Weihnachten
Der Ofen warm, das Haus geschmückt,
Die Möbel werden umgerückt,
Um Platz zu schaffen für den Baum,
Der wieder mal zu groß geraten -
Genauso wie der Weihnachtsbraten.
Doch die Stimmung trübt das kaum.
Die Gans im Rohr, sich feingemacht,
(Draußen fehlt die weiße Pracht:
Zu warm mal wieder – fast 10 Grad!)
So wartet man aufs Christenkind.
Auch wenn die Scheine irdisch sind,
Die man im Couvert bewahrt.
Noch vor dem Essen ist Bescherung,
Manch ein Präsent bedarf Erklärung:
’ne Käsereibe für die Füße?!?
Mein Kind, das ist ’ne Hornhautraspel,
Dazu ein Rock mit blauer Paspel,
Tante Hilde sendet Grüße.
„Dann soll sie lieber Bares schenken!“
Mag derart falsche Beschenkte denken.
Da kommt es nur auf Zahlen an:
Je größer diese, desto lieber
Hat man die ferne Tante wieder.
Wer braucht da noch den Weihnachtsmann?
Weihnachtsstress, das feste Schieben,
Geschenke suchen für die Lieben,
Sich samstags ins Gedränge werfen;
Das alles trübte immer wieder
Die Weihnachtsstimmung. Selbst die Lieder
Gingen uns bald auf die Nerven.
Die Rennerei hat nun ein Ende
Und Tannenzweige zieren Wände.
Jetzt freut man sich aufs Weihnachtsessen,
Auf Gänsebraten, Rotkohl, Klöße;
Der Wein erweitert Blutgefäße
Und Sorgen, Nöte sind vergessen.
Schlussendlich sind es schöne Tage,
Auch sehr besinnlich, ohne Frage.
Nun sitzt man – glücklich, satt, rundum zufrieden –
Zusammen und erzählt Geschichten,
So mancher fängt gar an zu dichten
Und alle denken an die Lieben.
Kommentare 5
Wir haben mal in unserer einstmals noch vereinten Viererfamilie demokratisch beschlossen, ein Weihnachten ganz ohne Geschenke zu verleben. Beide Töchter waren reinen Herzens einverstanden! Sogar die Großeltern, sonst zwanghafte Schenker, haben sich dran gehalten. Verabredet war, dass jede(r) einen Wortbeitrag vorbereitet. Oma und Opa hatten einen Bericht über ihre Erlebnisse um das Kriegsende und die Zeit danach verfasst, das war nicht gerade idyllischer Stoff, die Mädchen hatten sich Geschichten ausgedacht, die Mama Sprachspiele, der Papa eine ppt-Präsi mit Fotos aus seinen wilden Jugendjahren. Das ganze dauerte mehrere Stunden und war sehr schön. Beim Schlafengehen sagten die Mädels, dass sie es schön fanden, aber im nächsten Jahr doch wieder etwas geschenkt bekommen wollten. Und so haben wir es auch gemacht...
Dir und Deinen Leuten noch eine schöne Adventszeit, Friedland!
http://smilys.net/big_xmas_smilies/smiley468.gif + http://smilys.net/big_xmas_smilies/smiley2580.gif
ha. da isses:
FridayCommunity = permanent christmas:-))
Schönes Gedicht.
Vielen Dank!
por
Schön! Jetzt kann's ja nur noch gemütlich werden! Über den Hornhautraspel war ich besonders verzückt.