Paris - Hassan Rohani, der Präsident der Mullahs im Iran, befindet sich in Paris und trifft sich dort mit Vertretern aus der Wirtschaft und der französischen Regierung. Dagegen protestierten am Donnerstag Tausende Exiliraner sowie Menschenrechtsaktivisten, frühere Regierungspolitiker und politische Würdenträger aus ganz Europa.
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Die exiliranischen Verbände sowie der Nationale Widerstandsrat Iran (NWRI), dessen Zentrale nahe Paris steht, hatten unter dem Motto #No2Rohani in den sozialen Netzwerken zu der Großdemonstration aufgerufen.
Die Redner auf der anschließenden Kundgebung verurteilten vor allem die horrende Menschenrechtslage im Iran unter der Amtszeit des sogenannten „moderaten Mullahs“ Hassan Rohani. In seiner Amtszeit wurden mit mehr als 2200 Menschen nicht nur mehr Menschen im Iran hingerichtet, als unter dem früheren Präsidenten Mahmoud Ahmandinejad, sondern auch aktuell stehen laut eines Berichtes von Amnesty International 49 Jugendliche vor ihrer Hinrichtung, die zur Zeit ihrer Tat minderjährig waren. Laut Rechtsprechung der Mullahs gelten Mädchen ab neun Jahren als strafmündig und heiratsfähig und sie sitzen zu Hunderten in den iranischen Gefängnissen, weil sie auch unter Notwehr gegen Vergewaltigungen und Mißhandlungen agierten oder weil sie Opfer der allgegenwärtigen Armut im Iran wurden und mit Drogen in Berührung kamen oder von ihren Eltern zum Drogenhandel gezwungen wurden.
Doch die Unterdrückung der Mullahs umfasst alle Bereiche der iranischen Gesellschaft. Von den gesperrten sozialen Netzwerken für Internetbenutzer im Land bis hin zu mit Säure attackierten Frauen in Isfahan, die bis heute auf eine Verfolgung der Straftäter warten, geht der Unterdrückungsapparat der Mullahs. Politischen Gefangenen wird nach schweren Folterungen medizinische Hilfe untersagt und religiöse und ethnische Minderheiten werden wegen der reinen Ausübung ihrer Religion oder Glaubensrichtung verfolgt. Besonders betroffen sind davon Sunniten, Beluchen, Baha’i und auch Christen der Hauskirchenbewegung, vor allem aber die Mitglieder und Sympathisanten der demokratischen Oppositionsbewegung der Volksmojahedin Iran (PMOI/MEK).
Iranische Krankenschwester in Paris protestieren gegen Rohani
Doch die Mißachtung der Menschenrechte ist nur eine Seite der Medaille der Mullahs. Neben der Erpressung der internationalen Gemeinschaft mit der Drohung des Baus von Kernwaffen sind die Mullahs führend im internationalen Terrorismus und der Verbreitung von religiösem Fundamentalismus. In keinem Land wird das Scharia Gesetz so brutal, so umfassend und so lange umgesetzt, wie im Iran. Millionen Iraner fliehen seit über 30 Jahren vor ihm aus dem Land, Krankenschwestern, Lehrer, Künstler, Sportler, Ärzte und viele weitere Menschen aus allen Bildungsschichten sorgen in der Vergangenheit für einen jahrzehntelang andauernden Flüchtlingsstrom aus dem Land in alle Welt.
Hinzu kommen die Flüchtlinge aus den Ländern, welcher der Iran massiv unterwanderte und sie mit seinen von ihn bezahlten und ideologisch geschulten Terrorgruppen destabilisierte. Von der libanesischen Hisbollah bis hin zu den Hutis im Jemen wurden die vom Iran unterstützten Terrorgruppen meist über mehrere Jahrzehnte ausgebildet und finanziert. Die Kriege in Syrien, Irak und Jemen sind ein direktes Resultat der ständigen Unterwanderung durch die Mullahs und der folgenden Radikalisierung der Region. Viele Iraner auf der Demonstration bezeichnen daher die Mullahs als „den Paten von ISIS“.
Die Demonstranten in Paris fordern von den Regierungen Europas ein Umdenken in der Iran - Politik. Besuche wie die von Mullahpräsident Rohani für das Abschließen von Wirtschaftsverträgen und der Beschwichtigung der Mullahs legitimieren das Regime und geben ihm Raum für den Ausbau seiner terroristischen Bestrebungen und der Unterdrückung des Volkes.
Die Teilnehmer fordern stattdessen die Unterstützung des Nationalen Widerstandsrates, einer Vereinigung iranischer Oppositionsgruppen, die sogar ein Exilparlament besitzen, welches Präsidentin Maryam Rajavi wählt und das alle Segmente der Politik abdeckt. In dem 10 Punkte Plan des Exilparlamentes wird ein Iran nach den Mullahs vertreten, in dem eine Trennung von Kirche und Staat, Gleichberechtigung der Geschlechter, ein Ende der Unterdrückung und der Todesstrafe, Marktwirtschaft und ein Ende eines atomaren Iran existiert. Die westlichen Regierungen sollten diese Gruppen moralisch unterstützen und gemeinsam mit ihnen an einem Ende der Mullahdiktatur durch internationale Isolation arbeiten.
Kommentare 4
"Die westlichen Regierungen sollten diese Gruppen moralisch unterstützen..." Warum lässt man die nicht einfach mal in Ruhe, die Einmischung des Westens hat aufgrund der Unkenntniss der Tatsachen einerseits und dem zwingenden Vermitteln der westlichen Werte ("Marktwirtschaften") andererseits noch nie zu einem Wandel zum Positiven geführt. Siehe Ukraine, Syrien, Libyen, Irak, Moldawien.
Man könnte ja mal gegenrechnen: wie lange würde es dauern, ebensoviele Menschen mittels Todesstrafe ins Jenseits zu befördern wie wir das mittels Bomben schaffen?
"Man könnte ja mal gegenrechnen: wie lange würde es dauern, ebensoviele Menschen mittels Todesstrafe ins Jenseits zu befördern wie wir das mittels Bomben schaffen?"
Ich weiß nicht, wie valide solche Vergleiche sind.
In Ruhe lassen? Wenn wir Handel mit dem Regime treiben unterstützen wir es.
Wen wir Iran komplett boykottieren, heisst es, wir hungern die Bevölkerung aus.
Wenn wir die Diplomatischen Verbindungen kappen - dann lassen wir die dort sehr wohl vorhandenen Befürworter freiheitlicher, individueller Werte im Stich..
Außerdem ist Iran international verknüpft - in Ruhe lasse geht gar nicht so einfach. Daß die Leute da keine Menschenrechte wollen, und keine "westlichen Werte" brauchen, ist dieser neue Rassismus, daß "die Muslime" irgendwie anders sind..
Sicherlich gibt es in Bezug auf den Iran manches zu kritisieren (insbesondere die Todesstrafe, die das elementarste Menschnrecht verletzt, nämlich das auf Leben), aber so eine Verteufelung erzeugt eher den Eindruck, dass es sich um eine Polemik handelt.
In keinem Land wird das Scharia Gesetz so brutal, so umfassend und so lange umgesetzt, wie im Iran.
M.a.W. der Iran ist in der Hinsicht brutaler als Saudi-Arabien? Ist das so.
Hinzu kommen die Flüchtlinge aus den Ländern, welcher der Iran massiv unterwanderte und sie mit seinen von ihn bezahlten und ideologisch geschulten Terrorgruppen destabilisierte.
Meinen Sie damit die z.B. vier Millionen (sic!) Afghanen, die aus diesem "Failed State" in den Iran geflohen sind? Sind die Fluchtursachen der Afghanen tatsächlich primär auf das Wirken der iranischen Regierung zurückzuführen?
Neben der Erpressung der internationalen Gemeinschaft mit der Drohung des Baus von Kernwaffen
Interessante Darstellung, dass die iranische Regierung die internationale Gemeinschaft erpresst, gegen das Land Sanktionen zu verhängen, aber kann man vielleicht tatsächlich so sehen ;-) Andererseits ist das ja nun mit dem Atomabkommen wirksam verhindert, und worin besteht dann jetzt die Erpressung?
Die Kriege in Syrien, Irak und Jemen sind ein direktes Resultat der ständigen Unterwanderung durch die Mullahs und der folgenden Radikalisierung der Region.
Sicherlich ist der gewaltsame Konfessionskonflikt und die damit verbundene Rivalität zwischen Saudi-Arabien und dem Iran eine der Ursachen für die elende Situation, aber da gibt es noch andere sehr einflussreiche und mindestens ebenso mächtige Akteure.
Einer von mehreren Artikeln die sich mit Rohani befassen. Niemand bestreitet die "Probleme" des Iran. Erschreckend nur, dass sich das sogenannte "demokratische" Grundverständnis, spätestens nach den letzten 15 Jahren, immernoch auf das Aushungern der Bevölkerung durch ökonomische Sanktionen , ggf. militärischen Druck, und die Durchsetzung von "Regime Changes" von Außen beruft: Liebe Frau Tuellmann! Schauen Sie bitte nur nach Syrien, oder in den Irak! So sehen Ihre Forderungen und Vorschläge häufig genug in der Realität aus! Nicht auszublenden, dass Sie sich damit unwillentlich häufig zum moralischen Feigenblatt für grundlegende geostrategische Interessen aufschwingen.
Und: Wenn man schon den (aus gegebenen Anlass) Iran (nicht zu Unrecht) seine Menschenrechtslage ankreidet, sollte man wohl definitiv auch von z.B. Saudi Arabien nicht schweigen.