Europa macht mobil

EU-Haushalt Statt die deutsche Vormacht zu brechen, stärkt der Etat-Entwurf der EU-Kommission das Militär
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2018
Da Rüstungsfinanzierung durch die EU-Verträge verboten ist, nennt man es „Maßnahmen der Wettbewerbsförderung“
Da Rüstungsfinanzierung durch die EU-Verträge verboten ist, nennt man es „Maßnahmen der Wettbewerbsförderung“

Foto: Emmanuel Dunand/AFP/Getty Images

Wenn Finanzpolitiker manchmal den Haushalt „das Schicksalsbuch der Nation“ nennen, ist das nicht nur Wichtigtuerei. Der Kampf um die Etat-Hoheit – Monarch oder Volksvertretung? – stand am Beginn aller Verfassungskämpfe der Neuzeit. Ferdinand Lassalle formulierte das idealistisch: Verfassungsfragen seien Machtfragen. Aber auch da geht es um Verfügung über die Kasse, womit sich fast alles andere regeln lässt: Innenpolitik, Außenpolitik, Justiz, Militär und Soziales.

Was für die Nationalstaaten galt, wird sich auch beobachten lassen, wenn es um die gegenwärtige und künftige Verfasstheit Europas geht.

Emmanuel Macron traf den zentralen Punkt, als er – neben dem schon bestehenden Haushalt der EU – einen Etat der Euro