Auch Saddam Haftar, der Sohn von Khalifa Haftar, der als Oberst in der LNA dient, will bei den Dezemberwahlen für das Präsidentenamt kandidieren.
Wie jetzt das israelische Portal Debka berichtet, bekam Saddam Haftar im August diesen Jahres Besuch von einem hochrangigen israelischen Sicherheitsbeamten. Dabei soll Haftar seinem israelischen Besucher ein Angebot gemacht haben. Debka: „Wenn er es zum Präsidenten schafft, würde Libyen normale Beziehungen zu Israel aufnehmen, im Gegenzug für die Lieferung von Waffensystemen und Geheimdienstinformationen.“
Ägypten und den VAE sei daran gelegen, Israel zur Unterstützung von Saddam Haftar zu bewegen, während die USA angeblich nichts von diesem geheimen Treffen gewusst haben.
Dabei hat sich Vater Khalifa Haftar bei seinem Besuch am 11. August in Kairo mit US-Botschafter Richard Norland getroffen, um die „Einbindung Israels in die Pro-Haftar-Koalition zu erörtern“.
Die israelische Unterstützung für Saddam Haftar würde sich vor allem gegen die Türkei richten, deren Abkommen mit der ehemaligen ‚Einheitsregierung‘ unter Sarradsch sich sowohl in militärischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht - willkürlich festgelegte Seegrenzen - gegen die Interessen Israels richten.
So sehr sich die große Mehrheit der libysche Bevölkerung das Ende der türkischen Kontrolle über ihren Finanzsektor und ihre Militärbasen wünschen dürfte, so wenig dürfte sie die Aussicht, dass anstatt der Türkei nun Israel den militärischen Fuß in der libyschen Tür haben könnte, begeistern.
Saif al-Islam Gaddafi in Moskau
Debka berichtet auch, dass gleichzeitig zu den Gesprächen zwischen Israel und Saddam Haftar in Libyen, Saif al-Islam Gaddafi in Moskau vom russischen Präsidenten Putin empfangen wurde. Dies erscheint durchaus glaubhaft, hatte doch bereits im Dezember 2000 der italienische Corriere della Sera berichtet, dass Saif al-Islam Gaddafi von der libyschen Stadt Zinten aus zu Geheimgesprächen nach Russland geflogen sei.
Voraussichtlich wird sich auch Saif al-Islam Gaddafi um das Präsidentenamt bewerben.
https://www.debka.com/libyan-presidential-contender-offers-israel-recognition-for-backing/
https://libyareview.com/6624/saif-al-islam-gaddafi-in-moscow-for-secret-talks-with-russians/
Kommentare 3
Sehr interessant, bleibt spannend in Libyen. Beachtlich der Schachzug Putins. Würde mich nicht wundern, wenn Gaddafi Junior das Rennen bei den Wahlen als lachender Dritter macht.
Merci, für die Info
Haftar versuchte sich ja als neuer Gaddafi zu inszenieren, der nun seinen Sohn ins Rennen schickt. Das war lächerlich und konnte nicht gelingen . Haftar ist bei einem beträchtlichen Teil der Libyer äußerst unbeliebt - ich spreche hier von Haftar, nicht von der LNA.
Ich bin überzeugt davon, dass Saif al-Islam Gaddafi in Libyen hinter den Kulissen über einen beträchtlichen Einfluss verfügt und die meisten Libyer ihm zutrauen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.
"Ich bin überzeugt davon, dass Saif al-Islam Gaddafi in Libyen hinter den Kulissen über einen beträchtlichen Einfluss verfügt und die meisten Libyer ihm zutrauen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen."
Ja und Putin beweist wieder einmal politischen Instinkt.