nun ist es doch so gekommen, wie ich es befürchtet habe: nach - ungefähr, Sie können das in der Abonnentenkartei nachsehen - 36 Jahren kann ich nicht mehr anders, als mein Abonnement zu kündigen. Ich habe den "relaunchten" Freitag nun lange mit Interesse und Wohlwollen verfolgt, aber doch feststellen müssen, dass die Autoren, die ich im Freitag immer geschätzt habe, zunehmend weniger zu Wort kommen, dass statt Analyse immer mehr "Meinung" Seiten füllt - zudem zu Themen, die mich nicht interessieren oder die in einschlägigen Blogs besser, d.h. intelligenter, sprachlich gewandter usw. behandelt werden. Die DVZ und der Freitag haben mir immer geholfen, Orientierungen zu finden in unübersichtlichen Zeiten; - die Orientierungslosigkeit Ihres Freitags brauche ich nicht. Wenn Sie heute im überflüssigen Alltag Marc Beise zwei Seiten einräumen und den Freitag damit an die Seite des Sloterdijk'schen Partyservice für die Besserverdienenden bringen, muss ich das als Signal verstehen, dass die Leser(innen) des alten Freitag (und seiner Vorläufer) nicht mehr erwünscht sind. Ich werde Ihrem Kundenservice ein Kündigungsschreiben zuleiten, in dem ich auf fristloser Kündigung und Rückerstattung der Beträge für die noch ausstehenden gezahlten Ausgaben meines Abos bestehen werde, da dies nicht das Produkt ist, das ich seinerzeit abonniert habe. Es fällt mir nicht leicht, nach so langer Zeit eine Zeitung aufzugeben (für die ich in den 70er Jahren auch selbst geschrieben habe); - ich fürchte auch, dass die neue Mitte, die Sie als Leserschaft suchen, ein solches Blatt nicht brauchen wird, u.a. weil man die eigene Twitter-Wortkotze gedruckt wahrscheinlich selbst nicht ertragen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Battmer
PS: Zu Marc Beise gab es einen schönen Kommentar bei tp : www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31308/1.html
Geschrieben von
gbattmer

Kommentare 30
Genau zu dem Thema, unter Bezug auf den TELEPOLIS Artikel hab ich hier am 15.10 auch einen Artikel geschrieben.
Die Blogger hier sind am Ball :)
Süddeutsche Zeitung. Neoliberale Müllkippe.
Lieber gbattmer,
da sprechen Sie mir ganz aus der Seele, und sicher nicht nur mir.
Eines weiß ich seit etwa einem Monat: der sog "Alltags"-Teil des "Freitag" wird besser gar nicht erst geöffnet. Vor Monaten habe ich bereits etwas polemisch darauf hingewiesen, daß man den ja getrost zum Einpacken von Kartoffelschalen verwenden kann, wenn der Rest der Zeitung gut bleibt.
Das ist leider nicht mehr der Fall. Es fängt ja schon bei der Zunahme dieser unsäglichen Illustrationen auf Schülerzeitungsniveau an (wobei ich nicht die Illustrationen in Schülerzeitungen schlechtmachen will!)
Ich scheine aber mehr Geduld zu haben als Sie; darum bleibe ich noch eine Weile dabei.
Im übrigen glaube ich nicht, daß es Herrn Augstein stören wird, wenn ein "alter Linker" wie sie sein Abonnement kündigt, denn er betrachtet ja den "Freitag" als 'irgendwie links' und versucht mit der Zeitung in Sichtweite der Küste zu segeln, also in ganz seichtem Wasser.
Und nach seinem Interview bei 3sat (www.3sat.de/mediathek/mediathek.php?obj=15401) weiß man ja, wie er über die Leute denkt, die so konservativ sind, sich nicht verändern zu wollen und dem Mainstream anzupassen ...
Jakob Augstein, der Rupert Murdoch der irgendwie linken Wochenpresse, irgendwie...
Herzlichst,
I.D.A. Liszt
ich finde es jedoch traurig, dass sie gehen wollen.
ihre gründe verstehe ich sehr voll. traurig, dass eine zeitung, wie sie lange bestand hatte und so treue leserschaft und abonnenten aufgebaut hatte, derart umgestylt wird. es fehlen eindeutung analysen, eigene themen, eigene schwerpunkte, anstatt themen, die bereits in allen anderen medien der mitte platt getreten wurden, dann auch gelegentlich sogar mit zeitverzug und breits erkaltete leiche hier nochmal anzubieten. der alte freitag war besser oder schlechter, das ist ansichtssache, aber der alte freitag berichtete öfters über themen, die in den anderen medien kaum zu finden waren und wenn man schon das schreibt, was alle schreiben, dann sollte sich eine zeitung wenigstens durch eine eindeutige, eigene sicht differenzieren. am sonsten möchte man sagen, freitag oder (wunschtraum augsteins vermutlich) die zeit, was macht schon den unterschied aus?
fuchtbar, es sollte "wohl" und "eindeutig" heißen.
und es sollte "furchtbar" heißen, :-)))))))))))
ich verordne mir ab sofort abends weniger ROTwein
"Wortkotze"
gefällt mir.
Und leben Sie wohl!
Lieber gbattmer,
ich finde es gut, dass Sie Ihre Abokündigung als Blog einstellen. Die Idee des neuen Freitag liegt in der Debatte, in der Auseinandersetzung mit dem Leser, darin, den Leser aus der passiven Rezeptionshaltung in die Rolle des Handelnden zu bringen, ihn vom Objekt der medialen Bearbeitung zum Subjekt der medialen Verarbeitung zu machen.
Ich bin unbedingt dafür, gerade in der Leseprobe Bücher vorzustellen, die nicht den Erwartungen und Meinungen unserer Leserschaft entsprechen. Ich selber habe immer lieber die Meinungen und Argumente der "Gegenseite" gelesen als eine Bestätigung meines eigenen Weltbildes. (Darum lese ich die FAZ auch lieber als die SZ). Wenn ich einen - intelligenten - neoliberalen Autor wie Beise lese, oder einen - ganz lustigen - rechtsgedrehten wie Fleischhauer, dann profitiere ich davon. Ich verstehe dann besser, warum ich selber mich weder für neoliberal noch für rechtsgedreht halte ... Sie werden andererseits ja gesehen haben, dass wir auch andere Autoren dort abdrucken. Ich halte das nicht für Orientierungslosigkeit, sondern für Vielfalt. Ich selber bin kein Freund von Zeitungen, die in jeder Hinsicht berechenbar sind. Sie dürfen aber, und da bin ich ganz Ihrer Meinung, auch nicht beliebig sein. Das ist ja die alte Debatte, die Herausforderung für den publizistischen Navigator zwischen Berechenbarkeit und Beliebigkeit hindurchzumanövrieren.
Am besten gelingt uns das, wenn die wohlgesonnenen Leser uns hier in der Community oder auch im klassischen Leserbrief bei der Kursbestimmung helfen, uns korrigieren, uns loben, wie auch immer.
Darum finde ich es sehr schade, dass Sie von der Gelegenheit, mit uns in den Austausch zu treten erst jetzt Gebrauch machen, in dem Augenblick, da Sie dem Freitag den Rücken kehren. Ich bin immer der Auffassung, dass bleiben und streiten besser ist als weggehen und schweigen.
Ihr JA
FAZ und SZ - gibt's da einen Unterschied?!
Nee, nee, war ein Scherz! :))
Ich komme vom Sonntag und bleibe noch'n bisschen.
Andererseits - bei den www.nachdenkseiten.de gabs heute drei Verweise auf den Freitag.
Ich habe den "alten" Freitag nur sporadisch gelesen, das heißt, ich habe es immer wieder versucht, da ich zwar auch andere Zeitungen hin und wieder mit lauwarmem Interesse gelesen habe (und weiterhin lese), mir aber eine "irgendwie linke" Zeitung sehr gefehlt hat. Von dem alten Freitag habe ich mich aber, abgesehen von einigen sehr guten Artikeln, (als 30-jährige) überhaupt nicht angesprochen gefühlt. Die ideologische Linie war so klar vorgegeben, war eine ständige Selbstbestätigung, alles davon abweichende wurde geradezu feindselig abgewiesen. Umso neugieriger war ich auf den relaunch und muss sagen, der neue Freitag ist gewissermaßen (bei aller möglichen Kritik im Einzelnen) genau die Zeitung, die mir auf dem dt. Medienmarkt gefehlt hat. Vielfalt und Debatte und geistige Offenheit (verbunden mit einem bestimmten politischen Selbstverständnis) finde ich wesentlich wichtiger als eine Zeitung, die mir "Orientierung" gibt.
Ich bin sicher, es gibt da draußen noch viele potenzielle Leser des neuen Freitag (vor allem in meiner Generation). Schade nur, dass sich der relaunch so träge herumspricht (denn das höre ich immer wieder, beim Freitag denken sehr viele immer noch an den alten). Aber das wird sich ändern denke, hoffe ich. Das dabei nicht alle Leser des alten Freitag mitgenommen werden können ist vielleicht schade.
Wie erklärst Du Dir, dass es Leute wie mich gibt, die offensichtlich bis vor kurzem Gefallen an der 'klar vorgegebenen ideologischen Linie' bzw. der 'Selbstbestätigung' fanden, jetzt aber sich ganz wohl fühlen mit einem Blatt, das sich nun durch "Vielfalt und Debatte und geistige Offenheit" auszeichnet? Bin ich ein Wendehals oder unfähig die Unterschiede zu erkennen, träges Gewohnheitstier? Oder könnte eventuell Deine Einschätzung des alten Freitag ein bisschen zu vordergründig sein, ihre Formulierung zu sehr in den üblichen Klischeebegriffen daher kommen?
Und wenn ein Hindernis für das Gewinnen von neuen Lesern Deiner Generation ist, dass noch zu viele an den alten Freitag denken, soll ich dann verschwinden wie gbattmer, damit's hier gemütlicher wird?
Lieber meisterfalk,
die Erklärung ist doch ganz einfach:
Du gehörst eben, wie ich, zu der Generation derer Mitte 20, diezu konservativ sind, als daß sie sich noch mit Veränderungen ihrer liebgewonnenen Vorstellung abzufinden bereit wären.
Und klar: Es soll irgendwie gemütlich werden beim irgendwie linken Freitag, damit die irgendwie an Politik interessierten Leser sich nicht irgendwie zu intensiv mit irgendwie deutlicher linken Positonen konrontiert sehen müssen.
In diesem Sinne verbleibe ich mit einem herzlichen 'Rotfront' (dies speziell für Dich, weil wir Zwanzigjährigen uns ja nicht mher verändern können),
I.D.A. Liszt
20-jährige Methusalems sind irgendwie ganz schön unflexibel. Die benutzen wahrscheinlich auch keine Navis im Auto und lassen sich die Richtung vorschreiben.
So knorrige alte Bäume wie die obigen Herren kann man nicht mehr verpflanzen. Somit arrangieren die sich eben mit den Gegebenheiten, bringen "Vielfalt und Debatte und geistige Offenheit" in ihr verdorrtes Leben und vergnügen sich eingedenk ihrer Sehschwäche mit bunten Bildchen.
Liebe Anne, lassen Sie den Alten ihre Gnadenzeitung. Die sind völlig harmlos. Beißen können die nämlich wegen der 4. Zähne schon lange nicht mehr ;)
mir gehts da wie anna-lena und mir geht es wie outnumber.
den alten freitag fand ich manchmal grenzgenial, meistens aber einfach nur unerträglich ideologisch und verbissen.
jetzt kann ich den freitag zwar durchblättern, aber mir fehlt das grenzgeniale. das habe ich bisher erst einmal gehabt, also dieses "aha!".
ich denke schon, dass man viele ansprüche unter einen hut bekommen kann. mehr analysen, weniger interviews mit irgendwelchen sternchen. das wären so die anfänge. und dann muss man das einfach mal entwickeln.
ich find übrigens auch, dass twitter nicht in den printteil passt. kann man mal probieren, hat man nun getan. aber tweets sind nunmal viel zu sehr personenbezogen und wirken dort einfach nur verloren ohne sinn und verstand. künftig also weglassen.
was die bücher betrifft, dann bin ich da zugegebenermaßen auf der linie von JA mit genau der begründung .. man könnte aber auch generell einen widersprechenden kommentar daneben stellen und somit die debatte fördern, das buch dadurch vielleicht auch aufwerten.
und dann ist da dieses unsägliche wochenthema. mal ernsthaft, mich nervt das. woche für woche, zwanghaft auf zwei seiten gepresst.
warum nicht einfach dem freitag selbst wöchentlich ein thema geben und dies verstreut im heft präsent haben, statt diese gepressten seiten?
wir reden immer sehr viel über das internet und was wir alles tun müssen damit sich das trägt .. das problemkind ist, finde ich, aber der print-freitag. das internet kann man auch langsam weiterentwickeln und die leute machen lassen, das wird dann schon.
mfg
mh
Ärgere dich nicht! Wir haben es auch von vornherein richtig verstanden.
Nee, ganz und gar nicht!
So ein schöner Blogbeitrag und Sie wollen sich vom Acker machen. Das geht doch nicht! Ich wünschte mir, Sie würden bleiben.
"Wortkotze" ist übrigens wirklich gut!
"Ich bin immer der Auffassung, dass bleiben und streiten besser ist als weggehen und schweigen."
Da hat JA nun mal eindeutig recht mit.
Und, gbattmer, sollte man eine solche Einstellung nicht auch gerade von einem Linken erwarten?!
Wir sind eh so eine kleine Gemeinschaft, da brauchen wir doch jede einzelne Stimme, auch und gerade die Ihre.
gbattmer ist der abonnent, der ´n freitag von der wiege kennt /
da war mal erst die dvz, die war mehr kratzig als sehr nett /
der freitag durch die neunziger /
wurde schon sonntäglicher /
heute brauchen wir genau, so isses: /
hintergrund statt infoserviceses /
sonst liest man bald an allerorten: /
ist eh egal bei journalistenworten.
"warum nicht einfach dem freitag selbst wöchentlich ein thema geben und dies verstreut im heft präsent haben, statt diese gepressten seiten?"
Das hab ich mich auch schon gefragt bzw. den Eindruck gehabt, daß es mitunter wohl nicht so einfach ist, ein Thema auf zwei Seiten zu strecken.
"wir reden immer sehr viel über das internet und was wir alles tun müssen damit sich das trägt .. das problemkind ist, finde ich, aber der print-freitag. das internet kann man auch langsam weiterentwickeln und die leute machen lassen, das wird dann schon."
Das denke ich auch. Kümmert euch mehr um den Print, von dem kommt die Kohle, und online, das machen wir schon. Wenn der Print entsprechend ist, finden sich die Leute automatisch online ein.
Jungs (die oberen vier) setzt Euch mal wieder hin, ich bring gleich Kaffee und Kuchen, dann plauschen wir noch ein bisschen...
Welche vier meinst Du denn jetzt?
Ich möchte doch auch ein Stück Kuchen - Kaffee um diese Ziet lieber nicht mehr.
Lieber JA,
zunächst vielen Dank, dass Sie auf meinen Blog-Eintrag reagiert haben (wie ja viele andere LeserInnen auch!). Mit dem Bleiben und Streiten ist das allerdings so eine Sache: einerseits kostet das Bleiben erstmal Geld und man muss in einer Marktwirtschaft als Konsument schon überlegen, wo man bleibt/nachfragt. Andererseits ist stellt sich die Frage nach dem lohnenden Streit: nur Streiten ist ja doof; man sollte schon wissen, worüber es zu streiten lohnt! Gerade das ist mir aber in Ihrem Freitag verloren gegangen: Fatal ist m. E. Ihr Ansatz, den Leser "in die Rolle des Handelnden zu bringen", indem Sie ihn zum "Subjekt der medialen Verarbeitung" machen wollen. Das ist - mit Verlaub - völlig inhaltsleer, - und die mediale Verarbeitung von was auch immer ist kein Handeln (sondern schlimmstenfalls twitter-oder-blog-mäßige Absonderung von: ich sagte es bereits: Wortkotze). Wenn Sie Debatten wollen, müssen Sie Debatten anzetteln wollen und können, sozusagen die Debattenanzettelungskompetenz des Freitag entwickeln, und nicht alle möglichen flachen Meinungen abbilden. Dann müssen Sie auch nicht einem Beise - den ich nicht für einen intelligenten Neoliberalen halte, nur weil er sich geschickt wenden kann, Platz einräumen (mal ehrlich: das kann ich doch, um meine Gedanken daran zu schärfen, woanders lesen!). Im Freitag suche ich die scharfsinnige Auseinandersetzung mit intelligenten Neoliberalen. Die gibt es sicherlich auch von den Lesern, aber Anstöße und Ausschärfungen erwarte ich von professionellen Denkern, die eben nicht in FAZ, SZ und ZEIT zu Wort kommen und denen der Freitag ein Forum bieten könnte! - Sonst gibt es irgdendwann nur noch wikis: Mir scheint auch in den Kommentaren zu meinem - und Ihrem - Eintrag deutlich zu werden, dass LeserInnen sich doch eine Redaktion wünschen: Was suche ich denn im Informations- und Meinungsoverkill der Welt bzw. des www: Redakteure - nennen Sie sie Navigatoren -, die mir Orientierungshilfen geben. Klar, dazu muss ich einschätzen können, von wo aus sie navigieren, um einschätzen zu können, ob ich ein Stück mitgehen kann.
Ich sagte schon, dass ich das vermisse und deshalb nicht mehr mitgehe ...
... auch wenn, da verweisen Sie zu Recht auf andere Autoren, ich würdigen muss, dass Sie zuletzt Schernikaus wunderbaren "Schrippen-Plan" gedruckt haben; - für mich wird das aber entwertet, wenn er zwischen Beise und Fleischhauer steht - s.o. ...
Ihr GB
Bei alten Abonnenten weiß ich immer, daß ich die dort gelesenen Ausgaben auch gelesen habe. Und ich sag mal: je öller, je döller. - Ich finde die Beschreibung oben jedenfalls plausibel.
Lieber Gerhard Battmer,
bitte bleiben Sie beim Freitag.
Ähnlich lange wie Sie bin ich Freitag-Abonnent nebst Vorgänger/Innen (kann es sein, dass ich Sie als DVZ-Autor zum Thema Neonazismus kenne?).
Auch mir ist der neue Print-Freitag noch gewöhnungsbedürftig. Die mir vertrauten Autoren/Redakteure lese auch ich viel zu selten im gedruckten Freitag. Deren Orientierungshilfe vermisse ich sehr. Ich hoffe, dass diese Zurückhaltung nur vorrübergehend und jenem Relaunch geschuldet ist, der auch redaktionsintern für - sagen wir mal - Irritationen gesorgt haben dürfte. Wohl auch für Verzweiflung.
Wohin der junge Herr Augstein steuert, weiß außer ihm niemand. Er bleibt beim irgendwie.
Die Öffnung des Freitag zu irgendwie links halte ich allerdings für prinzipiell richtig, notwendig. Die Linke (nicht die Linkspartei, die ich aus Überzeugung wähle) muss sich "irgendwie" öffnen, meine ich. Sonst wird sie irgendwann zu einer Art fähnchenschwingendem Trachtenverein. Wohin die Reise geht, weiß ich nicht.
Lieber Gerhard Battmer, machen Sie mit in der Freitag-Community. Ich bin gern hier bei den Linken, irgendwie Linken, den Spaßguerillos. Spaß und Stuss sind auch dabei.
Abhauen können wir immer noch, sollten schlimmste Befürchtungen real werden.
Herzliche Grüße
weinsztein
@meisterfalk (u.a.)
Sicherlich war meine Beschreibung des alten Freitag vordergrünig und vereinfachend, da es mir mit dem Kommentar darum ging, meine allgemeine Zustimmung zu den Veränderungen zu signalisieren. Wäre der Blogbeitrag ein anderer gewesen, dann hätte ich vielleicht die Kontinuitäten betonen wollen. Die es ja ganz offensichtlich gibt und wie ich finde auch die richtigen. Aber augenscheinlich gibt es doch so große Unterschiede, dass sich (einige) alte Leser des Freitag verabschieden und (einige) neue hinzugewonnen werden.
"Und wenn ein Hindernis für das Gewinnen von neuen Lesern Deiner Generation ist, dass noch zu viele an den alten Freitag denken, soll ich dann verschwinden wie gbattmer, damit's hier gemütlicher wird?"
Das ist aber eine sehr freie Interpretation. Wieso denn gemütlich? Davon habe ich doch nichts geschrieben :) Um Leser "meiner" Generation zu gewinnen (obwohl ich den Generationen-Begriff eigentlich sehr unhandlich finde und ihn gern zurückziehe), bedarf es wohl eher ein wenig Geduld und/oder die Überwindung einer um sich greifenden Trägheit in Bezug auf gesellschaftliche Fragen, statt eines Rückzugs weiterer "alter" Freitag/Sonntag-Leser. Außerdem haben Sie, pardon, hast du (und andere) hier in dieser "noblen Gaststätte" samt Print-Beilage ja eindeutig das Älterenrecht. Ich mache also einen Knicks und stelle mich hinten an ;)
Ach weinsztein,
du wärmst mir wieder das Herz.
Außerdem war ja schon beschlossen, daß sich die Community, falls daß hier mit dem irgendwie links nix werden sollte, sich in einer konzertierten Aktion einen anderen Ort im Netz suchen wird.
Aber erst mal ist doch angesagt, sich diesen Ort hier nach Möglichkeit zu gestalten.
Klar, köstliche Titta.
Zu mir oder zu dir?