Die CIA und das Project Mind Control

Buchrezension. Foltern und Morden: Sidney Gottliebs Drogenlabor in Fort Detrick und das „Project Mind Control“. Auch Deutschland diente als Standort für geheime CIA-Gefängnisse.

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Die Lektüre des Buches „Project Mind Control – Sidney Gottlieb, die CIA und das LSD – wie der amerikanische Geheimdienst versuchte, das Bewußtsein zu kontrollieren“ von Stephen Kinzer kann eigentlich nicht empfohlen werden, denn der Inhalt ist gruselig. Alpträume garantiert.

Das Buch beschreibt den Lebensweg von Sidney Gottlieb, der 1951 seinen CIA-Dienst in Camp Detrick begann und dort im Namen der Freiheit und im vermeintlichen Dienst des Kampfes gegen den Kommunismus Menschenopfer grausamster Art zelebrierte.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs holten sich die USA führende Forscher ihrer ehemaligen Kriegsgegner und deren Studien ins Land, um sich den Wissens- und Erfahrungsschatz beim Foltern, Morden und in biologischer Kriegsführung zunutze zu machen. Das besondere Interesse galt dem Kampfstoff Sarin. Mit Hilfe der Operation Paperclip wurden deutsche Physiker, Chemiker und Biologen, die in den KZs Experimente an Lagerinsassen vorgenommen hatten, mit einer gesäuberten Biographie in die USA geholt. Der bekannteste unter ihnen war Kurt Blome, der den USA anbot, ihr Biowaffenprogramm zu revolutionieren.

Bereits 1942 hatte die US-Armee ein Geheimprogramm zur Entwicklung dieser neuen Waffengattung beschlossen. Auf einem ehemaligen Stützpunkt namens Camp Detrick begann ein Forschungslabor außerhalb der Stadt Frederick in Maryland seine Arbeit. So konnte 1945 der damalige US-Präsident Roosevelt auch prompt dem britischen Premier Churchill eine Zusage machen, eine halbe Million mit Milzbrandsporen gefüllte Bomben in Kürze nach England liefern zu können. Glücklicherweise kapitulierten die Deutschen noch vor deren Auslieferung. In Missachtung des seit Ende der 20er Jahre bestehenden Verbots biologischer Kampfstoffe durch das Genfer Protokoll wurde in Camp Detrick weitergeforscht, so zum Beispiel zur Herstellung von „Taubenbomben“, wobei das Gefieder von Vögeln mit giftigen Milzbrandsporen durchtränkt wurde.

1945 löste der damalige US-Präsident Truman das Office of Strategic Services auf, unterzeichnete den National Security Act und gründete die CIA, die ermächtigt wurde, bei ihren Geheimdienstoperationen „alle geeigneten Methoden“ anzuwenden. Im Frühjahr 1949 nahm in Camp Detrick die Special Operations Devision ihre Arbeit auf. Sie sollte erforschen, wie man Chemikalien als Geheimwaffe einsetzen und Menschen durch Drogen manipulieren kann. Dabei wurde auch nicht davor zurückgeschreckt, bei Freilandversuchen harmlose Keime über San Francisco zu versprühen.

Japanische Wissenschaftler, darunter der berüchtigte Shiro Ishii mit seiner Einheit 731, hatten während des Zweiten Weltkriegs über Keime als Waffen geforscht, über infizierte Insekten und Choleraviren im Trinkwasser. Es lassen sich kaum grausamere Menschenversuche als jene von Ishii an Kriegsgefangenen, politischen Gefangenen, Kriminellen und Geisteskranken durchgeführten denken. Berüchtigt sind jene Experimente, bei denen er Menschen bei vollem Bewusstsein sezierte. Tausende seiner hilflosen Opfer starben. Bei Kriegsende sah US-General Douglas MacArthur jedoch den Wert japanischer Informationen über biologische Kriegsführung als wichtiger an als die Verfolgung von Kriegsverbrechern und unterzeichnete eine geheime Anordnung, die Ishii und allen seinen Mitarbeitern Amnestie gewährte. Im Gegenzug kamen die Amerikaner in den Genuss von Ishiis Aufzeichnungen und er selbst durfte weiter in Ostasien für die USA Menschenexperimente durchführen.

In Deutschland übernahmen die USA von den Nazis das Gefangenenlager in Oberursel bei Frankfurt/Main. Das nun Camp King genannten Lager wurde weiterhin zu „Sonderverhören“ genutzt, nun an Ex-Nazis, ausgeführt von sogenannten „rough boys“. Angewandt wurden „traditionelle“ Verhörmethode wie Schläge, kaltes Wasser, Hitze, Elektroschocks aber auch Hypnose, Psychopharmaka wie Meskalin, Heroin und Amphetamine. Kinzer schreibt: „Wenn einer starb, war die Beseitigung der Leiche kein Problem. Und das Beste war, dass sie sich in Deutschland außerhalb der Reichweite des amerikanischen Gesetzes befanden.“ Mit der Zeit wurden immer mehr Menschen in das Camp King gebracht, viele nun aus Osteuropa und Ostdeutschland. Der neue Feind war die Sowjetunion. Die „extremsten Experimente“ mit Menschen wurden in den Kellerräumen der nahe gelegenen Villa Schuster, auch Haus Waldhof genannt, durchgeführt unter Supervision des deutschen Arztes Doc Fisher, alias General Walter Schreiber, der bald zum ärztlichen Leiter von Camp King aufstieg. Regelmäßig wurden aus den USA eingeflogene Verhörspezialisten zu den Folterungen hinzugezogen. Nachdem sich Camp King als erfolgreich erwies, wurde es in Japan „dupliziert“, für den Einsatz an nordkoreanischen Soldaten.

Doch auch in den USA wurden die Aktivitäten ausgeweitet. Sidney Gottlieb, 1951 vom damals stellvertretenden CIA-Direktor Allen Dulles eingestellt, übernahm in Camp Detrick das CIA Projekt Bluebird, das sich, in Artischocke umbenannt, die Erforschung von Drogenwirkungen „auf die Ich-Steuerung und auf willentliche Aktivitäten“ zum Ziel machte. Zum Zweck der „Gehirnwäsche“ wurden neben den althergebrachten Foltermethoden auch die Wirkung von Schall, monotonen Geräuschen, Suggestion, Schlafentzug, Fieber, Bakterien, Pilzen und Giften auf Menschen untersucht, wenn möglich ohne bleibende Gehirnschäden hervorzurufen.

Unter den eingesetzten Drogen befanden sich Marihuana, Kokain, Meskalin und Heroin, wobei man auf die Stressreaktion durch Drogenentzug setzte. Schon bald richtete Gottlieb sein besonderes Augenmerk auf das gerade entdeckte LSD, mit dem er hoffte, andere Menschen steuern zu können. Erst sehr viel später sah man beim CIA ein, dass LSD zwar das Gehirn erheblich beeinflusst, aber auf völlig unvorhersehbare Art und Weise. Gottlieb probierte die Drogen auch an sich selbst und seinen Mitarbeitern aus, testete dann seine Drogencocktails bevorzugt an Häftlingen in den Gefangenenlagern im Ausland. Kinzer schreibt: „Im Jahr 1952 brachte Dulles Dr. Gottlieb und sein Team nach München. Dort richteten sie in einem geheimen Unterschlupf einen Stützpunkt ein... Während des ganzen Winters 1952/53 wurden >entbehrliche Personen< in das Haus gebracht. Man verabreichte ihnen Drogen in hohen Dosen, zubereitet von Frank Olson in Detrick, um zu beobachten, ob sie das Bewusstsein veränderten. Andere erhielten Elektroschocks. Alle Experimente schlugen fehl. Die Versuchspersonen wurden getötet und ihre Leichen verbrannt.“

1953 startete Giftmischer Gottfried das Projekt MK-ULTRA. Kinzer beschreibt in seinem Buch viele Experimente, bei denen der Empathie freie Gottlieb Menschen als nichts ahnende Versuchskaninchen missbrauchte, sie an Leib und Psyche schädigte und auch ihren Tod billigend in Kauf nahm. Für seine Experimente wurden ihm hohe Budgets zugeschlagen, wobei er die Verwendung der Gelder nicht zu belegen brauchte. Ein spezielles Handbuch führte aus, mit welchen Methoden die CIA Menschen heimlich Drogen oder Gifte verabreichen konnte.

Dies alles geschah in den USA, in Asien und in Deutschland. In den USA war Gottfried ein nie verendeter „Strom von Patienten“ durch die Zusammenarbeit mit renommierten Kliniken und Universitäten sicher. In einem Fall verabreichte man Gefangenen ohne weitere Informationen über fünfzehn Monate täglich LSD, bis diese um den Verstand gebracht worden waren. Neben Drogen spielte auch Sex eine Rolle, um Menschen zum Reden zu bringen.

Von diesen LSD-Experimenten erregte der Fall Frank Olson in der Öffentlichkeit großes Aufsehen. Olson war ein CIA-Mitarbeiter von Gottlieb, dem heimlich LSD in ein Getränk gemischt worden war. Dies hatte ihn aus der psychischen Balance geworfen und desorientiert zurückgelassen. Er wollte seinen Dienst bei der CIA quittieren. Das Sicherheitsrisiko Frank Olson „fiel“ in einem New Yorker Hotel aus dem Fenster. Vorher hatte auch Olson seine Erfahrungen in geheimen deutschen CIA-Folterkellern gesammelt; es gibt Aufnahmen von ihm vor den CIA-Posten in Frankfurt, Heidelberg und Berlin, wo das US-Militär geheime Verhörzentren unterhielt. Olson war „regelmäßig Zeuge schrecklich brutaler Verhöre. Gefangene, die als entbehrlich galten, Spione, Maulwürfe, undichte Stelle usw. wurden mit experimentellen Methoden buchstäblich zu Tode verhört. Dabei kombinierte man Drogen, Hypnose und Folter, um Techniken der Gehirnwäsche zu meistern und Erinnerungen zu löschen“. Deutschland war von einem Netz von geheimen CIA-Stützpunkten überzogen. Olson besuchte auch einen davon nahe Stuttgart, „wo er Menschen sterben sah, oft qualvoll, und zwar als Folge von Waffen oder Kampfstoffen, die er angefertigt hatte.“

1957 ging Gottlieb in den Außeneinsatz und zog mit seiner Familie nach München. Die Akten über seine dortige „Arbeit“ sind bis heute nicht freigegeben. Es herrschte kalter Krieg und München war einer der wichtigsten Kommandoposten. Der Spiegel hatte belegt, dass der damalige deutsche Kanzler Adenauer über die CIA-Umtriebe in Deutschland unterrichtet war, aber, da eng mit dem US-amerikanischen Außenminister John Foster Dulles befreundet, „ein Auge zudrückte“.

Gottlieb sprach deutsch und pflegte zusammen mit seiner Frau nach seiner Rückkehr in die USA im Jahre 1959 bayerisches Brauchtum. Die Familie kleidete sich gern in Lederhose und Dirndl und besuchte Volkstanzveranstaltungen. Bei der CIA arbeitete Gottlieb, der Experte für Giftstoffe, nun als Forschungs- und Entwicklungsleiter des Technical Service Staff. Er entwickelte Glasampullen mit flüssigem Zyankali für Piloten, falls sie in Feindesland geschnappt worden wären, und Giftstoffe, um missliebige ausländische Politiker wie Patrice Lumumba im Kongo oder Fidel Castro auf Kuba zu töten. Die Palette reichte von vergifteten Zigarren und Taucheranzügen bis mit Bakterien kontaminierten Taschentüchern. Die Giftanschläge wurden aber entweder erst gar nicht ausgeführt oder waren erfolglos.

1963 fand das Projekt MK-ULTRA ein Ende und Gottlieb versuchte sich als „Designer für Spionagewerkzeug“. Er implementierte in Katzenohren Abhörmikrofone, um die Tiere als lebende Überwachungsinstrumente zu verwenden. Auch Vögel, Bienen, Hunde und Delphine wurden auf ihre Tauglichkeit als Spione getestet, Kameras in Feuerzeugen und Funkempfänger in Pfeifen versteckt. Dann kam der Vietnamkrieg und Gottlieb ließ bei gefangenen Vietcongs Elektroden ins Gehirn pflanzen. Es kam auch der Mossad ins Spiel, der erfolglos versuchte, „aus einem palästinensischen Gefangenen einen programmierten Killer zu machen“. Und selbstverständlich hatte Gottlieb auch bei Watergate seine Finger im Spiel: Er hatte die Einbrecher ausgestattet. Der damalige CIA-Chef Richard Helms wurde daraufhin 1973 entlassen und ordnete das Schreddern aller Unterlagen zum Projekt MK-ULTRA an.

Auch Sidney Gottlieb verließ die CIA am 30. Juni 1973. Es begannen umfangreiche Untersuchungen zu den Vorgängen innerhalb der CIA und zu der Arbeit von Sidney Gottlieb. Der Journalist Seymour Hersh brachte vieles ans Licht, auch die Vorgänge um den Tod des CIA-Mitarbeiters Frank Olson, dessen Sohn überzeugt war, dass sein Vater einem Mord zum Opfer gefallen war. 2017 versuchte der renommierte Dokumentarfilmer Errol Morris im dem Film Wermut (Wormwood) den Hintergründen um den Tod von Frank Olson auf den Grund zu gehen.

Und Gottlieb? Betätigte sich als heimlicher Berater der Drug Enforcement Administration (DEA) bevor er mit seiner Frau auf Weltreise ging, um unter anderem auf einer Leprastation in Indien zu arbeiten. Bei Vorladungen vor diversen Untersuchungsausschüssen berief er sich auf Gedächtnislücken und „überstand seine geheimen Aussagen ohne Schaden“. In die Akten ging er „als Berater des Verteidigungsministeriums“ unter dem Pseudonym Josef Scheider ein.

Seymour Hersh sagte nach einem Besuch bei dem bejahrten Gottfried: „Er war ein gebrochener Mann, von Schuldgefühlen gepeinigt.“ Seine eigenen Kinder weigerten sich, mit ihm zu sprechen. Gottlieb starb 1999, achtzigjährig, vermutlich von eigener Hand. Stephen Kinzer: „Sein Tod diente dem Schutz der CIA.“

Kinzer resümiert: „Die Aufsicht des Kongresses über die Geheimdienste hat jedenfalls nicht zu tiefgreifenden Änderungen ihrer Arbeitsweise geführt“. Fort Detrick „ist heute noch das Hauptzentum der Armee für biologische Forschung. Reihen von Treibhäusern stehen neben verschlossenen Kammern, in denen Wissenschaftler tödliche Bakterien züchten und studieren.“

Die Anlagen in Deutschland gibt es nicht mehr. „Camp King wurde 1993 geschlossen“. 2002 gab es eine „ausführlich dokumentierte Studie mit dem Titel Deckname Artikschocke. Die geheimen Menschenversuche der CIA“ von Egmont R. Koch und Michael Wech und auch Der Spiegel beschäftigte sich mit dieser Thematik. Ein Nachbar über die Villa Schuster: „In diesem Haus machte die CIA Experimente, wie die Nazis sie in Konzentrationslagern gemacht haben. […] Das ist kein Geheimnis. Alle Nachbarn kennen die Geschichte. Sie sagen, die Leichen der Opfer seien auf Feldern oder in Wäldern in der Umgebung begraben worden – dort, wo später Einkaufszentren und Mehrfamilienhäuser gebaut wurden.“

1963 hatte die CIA ein Handbuch für Verhörspezialisten, das Human Resources Exploitation Training Manual, herausgegeben. Die dort beschriebenen Foltermethoden „beeinflussten auch das Phoenix-Programm in Vietnam, bei dem Gefangene, die man verdächtigte, Kommunisten zu sein, verhört wurden. Mindestens zwanzigtausend dieser Gefangenen kamen dabei ums Leben“.

Kinzer schließt: „Gottliebs Arbeit trug entscheidend zur Entwicklung von Methoden bei, die Amerikaner und ihre Verbündeten in Gefangenenlagern in Vietnam, Lateinamerika, Afghanistan, Irak, Guantanamo Bay und Geheimgefängnissen überall auf der Welt anwandten.“ Die Kette führt vom Nazi Kurt Blome und dem Japaner Shiro Ishii zum CIA-Projekt Bluebird, später Artischocke, über MK-ULTRA zum KUBARK-Handbuch, von dort zu den Leitfäden für die Behandlung von Gefangenen in Guantanamo, Abu Ghraib und den anderen, weltweit angelegten Geheimgefängnissen.

Man möchte hinzufügen, in Deutschland führt der gerade Weg von der Villa Schuster zu den Einsatzzentralen der US-Basen in Ramstein, von wo Drohneneinsätze in Afrika und Nahost koordiniert werden, und zu AFRICOM in Stuttgart, dem militärischen Hauptquartier für US-Einsätze in Afrika. Und so wie Giftgas das neu erfundene Massentötungsmittel des Ersten Weltkriegs war und die Atombombe das Massentötungsmittel des Zweiten Weltkriegs, werden es Drohnen und Biowaffen sein, die zukünftig unsere Erde in ihrer Existenz bedrohen.

Wenn eines nach der Lektüre dieses Buches klar ist: Der Zweck heiligt ganz sicher nicht jedes Mittel. Wenn der moralische Kompass verlorengegangen ist, dann ist auch jede Berechtigung für einen politischen Führungsanspruch verloren. So gerne man vor diesen grausamen Realitäten die Augen verschließen möchte, man darf es nicht, ohne sich zum Mittäter zu machen. Diese Labore werden nicht nur von den USA, sondern von allen namhaften Geheimdiensten weltweit betrieben. Forderungen nach Abrüstung müssen diese Geheimlabore mit ins Visier nehmen, und eine Forderung muss sein, weltweit funktionierende Kontrollinstanzen zu errichten. Auch die in vielen Ländern existierenden Foltereinrichtungen, in denen die CIA sich ihrer nationalen Gerichtsbarkeit entzieht, müssen aufgelöst werden. Man denke an Guantanamo, aber auch an die Folterkeller in Osteuropa, in Asien und Afrika, beispielsweise in Marokko, letztere in der gerade zu Ende gegangenen ersten Staffel der Fernsehserie Berlin Station beschrieben. Sie zeigt eindrücklich, wie diese Höllen nicht nur die dort gequälten Opfer, sondern auch die Täter zerstören: Beide werden zu Monstern.

Die Biographie Sidney Gottliebs lässt einen am Ende ratlos zurück und es bleibt die alte Frage: Was treibt einen Menschen, die Verantwortung für solche Grausamkeiten zu übernehmen, sie mit Überzeugung zu planen und auszuführen? Ein Mensch wie Gottlieb, der wie im Buch beschrieben, auch ein der fernöstlichen Mystik und Spiritualität zugewandter, liebender Familienvater war und der sich einredete, der Kampf gegen den Kommunismus rechtfertige jede Unmenschlichkeit. Der verbissene Kampf gegen „das Böse“ ließ ihn übersehen, dass er schon längst selbst zum Bösen geworden war.

Kein Buch für den weihnachtlichen Gabentisch:

Stephen Kinzer
Projekt Mind Control – Sydney Gottlieb, die CIA und das LSD – wie der amerikanische Geheimdienst versuchte, das Bewusstsein zu kontrollieren.“
Riva Verlag München, 2020

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Geschrieben von

Angelika Gutsche

Ihre Reisen führten sie neben Indien, den USA, Russland und dem Jemen unter anderem auf den afrikanischen Kontinent und quer durch den Balkan.

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