Rechter CDU-Politiker wirft Linken nähe zur NPD vor!

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Der hessische Landesverband der CDU, der innerhalb der CDU als der wohl Rechteste gilt, wirft Mitgliedern der Linken nähe zur rechtsextremistischen NPD vor. Dieser Vorwurf klingt nicht nur auf den ersten Blick wie aus einer anderen Welt, er scheint auch in einer anderen Welt erdachte worden zu sein. Denn die Gründe die dafür genannt werden, darf man als mehr als peinlich betrachten.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Tauber stellte am Freitag in Wiesbaden Dokumente vor, die von der radikalität der Linken zeugen sollen und die einfach nur ein Beispiel dafür sind, dass die hessiche CDU nur im Freund/Feindschema denkt und dabei Probleme in der eigenen Partei übersieht, wie den bekannten islamophoben Landtagsabgeordneten Jürgen Irmer.

Antisemitismus-Vorwurf

Den schwerwiegenden und unbegründeten Vorwurf des Antisemitismus erhob Tauber vor allem gegen die Bundestagsabgeordneten Christine Buchholz und Wolfgang Gehrcke. Buchholz sei als Israel-Kritikerin bekannt, dabei ist Kritik angesichts der Verbrechen, die während des Gazakrieges begangen wurden, mehr als nur verständlich. Für diese Kritik wurde sie von Mitgliedern verschiedenster Parteien gelobt, auch von Mitgliedern der NPD, dieses Lob wird Christine Buchholz sicher nicht erfreut haben. Sie für dieses Lob als in irgendeiner Form der NPD-Programm-ähnlich zu bezeichnen ist eine Frechheit, weiterhin sollte sich Tauber fragen wie es mit den Mitgliedern der eigenen Partei aussieht, wenn ein Lob der NPD, die bekennende Antifaschistin Chrstine Buchholz, direkt zur NPD-nahestehenden Person macht.
Denn der Abgeordnete Irmer wurde von der NPD regelrecht umworben, besonders wegen seiner ausländerfeindlichen These, von Irmer ist allerdings keine Abgrenzung zur rechten Szene bekannt, was nicht bedeutet, dass er ein NPD-Sympatisant oder ähnliches ist. Dies zeigt nur wie einseitig und undifferenziert das Welt der hessischen CDU ist, die Herrn Irmer natürlich nicht kritisiert.

Vorwurf der Teilnahme an Palästina-Demo

Dem nicht grade als linkesten der Linken bekannten Gehrcke, warf Tauber vor, er habe an Palästinenser-Demonstrationen teilgenommen, auf denen eine Zerstörung Israels gefordert worden sei. Die Zerstörung Israels ist nichts wofür sich Gehrcke ausspricht, er tritt ausdrücklich für die Existenz von Israel und Palästina ein. Für dies sollten sich auch die Mitglieder der CDU einsetzen, denn Frieden kann es nur geben, wenn die Palästinenser eine vernünftige Perspektive erhalten.

Linke zeigen sich entsetzt

Die beiden Abgeordneten liesen sich diese Vorwürfe natürlich nicht gefallen und äußerten sich dazu. "Die Unterstellungen der Nähe zum Antisemitismus weise ich entschieden zurück", sagte Buchholz. "Der Versuch, mich in die Nähe der Nazi-NPD zu stellen, diskreditiert sich selbst und verharmlost die Nazis." Gehrcke erklärte: "Ich habe mehr Freunde in Israel und Palästina als die Rechtsaußen der CDU wie Herr Tauber wahrhaben wollen."

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