Dass Josef Ackermann Ende April 2008 anlässlich seines 60. Geburtstags mit 30 anderen Größen aus Wirtschaft und Gesellschaft zu einem Abendessen bei Angela Merkel geladen war, und zwar auf Kosten des Steuerzahlers, steht fest. Wie teuer der ganze Spaß diesen letztlich gekommen ist, will niemand mehr so genau berechnen können. Wie gut, dass der Freitag mit Ackermann und der Kanzlerin auf Du und Du ist und selbst ganz oben auf der Gästeliste der Veranstaltung im Kanzleramt stand.
Denn so lief der Abend ab:
I. Menü:
1. Schwiegermutterzungen und Rührei mit beurre blanc, dekorativ in Wachteleierschalen auf Stroh angerichtet.
2. Blauer Hummer mit lauwarmen Quinoa, Kompott von der Nashi-Birne und vanillisiertem Olivenöl
3. Essenz vom Weißkraut mit Kreuzkümmel und Karottenkaviar
3. Carpaccio vom Atterochsen mit Schluppen-Aprikosen-Chutney und Petersilien-Gelee
4. Geschmorte Täubchen mit Pfefferkirschen, Spargelspitzen und Macairekartoffeln
5. Dreierlei von der Flugmango: als klare Consommé, Souflee und im Tempura-Teig
(Die Rezepte hat unser Koch Jörn Kabisch selbst ausprobiert. Gar nicht übel)
II. Playlist:
1. Begrüßungsständchen:
2. Zur Geburtstagsrede:
3. Champagner-Toast:
4. Zur Rauchpause nach dem dritten Gang:
5. Zum langsamen Übergang in die lockere Stehrümchen-Phase:
6. Party!
7. Entgrenzte Tanzphase:
III. Gästeliste
1. Bereich Gesellschaft (Ausschnitt):
- Kader Loth, die damals schon ihre Karriere als Frauenbeauftragte anschieben wollte
- Karl-Theodor zu Guttenberg, noch-nicht Wirtschaftsminister, aber schon junger CSU-Superstar mit adeligem Charme, bereits auch sehr an Banken und deren Chefs interessiert
- Udo Walz, Cheffriseur, immer dort, wo Angela Merkel ist
- Zwei namenlose Blondinen, deren Visitenkarte der FREITAG bedauerlicherweise im Taxi vergaß
- Alice Schwarzer, Chefmachtstrategin, immer gerne dort, wo Angela Merkel ist
- Ute Henriette-Ohoven, Charitylady, fürs gute Gewissen, bekannt aus alter Kohl-Connection
- Michael Schumacher, macht sich überall gut, wo sich Leistung wieder lohnen soll
- Paul Potts, Tenor aus den unteren Schichten (war leider verhindert)
2. Bereich Wirtschaft (Ausschnitt):
- Hartmut Mehdorn, Bahnchef noch nicht a.D.
- Klaus Esser, Ex-Vorstandsvorsitzender der Mannesmann AG
- Klaus Zumwinkel, Ex-Postchef
- Nicolas Sarkozy, französischer Premier, für jede Party gewinnbringend
- Gerhard Schröder, Pipeline-Vertreter
- Franz Beckenbauer, Werbeikone
- Reiner Calmund, Ex-Manager von Bayer Leverkusen
- Elisabeth Schaeffler, Emotionsmanagerin und Vertreterin des Mittelstands
Kommentare 23
Mal sehen, wer nach der Wahl am 27. September die Interessen von Ackermann Co. umsetzt.
Da war nicht nur der Freitag!
Auch die Faz: tinyurl.com/ljcvm2
Werde ich hier gesteinigt, wenn ich, auch ohne eingeladen gewesen zu sein, die Aufregung darüber nicht in der Tiefenschärfe verstehe, Schirrmachers Ironie dagegen durchaus goutieren kann?
Das ist der medial-polit-ökonomische Komplex, Kontakte genannt. Im Vergleich: harmlos...
es geht nicht um die tatsache, dass die kanzlerin auf kosten des steuerzahlers einlädt. das ist durchaus üblich und hat grundsätzlich sicher in vielen fällen auch seine berechtigung.
wenn aber ackermann sich auf vorschlag der kanzlerin nur anlässlich seines geburtstages 30 "freunde" einladen darf und dafür der steuerzahler zu zahlen hat, dann ist es für mich nicht ersichtlich, welche berechtigung dies haben soll oder welcher nutzen für die allgemeinheit hier vorhanden sein könnte. hier sehe ich nur ein persönliches interesse der kanzlerin die ihr politisch nahestehende personen zu protegieren, um dann diese unterstützung dann an anderer stelle selbst zu erfahren und die schon vorhandenen verflechtungen zwischen politik und finanzwirtschaft noch zu vertiefen.
wen wundert es dann noch, wenn ackermann bei allen wichtigen entscheidungen und gesetzgebungsberatungen zur finanzwirtschaftskrise mit am tisch gesessen hat?
und wenn dann beispielsweise noch wochenlang ula schmidt die schlagzeilen und titelseiten der cdu-nahen presse (zufällig war deren führungspersonal auch auf der ackermann party) schmückt, während im fall merkel/ackermann meldungen in den gleichen blättern schwer zu finden sind und dort gleichzeitig noch mit verwunderung über die aufregung reagiert wird, dann stinkt das schon gewaltig und zeigt zum einen, wie weit die küngelei schon voran geschritten ist und zum anderen, wie hier mit zweierlei maß gemessen wird!
@ klara: Aber nein, dafür wird hier niemand gesteinigt! In der Redaktion wurde Schirrmachers Bekenntnis unter dem Genre "Popjournalismus von oben" verhandelt ;)
@ Morpheus: In einem Punkt, den Sie ansprechen, liegt auch meiner Meinung nach der Unterschied zu der sog. "Dienstwagen"-Affäre - wieviel Einfluss hatte die Finanzwirtschaft auf politische Entscheidungen (Rettungspläne etc.) in der Krise? Welche Rolle spielten die "Kontakte", wie es klara nennt? Weiß sogesehen auch nicht, ob die SPD so gut damit beraten ist, das Essen für ihren Wahlkampf zu instrumentalisieren.
Hallo Morpheus,
deine Argumente gegen zweierlei Maß: völlig d'accord.
Aber Kontaktpflege - ob nun anlässlich Geburtstag, Wahlkampf-Empfänge (indirekt subventioniert durch jeden Wähler), Wagneropern oder die Mitnahme ausgewählter Journalisten zu Auslandsterminen - gehört zum Politgeschäft.
"hier sehe ich nur ein persönliches interesse der kanzlerin"
Persönlich hat sie daran kein Interesse, vermute ich, sondern machtstrategisch-politisch. Schröder und ich vermute jeder andere Kanzler hat Ähnliches getan und wird es wieder tun. Und auch SChröder oder welcher Kanzler auch immer wird nicht seine erklärten Gegner zu solchen "Festen" einladen. Am Ende nutzt es dem Staat? Weiß man's? Gereizt reagiert die Öffentlichkeit jetzt vor allem wegen des Lieblingsfeindes Ackermann, der es einem so herrlich leicht macht, Freund von Feind zu trennen.
Ich finde die Frage viel grundsätzlicher zu stellen: Wie viel "Verflechtung" ist nötig? Wer legitimiert das? Wer zahlt das, wann und warum? Und vor allem: Wie transparent ist das Ganze? Da kann man viel weiter unten anfangen, z.B. bei der ständigen Fahrbereitschaft der Limousinen für Bundestagsabgeordnete. Nicht, dass ich die grundsätzlich in Zweifel ziehe - aber man könnte halt so allerlei überprüfen auf Notwendigkeit und Kosten-Nutzen-Abwägung. Jetzt, in er Krise, wäre ein günstiger Zeitpunkt dafür...
Doch wie gesagt: Dass die Rechtspresse mit zweierlei Maß misst, prägt die Republik ohnehin. Daran ändert aber die Aufregung über Ackermann nichts.
Hallo klara,
Schirrmacher: "Wir befanden uns vor der Krise."
Das Essen war Ende April 2008. Heute gehört es schon zum Allgemeinwissen, dass die Krise 2007 begann.
Daher gibt es in meinen Augen nur zwei Möglichkeiten: "Er ist ein Dummschwätzer oder er lügt. "
Ansonsten gab und gibt es immer Personen, die Fresskörbe annehmen. Früher hat man königlich gespeist und die nicht ganz abgenagten Knochen aus dem Fenster geworfen damit die Armen auch was haben.
Der gezwungen arrogant, ironische Artikel sagt in meinen Augen mehr über Schirrmacher als alle bisherigen Anwürfe. Charakterlich defizitäres Verhalten kommuniziert als Wert.
Eine Selbstoffenbarung in der deutlich zum Vorschein kommt, warum Finanzjongleure Politiker und Journalisten jegliches Gefühl für Anstand schon im Kleinen verlieren um dann in einer Vertrauenskrise nicht nur aus Kosten der Bürger speisen sondern sie regelrecht auszuplündern. Die Plünderer sitzen an der Tafel.
p.s. "Pop-Journalismus" von oben finde ich einen wunderbar passenden Begriff! Zu ärgerlich, dass der nicht mir eingefallen ist ;-)
(Wie wär's dann mit Pop-Journalismus von unten? Als Gegengewicht, das NACH UNTEN zieht, hehe...)
Hey Streifzug, ich bin ja auch immer mal gern für ein scharfes Wort, aber auch gegenüber den erwählten Feinden sollte man nicht wütig werden, oder?
"charakterlich defizitäres Verhalten" finde ich, ohne Belege zu haben, zu heftig. ES sei denn, du kannst Herrn S. nachweisen, dass er irgendein solches journalistisches Kostengänger-Abendessen (das Alltag ist, wenn auch nicht in dieser Preisklasse), nutzt, um für sich einen anderen als journalistischen Profit draus zu schlagen. Es ist sozusagen Schirrmachers Job, zu solchen Einladungen anzunehmen - er wäre blöd, wenn er's nicht täte. Dadurch wird er noch nicht unmoralisch.
Hm, ich weiß selbst nicht, warum ich ihn hier so vehement verteidige. Weder kenne ich ihn, noch mag ich seine Haltung zu Mensch, Gesellschaft, Politik. Vielleicht einfach, weil er verdammt gut schreiben kann? Am (Handwerks)Zeug lässt er sich nicht flicken...
Hallo klara,
wütend? Ach was, das ist doch völlig harmlos.
Als Kostgänger am Tisch von Plünderen zu sitzen und ihnen zuzustimmen ist Begründung genug für mein Urteil. Denn genau das hat er getan und tut er seit Jahren.
Wo fängt für dich Moral denn an wenn nicht da? Schreiben alleine ist kein Wert an sich. Oder würdest du Texte eines Kinderschänders auch loben, wenn sie verdammt gut geschrieben sind?
@klara,
ein kleiner Hinweis am Rande. Aus dem Text: "Der gezwungen arrogant, ironische Artikel sagt in meinen Augen mehr über Schirrmacher als alle bisherigen Anwürfe. Charakterlich defizitäres Verhalten kommuniziert als Wert." läßt sich nicht ableiten, dass Schirrmachers Verhalten als "charakterlich defizitäre" beschrieben wird.
Variante: Der Artikel kommuniziert das charakterlich defizitäre Verhalten von Gästen als Wert. Diese Möglichkeit macht es generell aber nicht besser.
Sagen wir mal so Streifzug: Schirrmacher hilft mir auf vergnügliche Art zu verstehen, wie seine Welt so tickt. Also. insgesamt besser zu verstehen, wie alles um mich herum so funktioniert. Die Welt eines Kinderschänders möchte ich nicht verstehen.
Ich kann zwar nachvollziehen, dass du diese Analogie nutzt - lehne es jedoch für mich ganz persönlich ab, in solcherlei gleichmacherischen Strukturen zu denken. Das ist nach meiner Einschätzung, mit Verlaub, Populismus im Gewande der Objektivität. Außerdem machst du damit nicht nur das Eine zu klein, sondern auch das Andere zu groß. Das liegt in der Natur der Sache bei hinkenden Vergleichen.
Moral fängt für mich dort an, wo ich selbst stehe: Kann ich in den Spiegel gucken mit dem, was ich tue? Ehe ich andere als unmoralisch geißele, muss ich mit mir selbst streng sein. Leute, die ich nicht mal persönlich kenne, deren Verhalten mir nur in Mikro-Auszügen bekannt ist, und meine Einschätzung über das Verhalten immer genauso gefiltert wird durch (unbewusste) Vorurteile wie die jedes anderen - wie sollte ich mich über die erheben und moralisch urteilen? Wer oder was gäbe mir dazu die Legitimation? Das empfinde ich als Hybris.
Schau mal: Woher willst du wissen, ob Herr S. in seiner Welt nicht ein guter Mensch zu sein versucht? Indem er eine Menge Geld an terre-des-hommes und an Reporter ohne Grenzen spendet und in seinem Viertel sich um vernachlässigte Kinder kümmert? Egal, ob ich das jetzt glaube oder nicht: Aber weißt du's?
Hallo klara,
wie schon gesagt interpretierst du mehr in meinen Text als dort steht.
Er ist nun mal nicht nur der nette Familienvater. Es gab viele nette Familienväter, die in ihrem kleinen Umfeld "Gutes taten", deren Wirken im Großen aber schrecklich war.
Nun wirst du bestimmt einwenden, der Vergleich sei ja ebenso schlimm wie der Vorherige. Das liegt an der Betrachtungsweise. Das positiv gesonnene Umfeld der eben genannten Täter von früher hätte sich auch gegen negative Vergleiche mit Barbaren verwehrt.
Schaut man allerdings genau hin, sieht die Sache etwas anders aus. Die Auswirkungen der von diesen Leuten unterstützten und umgesetzten "Maßnahmen" verdienen eine Überschrift, die es deutlich zur Sprache bringt. Die steht in Kürze über einem neuen Artikel von mir. Möglicherweise wird es dann verständlicher.
"Schirrmacher hilft mir auf vergnügliche Art zu verstehen, wie seine Welt so tickt. Also insgesamt besser zu verstehen, wie alles um mich herum so funktioniert."
Mal sehen, was von dem Vergnügen dann noch bleibt :)
Hey Streifzug,
ich glaub nicht, dass wir in dem Fall auf zwei verschiedenen Ufern stehen...
Jetzt noch was Vergnügliches für die richtige Seite, okay? Weiß nicht, wie das mit den Videos geht, aber hier:
ZDF: www.youtube.com/watch?v=df_Qd7YVDTE (1,21 Min) "Die Merkel, die Springers, die Bild, der Ackermann und ein Geburtstag."
unbekannt: www.youtube.com /watch?v=EguRERml7IM (1,06 Min) "Party im Kanzleramt (feat. Angie und Joe)"
und noch der richtige Link www.youtube.com/watch?v=EguRERml7IM
@klara,
die sind gut ;)
Ich stell sie hier noch mal ein, ist dann einfacher.
Die Merkel, die Springers, die Bild, der Ackermann und ein Geburtstag.
Party im Kanzleramt (feat. Angie und Joe)
Jawoll! Dienstwagen und Geburtstagsparties sind nicht das Problem: www.freitag.de/community/blogs/marsborn/dienstwagen-und-geburtstagsparties-sind-nicht-das-problem
Das Video von Snoop-Dog liebe ich schon lange - Danke!
Wenn ich mir aber so die Gästeliste anschaue - nix verpasst. Und das Menü? Punkt 3 ist am schlimmsten...
Ansonsten: Call it equal, wie die Amerikaner sagen. Ulla hatte ihre Affäre, Angela auch. Und so einigte man sich auch hinter den Kulissen und innerhalb der Noch-Koalition...
Was ich jetzt WIRKLICH mal spannend fände, ganz unspektakulär wirksam zu werden, abseits von Wahlkampfgeplänkel: Wenn Politiker offensiv damit umgehen, wie verflochten die Beziehungen sind. Also: Welche Kontakte sind den politischen Interessen dienlich - welche den persönlichen? Kann man das immer trennen? (Privat und beruflich vermischt sich ja auch immer mehr?) Kann man das ändern? Einschränken? Unter allgemeine Bedingungen stellen? Transparente Kosten-Nutzen-Abwägungen etc.? Wenn ja - WIE?
Ich glaube nicht, dass totale Kontrolle sinnvoll ist. Ich glaube auch nicht, dass Kontaktsperre sinnvoll ist. Ich glaube aber auch nicht, dass es allein der moralischen Integrität Einzelner überlassen sein darf, denn die bleiben dann eben auch: einzeln. Ist es in Ordnung, wenn man gleich nach seinem Job als hochrangiger POlitiker in der Wirtschaft einen hochdotierten Posten bekommt, in dem man seine in der POlitik erworbenen Kontakte nutzt? Ich weiß es nicht, bezweifle es aber. Weil Menschen Menschen sind, verführbar sind. Wie viel dieser Verführbarkeit müssen jene mitfinanzieren (wir), die nicht die Möglichkeit haben, sich entsprechend verführen zu lassen?
DAS fände ich angemessen, DAS wäre wirksam gegen POlitlangweile und Verdrossenheit: keine Schlammschlacht, sondern konkret, offen Fragen zu stellen, Transparenz schaffen, und dann handeln - nicht mal unbedingt durch Gesetze, vielleicht reicht auch eine Gruppen-Stimmung, die sich ändert. Denn man weiß ja: Wo MÜll liegt, wirft man Müll rauf. Sauber bleiben ist eine soziale Angelegenheit. Die Soziale Kontrolle des Polit-Dorfes sozusagen - entsprechend geänderter Werte...Statt "ich zuerst", "ich hole raus, was ich kann" wäre dann "Sache zuerst" "Was kann man aus diesem Kontakt für die Gesellschaft machen?" Und die gesamte Lobby-Arbeit bei der Gelegenheit mit unter die Lupe nehmen.
Herr Steinmeier? Frau Merkel? Herr Steinbrück? Übernehmen Sie?
(Das klingt naiv, oder?)
LobbyControl engagiert sich sehr stark in diese Richtung.
Transparenz und Offenheit sind ein Pfeiler der Demokratie. Zu viel dessen, was in der Politik geschieht wird der Öffentlichkeit mit fadenscheinigen Argumenten vorenthalten.
Bei der Bankenkrise wurde argumentiert, Informationen müssen geheim bleiben, da sonst das Geschäftsmodell gefährdet sei. Wer Geld von Bürgern bekommt ist ihnen rechenschaftspflichtig, egal ob Politiker oder Banker. Ansonsten müssen sie sehen wo sie mit ihrem Geschäftsmodell bleiben.
@Klara:
Klingt gar nicht naiv :), sondern spannend, aber....sehr schwer umzusetzen. Wie willst Du da, z.B. Transparenz ohne Kontrolle schaffen?
Das Politiker "danach" in der Wirtschaft unterkommen, wirst Du nur mit Gesetzen verhindern können, wenn es denn verhindert werden soll: Weil viele eben süchtig nach Macht sind und sie nichts mehr fürchten, als das Verschwinden in der Bedeutungslosigkeit.
"Weil Menschen Menschen sind, verführbar sind. Wie viel dieser Verführbarkeit müssen jene mitfinanzieren (wir), die nicht die Möglichkeit haben, sich entsprechend verführen zu lassen?"
Das hab ich noch nicht ganz verstanden: Hast Du da ein konkretes Beispiel?
"...sondern konkret, offen Fragen zu stellen, Transparenz schaffen, und dann handeln - nicht mal unbedingt durch Gesetze, vielleicht reicht auch eine Gruppen-Stimmung, die sich ändert..."
Welche Fragen würdest Du denn dann stellen, z.B.?
Herzlich, Anna
Richtig marsborn,
so lustig dieser blog auch ist, er lenkt von den wirklichen Problemen ab z.B. Im Oktober 2008 wurde innerhalb von drei Tagen das Gesetz zur großen Bankenrettung im Parlament abgenickt. Das Ziel war, Vertrauen ausgerechnet bei den Bankern zu erkaufen, damit sie sich untereinander mit Krediten versorgen und den Unternehmen die dringend benötigten Kredite zur Verfügung stellen. Dieses Ziel ist bis heute nicht erreicht worden und die Priesterschaft der Journalisten berichtet anscheinend lieber über die Schweinegrippe, Dienstwagen und Ackermann-Geburtstage.
Ist die Einladung nicht eigentlich umgekehrt zu verstehen ? Hat nicht eigentlich Ackermann Merkel und seine anderen willigen Koalitionäre in sein Kanzleramt geladen. Es ist doch schließlich seine Politik, die da exekutiert wird und nicht umgekehrt.
@klara
finde den artikel von schirrmacher in seiner bekenntniszwangironie dennoch auf eine weise sehr adäquat