Der Salon mit Hedwig Richter

2 um acht Berlin Wie hat sich Demokratie verändert? Was zerstört und was belebt sie? Darüber spricht Jakob Augstein mit der Historikerin Hedwig Richter in einer digitalen Salonausgabe
Der Salon mit Hedwig Richter

Jakob Augstein im Gespräch mit der Historikerin Hedwig Richter:

Diktatur wagen? – Wo liegen die Grenzen der Demokratie

Wie geht es eigentlich unserer Demokratie? Bei all den Gesundheitsfragen rund um Corona scheint die Frage nach der Befindlichkeit unseres politischen Systems zu kurz gekommen zu sein. Dabei sind die Symptome für ein Demokratieleiden doch allzu offensichtlich. Rechtspopulisten und Querdenker rütteln an ihr mit völkischen Visionen, technokratische Eliten übernehmen die öffentliche Rolle von Politikern. Und die medialen Lobeslieder auf China im erfolgreichen Umgang mit Ihren Bürgern im Pandemiegeschehen lassen fast eine Sehnsucht nach Diktatur und totalitärer Führung ahnen. Und nicht nur in Deutschland. In Osteuropa scheint es, als schaffe sich die Demokratie geradezu selber ab. Die Demokratie steckt in der Krise. Die Historikerin Hedwig Richter sieht das gelassen und vertritt die These: „Der Modus der Demokratie ist die Krise, daher gehört zu ihrer Geschichte die fortdauernde Ankündigung ihres Endes.“ Als Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr München forscht sie seit mehreren Jahren zum Thema Demokratie. Sie ist der Überzeugung, Demokratiegeschichte lässt sich nur als gemeinsame, transnationale Geschichte verstehen.

Wie hat sich also die Demokratie verändert? Was zerstört sie, und was belebt sie? Darüber diskutiert Freitag-Verleger Jakob Augstein mit Hedwig Richter bei „2 um acht“ in der Berliner Volksbühne.

Hedwig Richter wurde 1973 in Urach geboren. Sie studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie an den Universitäten Heidelberg, Queen’s University Belfast und der Freien Universität Berlin. Seit 2019 hält sie die Professur für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr München. Vor ihrer Berufung lehrte und forschte Hedwig Richter an den Universitäten Bielefeld, Greifswald und Heidelberg und am Hamburger Institut für Sozialforschung. Sie ist unter anderem Mitglied im Herausgeberinnengremium der Reihe „Geschichte und Geschlechter“ (Campus Verlag), Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Denkfabrik Progressives Zentrum e. V. und Redaktionsmitglied der Zeitschrift für Ideengeschichte. 2020 wurde ihr Buch „Demokratie. Eine deutsche Affäre“ für den Bayerischen Buchpreis nominiert und sie erhielt den Anna Krüger Preis für „ein hervorragendes Werk in einer guten und verständlichen Wissenschaftssprache“ vom Wissenschaftskolleg zu Berlin. Ihre Forschung wurde außerdem mit dem Offermann-Hergarten-Preis der Universität zu Köln (2010) und dem Stiftungspreis der Demokratie-Stiftung (2018) ausgezeichnet.

Am Montag, den 15.03.2021 um 20 Uhr im Grünen Salon der Volksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz 2, 10178 Berlin

Aufgrund der Vorsorgemaßnahmen des Berliner Senats gegen die Verbreitung des Corona-Virus, wird die Volksbühne auch im März ihr Haus noch nicht für Publikum öffnen. Der Salon wird daher nicht in Form einer Veranstaltung mit Publikum stattfinden. Stattdessen zeigen wir zum geplanten Termin die Diskussion online auf der Website der Volksbühne.

Radioeins vom rbb wird das Gespräch von 20.00 – 21.00 Uhr ausstrahlen (95,8 MHz).

Im radioeins & Freitag Salon setzt sich der Journalist und Verleger Jakob Augstein einmal im Monat mit einem Gast an den Tisch und redet – über das Politische in der Kultur, über die Gesellschaft und ihre Zwänge, über die Mechanismen von Öffentlichkeit und Lüge, und über das Verschwinden der Demokratie im Kapitalismus. Radioeins sendet live. Hier verstummt die Erregungsmaschine des Internets. Der radioeins & Freitag Salon ist "unplugged", wie man früher gesagt hätte. Echte Menschen reden über echte Themen und üben sich in Fähigkeiten, die rar zu werden drohen: Zeit nehmen, zuhören, verstehen, lernen. Das – unerreichte – Vorbild dieses aktuellen politischen Diskussionsformats sind die legendären Gespräche des Journalisten Günter Gaus, die im Fernsehen gezeigt wurden, als dieses noch schwarz-weiß war.

Jakob Augstein ist seit 2008 Verleger und Geschäftsführer der Wochenzeitung „der Freitag“. 1967 in Hamburg geboren, studierte er von 1989 bis 1993 Politik an der Freien Universität Berlin und am Institut d'études politiques de Paris. Er war zehn Jahre lang für die Süddeutsche Zeitung als Reporter in Berlin und den neuen Bundesländern unterwegs. Von 2011 bis 2018 schrieb er die Kolumne „Im Zweifel links“ auf „Spiegel online“. Seit 2011 liefert er sich mit Nikolaus Blome, dem ehemaligen stellvertretenden Chefredakteur der Bildzeitung, in der Phoenix-Sendung „Augstein und Blome“ einen wöchentlichen Schlagabtausch zum politischen Thema der Woche.

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