Der Angezählte

Porträt Thomas de Maizière wurde vom einstigen „Minister Makellos“ zum „Minister Ahnungslos“. Doch Hohn wäre ungerecht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2015
In Sachsen und später in Berlin hat der CDU-Mann schon so manches Ministerium geleitet
In Sachsen und später in Berlin hat der CDU-Mann schon so manches Ministerium geleitet

Foto: John MacDougall/AFP/Getty Images

Als Sohn eines ehemaligen Generalinspekteurs der Bundeswehr, ist Thomas de Maizière – wie Ursula von der Leyen – einer jener wenigen Berufspolitiker, die von Geburt her einer Elite anzugehören scheinen. Anders als die Kleinbürger Merkel, Schäuble und Steinmeier oder die Unterschicht-Jungs Gabriel, Schröder und Seehofer. Dieser Vorteil kann zum Handicap werden, wenn der Lack ab ist. Schrillster Fall: Guttenberg. Thomas de Maiziere galt als sein Gegentyp in dieser Liga.

Der Lebenslauf liest sich, als habe er von Anfang an alles richtig machen wollen: Abitur ohnehin, Reserveoffizier, Volljurist, mit 17 Jahren CDU-Mitglied. Früh rückte er in Stabsstellen ein, zunächst bei Richard von Weizsäcker und Eberhard Diepgen in der Westberliner Sen