1919: Strafe muss sein

Zeitgeschichte Der Versailler Vertrag gibt Deutschland die Alleinschuld am Ersten Weltkrieg. Es verliert Gebiete, muss massiv abrüsten und Reparationen zahlen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2019
Der Vertrag, unterschrieben von den Staatschefs der Siegermächte
Der Vertrag, unterschrieben von den Staatschefs der Siegermächte

Foto: United Archives/Imago Images

Im Frühjahr 1918 scheiterte eine letzte deutsche Offensive des Ersten Weltkrieges an der Westfront, im August war ein britischer Angriff erfolgreich. General Ludendorff, mit Paul von Hindenburg Kopf der Obersten Heeresleitung (OHL), bezeichnete den 8. August als den „schwarzen Tag des deutschen Heeres“. Am 29. September forderte er, das Deutsche Reich müsse sofort ein Waffenstillstandsangebot machen. Die Regierung sei durch die Aufnahme von Politikern der im Reichstag vertretenen Parteien auf eine parlamentarische Grundlage zu stellen. So traten in das Kabinett des neuen Kanzlers Max von Baden (seit 3. Oktober) auch Mitglieder der MSPD (Mehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands nach der Abspaltung der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei, USPD), der ka