LNA weist Unterstellungen von sich

Libyen/LNA. Anschuldigungen von UN-Sondergesandten Salamé und ‚Einheitsregierung‘, zivile Flughäfen anzugreifen, weist die Libysche Nationalarmee als absurd zurück.

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Das Generalkommando der Libyschen Nationalarmee (LNA) veröffentlichte am 2. November eine Presseerklärung zu den „ständigen und absurden Versuchen“ der UN-Sondermission (UN-SMIL) und der sogenannten ‚Einheitsregierung‘, „die öffentliche Meinung in die Irre zu führen“ bezüglich der LNA-Luftangriffe auf den militärischen Bereich des Mitiga-Flughafens bzw. Mitiga-Luftwaffenstützpunktes.

Der Leiter der UN-SMIL, Ghassan Salamé, hatte in Begleitung des Innenministers und des Verkehrsministers der ‚Einheitsregierung‘ von Tripolis am 29. Oktober 219 den Mitiga International Airport inspiziert und anschließend die Angriffe der LNA auf den Mitiga-Airport verurteilt.

Laut der LNA handelte es sich dabei um einen medialen Manipulationsversuch mittels der Verfälschung von Tatsachen.

Tatsächlich sei der zivil genutzte Bereich nur ein kleines Areal auf dem großen Militärflugplatz des Mitiga-Luftwaffenstützpunkts. Auf dem militärisch genutzten Luftwaffenstützpunkt habe die Türkei ihre Killerdrohnen stationiert.

Es sei nicht gesagt worden, dass der ‚zivile‘ Mitiga-Flughafen nur auf einem sehr kleinen Teilstück des großen Mitiga-Luftwaffenstützpunktes eingerichtet wurde. Auf dem Luftwaffenstützpunkt selbst befinden sich, wie auch im Internet auf Karten und Fotos zu sehen ist, militärische Einrichtungen, Hangars, Kampfhubschrauber und Düsenjäger. Bis zur libyschen Revolution 1969 hieß der Mitiga-Luftwaffenstützpunkt Wheelus Air Base und war nicht nur die größte US-Airbase im damaligen Königreich Libyen, sondern auch die größte US-Militäranlage außerhalb der USA.

Die Airbase, der Flughafen und alle weiteren auf dem Gelände untergebrachten Anlagen befänden sich noch immer unter der Kontrolle der Miliz Special Deterrence Force (SDF, ehemals RADA). Die Behauptung des ‚Innenministers‘, sein Ministerium könne die Airbase sichern, sei daher nachweislich falsch, da seine Befehle ignoriert und der Staat durch die Miliz ausgeplündert werde.

Die Luftwaffe der LNA habe Präzisionsangriffe auf militärische Anlagen des Mitiga-Luftwaffenstützpunktes durchgeführt, da von dort aus türkische Drohnen gestartet seien, um Angriffe auf LNA-Truppen zu fliegen. Auch der Start eines Ambulanzflugzeuges vom Mitiga-Militärstützpunkt mit verletzten türkischen Militärs an Bord sei ein Beweis für den militärischen Charakter der Anlage und gebe einen Hinweis auf den Umfang, den die türkische Militärintervention in Libyen schon erreicht habe. Die Türkei nutze insbesondere die Mitiga-Airbase, den Flughafen von Zuwara und den Luftwaffenstützpunkt von Misrata.

Da die LNA stets bestrebt sei, das Leben von Zivilisten zu schützen und der libyschen Bevölkerung auch in westlichen Gebieten zivile Flugreisen zu ermöglichen, seien niemals die zivilen Flughafeneinrichtungen von Tripolis, Misrata oder Zuwara ins Visier genommen worden, obwohl bekannt sei, dass diese Flughäfen für militärische Zwecke sowie für die Einreise von Terroristen und Söldnern aus der ganzen Welt genutzt würden, die auf Seiten der Milizen der ‚Einheitsregierung‘ und anderer bewaffneter Gruppen kämpften.

Bei der Inspektion des Flughafens sei der böswillige Versuch unternommen worden, den planlosen Artillerie- und Raketenbeschuss durch Milizen und bewaffneten Gruppen in Tripolis, die für die Erweiterung ihres Einflussbereiches gegeneinander kämpften oder gemeinsam die ‚Einheitsregierung‘ erpressen wollten, um mehr Gelder, Waffen und logistische Hilfen zu erhalten, der LNA anzuhängen.

Diese Unterstellungen hätten das Ziel, die Aufmerksamkeit von den tatsächlichen Tätern abzulenken. Denn würden die wahren Täter bekannt, müssten daraus Konsequenzen gezogen werden. Ghassan Salamé wurde daran erinnert, er habe noch im September 2018 die Zusage gegeben, die Identität der Täter des damaligen Beschusses von Mitiga-Airport der Öffentlichkeit und auch dem Internationalen Strafgerichtshof mitzuteilen.

Dies war lange bevor die LNA am 4. April 2019 ihre Operation gegen Milizen und Terrorgruppen in Tripolis startete.

Die Libysche Nationalarmee und ihr Generalkommando legen Wert auf die Feststellung, dass die LNA eine hochdisziplinierte staatliche Einrichtung ist, die für jede von ihr angeordnete Militäroperation die Verantwortung übernehme. Ihr offizieller Sprecher informiere die Öffentlichkeit regelmäßig über alle durchgeführten Operationen. Einsatzbefehle würden von Befehlshabern der LNA erst nach sorgfältiger Prüfung der nachrichtendienstlichen Informationen erteilt und von den jeweiligen Militäreinheiten professionell und verantwortungsvoll ausgeführt; dies erfolge im Sinne der nationalen libyschen Sicherheit und sei weder verhandelbar noch offen für Zugeständnisse.

https://almarsad.co/en/2019/11/02/exclusive-lna-communique-in-response-to-salame-statement-on-mitiga/

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Geschrieben von

Angelika Gutsche

Ihre Reisen führten sie neben Indien, den USA, Russland und dem Jemen unter anderem auf den afrikanischen Kontinent und quer durch den Balkan.

Angelika Gutsche

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