahren, während der geringe jüdische Blutsanteil im Laufe der Generationen verblassen würde. Ein § 6 der Ersten Verordnung weitete das Eheverbot auf andere Gruppen aus: Es sollten grundsätzlich alle Ehen unterbleiben, die die „Reinerhaltung des deutschen Blutes“ gefährdeten. Ein Rundschreiben zählte dazu „Zigeuner, Neger und ihre Bastarde“ auf.[4]" http://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%BCrnberger_Gesetze
"Als Auschwitz-Erlass wird der Erlass Heinrich Himmlers vom 16. Dezember1942 bezeichnet, mit dem die Deportation der innerhalb des Deutschen Reichs lebenden Sinti und Roma angeordnet wurde, um sie als Minderheiten – anders als bei vorausgegangenen individuellen oder kollektiven Deportationen – komplett zu vernichten. Der Erlass selbst ist nicht überliefert. Er wird in den ihm folgenden Ausführungsbestimmungen („Schnellbrief“) des Reichskriminalpolizeiamts (RKPA) vom 29. Januar 1943 als Bezug zitiert:
„Auf Befehl des Reichsführers SS vom 16.12.42 – Tgb. Nr. I 2652/42 Ad./RF/V. – sind Zigeunermischlinge, Rom-Zigeuner und nicht deutschblütige Angehörige zigeunerischer Sippen balkanischer Herkunft nach bestimmten Richtlinien auszuwählen und in einer Aktion von wenigen Wochen in ein Konzentrationslager einzuweisen. Dieser Personenkreis wird im nachstehenden kurz als 'zigeunerische Personen' bezeichnet. Die Einweisung erfolgt ohne Rücksicht auf den Mischlingsgrad familienweise in das Konzentrationslager (Zigeunerlager) Auschwitz.“
Der Schnellbrief trug den Titel „Einweisung von Zigeunermischlingen, Rom-Zigeunern und balkanischen Zigeunern in ein Konzentrationslager.“[1]
Gleichartige Deportationsanordnungen wie mit dem Schnellbrief vom 29. Januar 1943 ergingen am 26. und 28. Januar 1943 für die „Donau- und Alpenreichsgaue“ sowie am 29. März 1943 für den Bezirk Bialystok, das Elsass, Lothringen, Belgien, Luxemburg und die Niederlande. Gegenüber den burgenländischen und den ostpreußischen Roma verwies das RKPA auf ähnliche Anweisungen vom 26. Mai bzw. 1. Oktober 1941 sowie vom 6. Juli 1942.
Eine Vorstufe des Erlasses war das Himmler-Thierack-Abkommen vom 17. September 1942. Es lautete:
Asoziale Elemente aus dem Strafvollzug, Juden, Zigeuner, Russen, Ukrainer (sollen) an den Reichsführer SS zur Vernichtung durch Arbeit ausgeliefert werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Auschwitz-Erlass
P.S. Also "Genozid-Experte" kann auch missverstanden werden.
"So wie einerseits „Nicht-Zigeuner“ bereits vom Auschwitz-Erlass selbst ausgenommen waren, sollten andererseits nach dem Schnellbrief vom 29. Januar 1943 die „reinrassigen“ oder als „im zigeunerischen Sinne gute Mischlinge“ kategorisierten Angehörigen von zwei Teilethnien der Roma – Sinti und Lalleri, von der Umsetzung des Erlasses ausgenommen sein."
http://de.wikipedia.org/wiki/Auschwitz-Erlass
@Bastian Borstell
Warum wurden wohl "reinrassige Zigeuner" und "Zigeuner-Mischlinge welche sich nicht mit asozialen Elementen gekreutzt haben" von der Verfolgung ausgenommen. Eigentlich hätten doch "reinrassige Zigeuner" genauso wie "Volljuden" ganz oben auf den Todeslisten stehen müssen?
Ich kann mich da nur wiederholen: Die NS-Rassenkundler sahen (reinrassige) Zigeuner als Arier an.