Verheerende Versorgungslage der Bevölkerung

Libyen. Der Bericht des UN-Büros für die Koordination humanitärer Angelegenheiten weist auf die schlechte Versorgungs- und Sicherheitslage im Land hin.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

VivalibyaWordpress[1] stellt die Veröffentlichung einer Broschüre des 'UN-Büros für die Koordination humanitärer Angelegenheiten' (UN-Office fort he Coordination of Humanitarian Affairs – OCHA) vor, die sich mit der schlechten humanitären Lage in Libyen befasst: Download PDF (3.24 MB) HUMANITARIAN NEEDS & KEY FIGURES

In dem Bericht heißt es, dass die Menschen in Libyen wegen der Konflikte weiterhin unter einer schlechten Sicherheitslage, politischer Instabilität und dem Zusammenbruch der Wirtschaft leiden. Geschätzte 1,3 Millionen Menschen brauchen Unterstützung, vor allem die innerhalb Libyens von ihren Wohnorten Vertriebenen sowie die Flüchtlinge und Migranten, aber auch die Rückkehrer und diejenigen, die sich in den am schlimmsten betroffenen Gebieten aufhalten.

Am dringendsten benötigt werden: Arzneimittel, eine medizinische Versorgung bei lebensbedrohlichen Erkrankungen, Schutzmaßnahmen für die schwächsten Gruppen, eine Grundversorgung mit Wasser und Lebensmitteln, Zugang zu sanitären Einrichtungen und eine Verbesserung der Sicherheitslage. Das gefährliche Fehlen der Grundversorgung zwingt die Menschen zur Flucht.

Daneben haben hunderttausende Menschen, die in den großen Städten leben, ein hohes Sterbe- oder Verletzungsrisiko durch explosive Kriegshinterlassenschaften. Gerade die Schwächsten haben wenig oder gar keine finanzielle Mittel, um sich selbst zu helfen.

Die Möglichkeiten, seine Grundbedürfnisse zum Beispiel mit Nahrungsmitteln zu decken, sind signifikant durch Kämpfe, Wirtschaftsverwerfungen, Inflation und das Fehlen von Bargeld erschwert. Auch die kommunalen Dienste und Einrichtungen funktionieren nicht mehr, so dass der Zugang zu Wasser, Strom und Treibstoff versperrt ist. Diese Mängel herrschen in ganz Libyen, das Ausmaß hängt aber davon ab, wie sehr die Infrastruktur zerstört, wie stark die Sicherheit eingeschränkt, wie groß die Ressourcen und das Durchhaltevermögen der Bevölkerung sind. In Städten wie Bengasi oder Tripolis sind von der dramatisch eingeschränkten Grundversorgung weite Bevölkerungskreise betroffen, aber auch an Orten wie Sirte oder im Süden des Landes gibt die Situation Anlass zu äußerster Besorgnis.


[1] https://vivalibya.wordpress.com/2016/11/15/2017-libya-humanitarian-needs-overview/

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Angelika Gutsche

Ihre Reisen führten sie neben Indien, den USA, Russland und dem Jemen unter anderem auf den afrikanischen Kontinent und quer durch den Balkan.

Angelika Gutsche

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden