Tote bei Attentat in Bengasi

Libyen. Tote bei Explosion einer Autobombe auf Friedhof nahe Bengasi. Luftschläge auf Garyan. Im Süden Angriff auf Mursuk.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

+ Nahe Bengasi kamen bei der Explosion einer Autobombe während einer Beerdigung fünf Menschen ums Leben, mindestens elf weitere wurden verletzt. Beigesetzt wurde Khalifa Mismari, ein ehemaliger hoher Kommandant der Libyschen Nationalarmee, der schon unter Gaddafi als stellvertretender Generalstabschef gedient hatte. Der heutige Generalstabschef Wanis Bukhamada, der auch an der Trauerfeier teilnahm, blieb unverletzt.
Bisher hat sich noch niemand zu dem Attentat bekannt.

+ Schon vor drei Tagen hat die Luftwaffe der LNA in der Stadt Garyan (südwestlich von Tripolis) massive Luftangriffe durchgeführt. Garyan wurde erst kürzlich von der ‚Einheitsregierung‘ zurückerobert. Die LNA warte nun auf das Eintreffen von Bodentruppen als Verstärkung und ließ derweil verlauten, sie habe die erste Phase der Einnahme der Hauptstadt Tripolis erfolgreich abgeschlossen. Diese habe das Vorrücken der LNA-Streitkräfte und die Einnahme bestimmter Gebiete beinhaltet, während die zweite Phase nun die Zermürbung des Gegners und das Erlangen der vollständigen Kontrolle über die Hauptstadt unter Vermeidung von Personen- und Sachschäden beinhalte.

+ Vor wenigen Tagen sorgte die Ankündigung des Befehlshabers der Streitkräfte der ‚Einheitsregierung‘, Osama al-Dschuwaili, den Zivilflughafen von Bani Walid zu sperren und die dort anwesenden Zivilisten zu evakuieren, für Aufregung. Dschuwaili warf der LNA vor, den Flughafen auch militärisch zu nutzen. Während sich der Ältestenrat von Bani Walid für die Unterstützung der LNA bei der Eroberung von Tripolis ausgesprochen hatte, unterstützt der von der ‚Einheitsregierung‘ eingesetzte Bürgermeister Dschuwaili.
Das Libya Institute for Advanced Studies (LIAS) hat sich mit einem Dringlichkeitsbrief an den UN-Sondergesandten für Libyen, Ghassen Salamé, gewandt. Es solle die Bedrohung des Zivilflughafens von Bani Walid durch Dschuwaili verurteilt werden.
Der Bani-Walid-Flughafen könnte von Kampfjets, die von Misrata aus starten, angegriffen werden.

+ Im Süden des Landes haben Tibu-Gruppen und „kriminelle Banden aus dem Tschad“ die Fessan-Stadt Mursuk angegriffen. Bei der Verteidigung der Stadt sollen mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen sein. Inzwischen ließ die Stadtverwaltung von Sebha verlauten, sie sei darauf vorbereitet, ihre Stadt vor terroristischen Angriffen zu schützen. Ihre Sicherheitsorgane sind mit der LNA verbündet, die einige Gruppen die im Süden Libyens ihr Unwesen treiben, im Blick haben.

Es wird im Fessan auch mit dem Auftauchen ausländischer, bewaffneter Dschihadisten, darunter Kämpfer des IS, die aus Syrien flüchteten, gerechnet. Gerade hat der IS bekanntgegeben, dass einer seiner bekanntesten Anführer, der aus dem Sudan stammende Mohammed bin Ahmed bin Ali al-Fallata, von LNA-Einheiten getötet wurde.

Im Februar hatte die LNA eine Militäroffensive gegen kriminelle Banden, die den Süden Libyens unsicher machen, gestartet. Im Moment konzentrieren sich ihre Truppen um Tripolis.

https://www.addresslibya.com/en/archives/48207
https://sputniknews.com/middleeast/201907111076211138-libyan-national-army-tripoli-offensive/
https://almarsad.co/en/2019/07/09/aref-nayed-warns-gnas-usama-juwaili-against-any-threat-to-bani-walid-civilian-airport/

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Angelika Gutsche

Ihre Reisen führten sie neben Indien, den USA, Russland und dem Jemen unter anderem auf den afrikanischen Kontinent und quer durch den Balkan.

Angelika Gutsche

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden