Fortschritt durch Chaos

CSU Die neue Vielstimmigkeit in der CSU deutet nicht auf den Niedergang, sondern auf die Modernisierung der Partei. Und: In der Merkel-CDU wird gerade dasselbe Stück gespielt
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Mit Horst Seehofer, so wird allenthalben kolportiert, habe sich die Christlich-Soziale Union in kürzester Frist völlig gewandelt. Konservative Positionen seien geschleift, ein ungewöhnliches Maß an innerparteilicher Vielstimmigkeit sei hörbar. Der Vorsitzende habe es dahin kommen lassen, dass seine Partei nicht mehr das sei, was sie früher war: eine straff geführte, erzkatholische und regional-populistische Partei mit bundesdeutschem Geltungsdrang.

In scheinbar plötzlichen Änderungen wird immer nur eine gründliche Verschiebung sichtbar, die schon lange vorher stattgefunden hat. Am Beispiel der CSU: Viel dramatischer als das angebliche Irrlichtern Seehofers war die Zertrümmerung der absoluten Mehrheit im vorigen Jahr. Durch die Lück