Als die DDR unterging, befand Oskar Lafontaine in einer Talkshow, sie sei ein Experiment gewesen, in dem sich erwies, dass der Weg, der mit ihr beschritten wurde, nicht zum Erfolg führen konnte. Dabei berief er sich ausdrücklich auf seine Erfahrungen als studierter Physiker: In diesem Fach stellt man aufgrund empirischer Beobachtungen theoretisch begründete Hypothesen auf und testet sie dann. Sind die Annahmen falsifiziert, wird man das Experiment nicht endlos wiederholen.
Neben dem kommunistischen Großversuch gab es aber noch einen anderen: den sozialdemokratischen. Dem hing Oskar Lafontaine an: demokratisch-sozialistische Veränderung der Gesellschaft. Hierfür war die SPD zuständig, und zwar sie allein. Seit Kurt Schumacher erhob sie den Anspruch, dass sie das ganze politische Spektrum links von den Konservativen abdecke. Das Godesberger Programm von 1959 war – so verstanden – keine Abweichung, im Gegenteil: die soziale Basis der Sozialdemokratie sei zu erweitern. Künftig sollte nicht mehr ausschließlich die Arbeiterklasse Trägerin ihrer Mission sein, sondern alle nichtkapitalistischen Schichten waren einzubeziehen.
In diese Tradition wuchs der junge Oskar Lafontaine hinein. Der Vater, ein Bäcker, war im Krieg gefallen, die Mutter musste ihre Zwillinge allein durchbringen. Diese konnten auf Empfehlung des Pfarrers ein bischöfliches Konvikt besuchen, das Studium von Oskar Lafontaine wurde mit einem Stipendium des katholischen Cusanus-Werks gefördert. Der Eintritt in die SPD 1966 bedeutete für ihn keinen Bruch. Er blieb katholisch. Als Student war er nicht im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS), der 1961 aus der Partei hinausgeworfen worden war. Er beteiligte sich auch nicht sichtbar an der Außerparlamentarischen Opposition (APO). Stattdessen war Oskar Lafontaine bei den Jungsozialisten, deren Vorsitzender in Saarbrücken er wurde. Den Eintritt der SPD in die Große Koalition mit der Union lehnte er ab.
Der kommende Mann
Eine früh einsetzende steile Kariere verlief zunächst im Saarland: 1968 Mitglied im Landesvorstand der SPD, 1970 bis 1975 Landtagsabgeordneter, seit 1977 Landesvorsitzender, 1976 Oberbürgermeister von Saarbrücken. In diesem Amt kümmerte er sich um den öffentlichen Nahverkehr und entsprach damit einer Neubesinnung sozialdemokratischer Kommunalpolitik, die sich damals vom Ziel einer (auto-)verkehrsgerechten Stadt abzuwenden begann. Willy Brandt hatte erhebliche Teile der Intelligenz für die SPD gewonnen. Jetzt entfernten sie sich wieder von ihr. Brandts Nachfolger Helmut Schmidt konnte nichts mit den wachstumskritischen Bewegungen, die zur Basis der Grünen wurden, anfangen und befürwortete die Stationierung neuer Atomraketen in Europa, darunter auch in der Bundesrepublik. Lafontaine führte die innerparteiliche Opposition gegen ihn an und mokierte sich über seinen Kult der Sekundärtugenden. Mit denen, so sagte er einmal, könne man auch ein Konzentrationslager leiten. Er nahm an Demonstrationen der Friedensbewegung teil.
1985 gewann er die Landtagswahl und wurde Ministerpräsident des Saarlandes. Er konnte die Grünen kleinhalten, indem er einige ihrer Themen übernahm und Köpfe der Umweltbewegung für die SPD zu gewinnen versuchte. Bei der unumgänglichen Umstrukturierung der saarländischen Stahlindustrie bemühte er sich um Sozialverträglichkeit, zugleich warb er erfolgreich Aufträge aus der DDR ein. Die 1972 noch von Brandt mitbeschlossenen Berufsverbote gegen Radikale im offentlichen Dienst wurden im Saarland abgeschafft, die Schulen reformiert.
In der Bundespolitik galt Lafontaine bald als der kommende Mann einer neuen, modernen, nach links offenen Sozialdemokratie. Brandt hätte ihn gern als nächsten Parteivorsitzenden gesehen, aber er lehnte ab, wurde neben Johannes Rau einer der Stellvertreter unter Hans-Jochen Vogel und leitete die Kommission für die Erarbeitung eines neuen Grundsatzprogramms.
Lafontaines Chancen, SPD-Kanzlerkandidat zu werden, wuchsen. Kohl schwächelte. Lafontaine nahm Gespräche mit den Grünen für eine etwaige Koalition und einen sozialökologischen Umbau auf. Er trat für die 35-Stunden-Woche ein, allerdings nicht für gleichzeitigen vollständigen Lohnausgleich.
Eine künftige rot-grüne Koalition war inhaltlich gut vorbereitet. Was man sich damals auf der sozialdemokratischen Seite darunter vorstellen konnte, lässt sich mit dem „Berliner Programm“ nachweisen, das unter Lafontaines Federführung erarbeitet, jedoch erst im Dezember 1989 beschlossen wurde: soziale Gerechtigkeit, Ökologie, Sicherung des Friedens, unter dem Einfluss des erstarkten Feminismus mehr Chancen für die Frauen. Bald war das nur noch ein Nachruf. Inzwischen hatte sich die Szene vollständig geändert. Die DDR verschwand, Kohl blieb, der große Plan des sozialökologischen Umbaus durch Rot-Grün war Makulatur. Es war die vielleicht größte Niederlage des Oskar Lafontaine – nicht nur für seine Person, sondern auch für sein Projekt einer neuen linkssozialdemokratischen Hegemonie. Die ist seitdem nie mehr verwirklicht worden.
Der frankophile Saarländer und europäische Internationalist konnte mit der Wiedervereinigungseuphorie seiner Landsleute, die nun vor allem in der untergehenden DDR ausbrach, nichts anfangen. Populär wurde er damit jenseits der Elbe nicht. Er sprach von „nationaler Besoffenheit“ und warnte vor einer überstürzten Währungsunion mit einem Umtauschkurs, der massenweise ostdeutsche Betriebe ruinierte. Am 25. April 1990 wurde Lafontaine bei einem Messerattentat lebensgefährlich verletzt. Die Union gewann die Wahl, besonders stark im Osten.
1995 riss Lafontaine seine Partei aus der Hoffnungslosigkeit, die sie nach einer weiteren Wahlniederlage 1994 befallen hatte. Mit einer leidenschaftlichen Parteitagsrede rief er seine Genossinnen und Genossen zu neuem Aufbruch und wurde Vorsitzender. Im Bundesrat orchestrierte er die Opposition der sozialdemokratischen Ministerpräsidenten gegen die schwarz-gelbe Regierung: Diese Blockaden trugen zum Niedergang von Kohl bei.
Von Schröder kaltgestellt
Sein innerparteilicher Konkurrent wurde Gerhard Schröder, der sich gern als „Genosse der Bosse“ bezeichnen ließ. Als dieser am 1. März 1998 bei der Wahl zum niedersächsischen Landtag die absolute Mehrheit gewann, schlug Lafontaine ihn als Kanzlerkandidaten vor. Die SPD-Kampagne wurde mit einer Doppelspitze geführt: Schröder gab sich wirtschaftsliberal, Lafontaine keynesianisch. Als Finanzminister versuchte er, eine nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik durchzusetzen. Sofort nach der Wahl entfesselten die Unternehmerverbände und ihnen nahestehende Medien eine Kampagne für marktradikale Reformen. Lafontaine wurde als das Haupthindernis bezeichnet. Die britische Boulevardzeitung Sun nannte ihn den „gefährlichsten Mann Europas“. Schröder behandelte ihn immer mehr als Belastung. Am 11. März 1999 trat Lafontaine völlig überraschend als Finanzminister und Parteivorsitzender zurück und gab sein Bundestagsmandat auf. Die Börsen reagierten mit einem Kursfeuerwerk.
Die PDS, 2002 an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert, machte ihm Avancen. Mehr Interesse hatte er an der Opposition in den Gewerkschaften und auf dem linken SPD-Flügel gegen Schröder, die sich in der Wahlalternative Soziale Gerechtigkeit (WASG) zusammenfand. 2005 trat er bei und verließ erst jetzt seine alte Partei. PDS und WASG schlossen ein Wahlbündnis. Lafontaine war zusammen mit Gregor Gysi Spitzenkandidat. Er hatte 2005 entscheidenden Anteil am Einzug in den Bundestag (8,7 Prozent). Zusammen mit Gysi wurde er Fraktionsvorsitzender. 2007 schlossen sich PDS und WASG zur Partei „Die Linke“ zusammen. Lafontaine verstand dies als Überwindung der Spaltung der Arbeiterbewegung, die 1918/19 stattgefunden hatte. Hier war er wieder: sein Traum von einer vereinigten Linken, der die Kraft zur demokratisch-sozialistischen Umgestaltung der Gesellschaft gegeben ist. Zusammen mit Lothar Bisky wurde er Vorsitzender der Partei, die er bei der Bundestagswahl 2009 zu ihrem bislang größten Erfolg führte: 11,9 Prozent. 2010 legte er nach einer Krebsoperation sein Bundestagsmandat nieder, verzichtete auf eine erneute Kandidatur als Parteivorsitzender und übernahm die Führung der Landtagsfraktion im Saarland.
Letztlich vereinsamt
Der Vorwurf, er habe den Niedergang der SPD bewirkt, ist falsch. Es war Schröders Beschädigung des Sozialstaats, die zu ihrem Abstieg beitrug. Auch in anderen europäischen Staaten sanken mehrere sozialdemokratische Parteien ab. Lafontaine mag gehofft haben, mit der Linkspartei die demokratisch-sozialistische Organisation zu schaffen, die seiner Meinung nach die SPD nicht mehr sein konnte – vielleicht aber auch auf diese so einzuwirken, dass eine spätere Einheit hergestellt werden konnte. Daraus ist nichts geworden. Denkbar ist, dass seine Politik dazu führte, dass die SPD in den Großen Koalitionen unter Angela Merkel sich sozialpolitisch zu profilieren suchte, sich 2021 auf wenngleich niedrigerem Niveau konsolidierte und nun den Schröder-Follower Olaf Scholz als Kanzler etablieren kann – eine der Ironien der Geschichte, an denen Oskar Lafontaine beteiligt war.
Im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts kam es zum Aufstieg linkssozialistischer Parteien in Europa: von Syriza in Griechenland, Podemos in Spanien, der ehemals maoistischen Socialistischen Partij (SP) in den Niederlanden, der Partij van de Arbeid (PvdA) in Belgien und des Bloco de Esquerda in Portugal. Die britische Labour Party wendete sich unter Jeremy Corbyn nach links, Bernie Sanders, der sich als demokratischer Sozialist bezeichnet, fand in den USA einen starken und jungen Anhang. Hierher gehören auch die zeitweiligen Erfolge der deutschen Linkspartei. 2015 scheiterte Syriza, 2020 wurde Corbyn als Parteiführer demontiert, Podemos und die Socialistische Partij sind im freien Fall. Die zwischenzeitliche Welle linkssozialistischen Aufbruchs ist fürs Erste gebrochen. Dieser Kontext ist wohl wichtiger für den aktuellen Niedergang der deutschen Linkspartei als die allerdings erbärmlichen Kämpfe in deren Kasematten.
Oskar Lafontaines politischer Kurs in all diesen Jahren war durch zwei Konstanten bestimmt: Friedens- und Klassenpolitik. Er zitierte Jean Jaurès: „Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen“, und hält Menschenrechtsimperialismus für brandgefährlich. Dass die AfD unter Arbeitern und Arbeitslosen überdurchschnittlichen Zulauf hat, alarmiert ihn. In seinem Versuch, diesen Einbruch einzudämmen, benutzte er zuweilen ein Vokabular, das diese Menschen wohl auf dem Niveau ihrer Wahrnehmungsverzerrungen abholen sollte. Die Bezeichnung „Gastarbeiter“, in Zeiten hohen Wachstums und guter Integrationsmöglichkeiten vielleicht angebracht, hält er heute angesichts mieser Jobs für Migranten für beschönigend und sprach einmal von „Fremdarbeitern“. Die AfD appelliert an Rassismus, Lafontaine an verschüttetes Klassenbewusstsein. Das ist der Unterschied von rechtem und linkem Populismus.
Wie Sahra Wagenknecht, mit der er seit 2014 verheiratet ist, verachtet er die Ersetzung von Klassenpolitik durch linkskulturalistische Identitätspolitik. Darüber ist es um ihn einsam geworden in seiner Partei. Von dem, was gegenwärtig im Landesverband des Saarlandes geschieht, möchte man am liebsten die Augen abwenden.
Jetzt hat der 78-Jährige seinen Abschied von der Politik erklärt. Ein Experiment wurde beendet. Mag sein, dass es unter besseren Umständen durch Jüngere noch einmal versucht wird.
Kommentare 111
"Nun zieht er sich aus der Politik zurück und mit ihm geht einer der letzten echten Sozialdemokrate."
Dann haben die Gender- und LGBTI-Fetischisten innerhalb der PdL freie Bahn.
Nicht, dass diese Themen unwichtig sind, aber gibt es in diesem Land der sozialen Ungerechtigkeiten und der Kriegspropaganda nicht doch noch einige wichtigere Themen für diese Partei?
Auch diejenigen in der PdL, die mit der Nato liebäugeln, wird es freuen, dass dieser aufrechte Linke von Bord geht.
Die PdL hat sich derzeit von Paulus zum Saulus gewandelt und bei der letzten BTW haben die Bürger die Richtung gewiesen, wohin diese Politik führt.
Aber vielleicht gibt es in dieser Partei eine Fraktion, die genau das will?
Der politische Gegner hat möglicherweise einen Weg gesucht und einen gefunden, dies zu befördern.
Wenn Oskar geht, das ist das ein echter Verlust. Ich kann ihn aber verstehen – was Regierungen z.Z. in Deutschland liefern, ist nur noch peinlich und Volksverdummung! Da ist für solche Leute kein Platz mehr! Aber die Karawane zieht weiter, mit Ablenkungsindustrie wie Stasi, Unrechtsstaat und neuen verordneten Feindbildern! Feindbilder, Stichwort – eine völlig unfähige Außenministerin A.B. die jetzt schon ihr “Können“ bereitstellt! Leute – buddelt im Garten schon mal Bunker und denkt an meine Worte!
Oskar Lafontaine gehört zu den wenigen integeren Vertretern der Politikerkaste, denen ich Anerkennung und Respekt zolle.
Nicht Oskar Lafontaine hat die Arbeitnehmer, Rentner und vielen kleinen Leute in diesem Lande verraten. Das waren Gerhard Schröder und seine Pseudo-Sozialdemokraten mit ihrer neoliberal-konservativen Agenda-Politik und der Umverteilung von unten nach ganz oben.
Echte Sozialdemokraten und Pseudo-Sozialdemokraten erkennt man daran: Echte Sozialdemokraten bekämpfen die Arbeitslosigkeit, Pseudo-Sozialdemokraten bekämpfen die Arbeitslosen.
Mit 78 Jahren darf man sich auch altersbedingt aus der aktiven Politik zurückziehen.
Wenn allerdings auch junge engagierte und kompetente linke Politiker wie zum Beispiel Fabio De Masi nicht mehr kandidieren, weil ihnen offenkundig der Rückhalt in der eigenen Partei fehlt, wer kämpft dann für die Rechte der arbeitenden Bevölkerung in diesem Lande.
Die Zukunft sieht nicht gut aus für die Malocher und vielen kleinen Leuten in diesem Lande.
Diese Demokratie geht wie die Weimarer Republik nach einem fulminanten Start in den 1950er und 1960er Jahren über kurz oder lang ihrem Ende entgegen. Das ist nur eine Frage der Zeit. Schließlich hatten wir schon lange keinen ordentlichen und anständigen Weltkrieg mehr. Viele junge Bürgerinnen und Bürger kennen dieses spannende "Abenteuer" nur aus dem Fernsehen und Geschichtsbüchern.
Eines muss sich Oskar Lafontaine jedenfalls im Gegensatz zu vielen anderen opportunistischen Politikerinnen und Politikern nicht vorwerfen lassen, nämlich ein Leben lang nicht für Frieden, Demokratie, Solidarität und "soziales Gedöns" gekämpft zu haben.
Und was sagt der Medienkasper Jan Böhmermann dazu?
Eine Würdigung, die ihren Namen verdient: Anerkennung und Respekt - bei einem Ticken Distanz. Danke dafür, Georg Fuelberth.
Ich habe Lafontaine sehr geschätzt, politisch und auch menschlich. Dass er dafür einen Engel in sich tragen müsse, habe ich immer für Kokolores gehalten. Das - von seinen fanatischen Gegnern bis Feinden - gerne unterschlagene Attentat auf ihn war in meinen Augen eine tiefe Zäsur der politischen Kultur. Eine der vielen.
Dass er innerhalb der SPD lange gemeinsam mit wenig respektvollen Menschen den Schulterschuss praktiziert hat, hat ihn für mich groß gemacht. Sein Verzicht auf Macht noch mehr.
Oskar Lafontaine hatte das, was innerhalb der SPD nicht nur verdächtig ist, sondern mit Häme quittiert wird: V i s i o n e n. Er war der personifizierte Gegenpol zu den Machern. Seine frankophile Neigung kommt nicht von ungefähr: in unserem Nachbarland links des Rheins wäre er als tragischer Romantiker verehrt und geliebt worden. Wie etwa
https://de.wikipedia.org/wiki/Raimond_Poulidor.
Lafontaine verkörperte in seiner politisch aktiven Zeit eine Symbiose aus kaltem und warmen Denken (Wolfgang Schmidbauer). Dass er mehrfach gescheitert ist, spricht nicht gegen ihn, sondern gegen diese lausigen Zeiten.
Lafo gehört für mich in die Reihe 'Großer Verlierer': wie andere vor ihm sprechen seine Niederlagen FÜR ihn - und gegen die schier grenzenlose Dummheit der schreienden und schweigenden Mehrheit.
Macht et jod, ävver nit so off! (Kölsche Grundgesetz, §8)
Und heute Abend, wenn das Tagwerk vollbracht ist, drinks de ene met - TROTZ ALLEM - zur Not mit Wermut.
Dein humoriges Winken auf dem Schlossplatz in Saarbrücken im September 1993 (während meiner ersten Reha in Blieskastel) gehört zu den Highlights meines Lebens.
Du wirst mir fehlen. Sehr fehlen.
>>Das waren Gerhard Schröder und seine Pseudo-Sozialdemokraten mit ihrer neoliberal-konservativen Agenda-Politik und der Umverteilung von unten nach ganz oben.<<
Ich weiss, ich wiederhole mich: Das war das Ergebnis einer Richtungsentscheidung, die bereits 1970 getroffen wurde. Damals verschickte der SPD-Vorstand Spendenbettelriefe an die Vorstände aller grossen Konzerne und "Wirtschafts"-Verbände. Warnungen, dass man sich damit in die knetenden Hände des Klassengegners begibt und damit letztlich selber zum Gegner derer wird, die mangels Kapitalertrag vom Verkaufe iher Arbeitskraft leben, wurden damals vom PV mit Schweigen beantwortet.
---
>>Wenn allerdings auch junge engagierte und kompetente linke Politiker wie zum Beispiel Fabio De Masi nicht mehr kandidieren, weil ihnen offenkundig der Rückhalt in der eigenen Partei fehlt, wer kämpft dann für die Rechte der arbeitenden Bevölkerung in diesem Lande, wer kämpft dann für die Rechte der arbeitenden Bevölkerung in diesem Lande.<<
Die bittere Wahrheit: Wenn die lohnarbeitende Mehrheit nicht für ihre Interessen kämpft, haben Parteifunktionäre keinen Grund ihre Interessen zu vertreten. Sie können sich jenen zuwenden, die konsequente Klassenpolitik betreiben. Deswegen konnte ja einer von ihnen mal sagen: „Wir sind dabei den Klassenkampf zu gewinnen!“ Ganz ungeniert, wer hätte schon begründet widersprochen?
Der „einsame Klassenkämpfer“ ist ein Oxymoron, wie trockener Regen. Leute wie Fabio de Masi könnten Exponenten einer Volksbewegung sein, oder sie haben verloren. Sahra Wagenknecht hat das verstanden, aber ihr Versuch aus dem Ghetto herauszukommen ist fehlgeschlagen. Wahrscheinlich ist die Zeit dafür nicht reif.
herr fülberth!
schön und klar-stellend ist ihre idee, daß sowohl in SED-konzepten
als auch in der SPD-programmatik zwei gesellschaftliche experimente
angelegt sind, die der be-urteilung - nach lang-dauernder praxis -
zugänglich sind,
wenn auch (und damit ist immer zu rechnen) unkalkulierte einflüße
im kraft-feld der diversen politiken auftauchen und wirksam werden,
ihre intentionen verwässern,"gute absichten" sich als illusionen heraus-stellen,
politische maßnahmen sich als verfehlt und/oder als un-wirksam zeigen.
auch werden (z.b.ökologische, demografische) problem-stellungen zu spät in ihrer
schwere erkannt.
ein rück-blick auf einen persönlich-politischen werdegang ist daher
immer einsichts-fördernd, wenn auf heroisierungen verzichtet wird.
Das liest sich ja wie ein Nachruf.
Logische Konsequenz eines integeren Mannes. Ein unersetzlicher Verlust für den Kampf um soziale Gerechtigkeit
Oskar ist einer der ganz Großen. Wir werden ihn bitter vermissen.
"Wie Sahra Wagenknecht, mit der er seit 2014 verheiratet ist, verachtet er die Ersetzung von Klassenpolitik durch linkskulturalistische Identitätspolitik."
Tja, wieder einer weniger, der sich der völligen Marginalisierung der LINKEN in den Weg gestellt hat. Es wäre nicht so schlimm dass er aufhört, stände es um seine Partei nicht so schlecht. Aber da es leider so wenige gute Leute gibt, die noch wissen was wichtig ist....tut das schon weh.
Von welchen der Figuren aus der Bundespolitik könnte man heute noch erwarten dass er wegen seiner Überzeugung überhaupt nur zurück tritt? Gar aus der Partei austritt...mir fällt kaum jemand ein.
Na hoffentlich bleibt uns seine Frau noch lange erhalten.
Kompliment dem Autor: Ich habe noch nie eine so engagiert/qualifizierte Würdigung des systemisch/politischen Engagements von Oskar Lafontaine gelesen.
Danke dem Kandidaten: Sahra Wagenknecht, Oskar Lafontaine, Gregor Gysi waren die Schlüsselfiguren, die mich bewogen, 2009 hier in Castrop-Rauxel der Partei DIE LINKE beizutreten. Lokale Ereignisse und der Verrat Gregor Gysis anlässlich der Strangulierung des griechischen Volkes 2015 durch Herrn Tsipras in Kollaboration mit Frau Merkel, Herrn Schäuble und Herrn Draghi haben mich schließlich aus der Partei wieder austreten lassen.
Es bereitet mir große Genugtuung – und dafür möge man mich ruhig schelten – dass die Partei DIE LINKE nur durch die Hintertür in den 20. Bundestag einziehen durften – über eine Regelung von Gottes-Gnaden sozusagen, die die Systemparteien eigentlich für sich selbst geschaffen hatten, ganz sicher aber nicht für PdL und AfD.
zustimmung.
"Der „einsame Klassenkämpfer“ ist ein Oxymoron, wie trockener Regen."
Sehr treffend formuliert.
"Leute wie Fabio de Masi könnten Exponenten einer Volksbewegung sein, oder sie haben verloren. Sahra Wagenknecht hat das verstanden, aber ihr Versuch aus dem Ghetto herauszukommen ist fehlgeschlagen. Wahrscheinlich ist die Zeit dafür nicht reif."
Fragt sich, wann die Zeit dann jemals reif dafür sein sollte - und wieviel Zeit überhaupt noch bleibt, um v.a. den völligen ökologischen Kollaps zu verhindern.
Ich hoffe - in gewisser Weise - noch immer auf den baldigen Kollaps des globalen Finanzkasinos. Ob dann die Zeit reif wäre für eine linke Revolutionsbewegung...? Leider scheinen mir die rechten "Truppen" viel besser organisiert zu sein.
"Lafontaine geht, und Lauterbach kommt als Gesundheitsminister daher, wohin soll ich mich wenden?"
Sie sollten sich an die Psychiatrie wenden. Gute Besserung!
Kurz gesagt aber treffend! Soziale Gerechtigkeit - das ist der Kitt einer Gesellschaft - das haben die " Knalltüten " in Berlin schon lange vergessen!
Ist es auch.
Nachrufe können und dürfen auch zu Lebzeiten gehalten werden. Das hat den unschätzbaren Vorteil, dass der Betroffene ihn - anders als Verstorbene - noch lesen können.
Sie haben Recht, wenn Sie schreiben, der 'einsame Klassenkämpfer' sei wie trockener Regen.
Dennoch: er ist ein K ä m p f e r, der Achtung und Respekt verdient hat. Sahra Wagenknechts Versuch mit #Aufstehen.de war ein Versuch der Transformation, der gezeigt hat, dass es in D mit dem Klassenbewusstsein nicht so weit her ist. (Lenin lasse ich hier mal stecken.)
Ob die Zeit jemals dafür reif wird, werden die nachfolgenden Generationen entscheiden. Wir nicht mehr.
Angemessenheit ist eine Zier. Eine Wenigkeit kommt weiter ohne ihr.
Das "Projekt einer neuen linkssozialdemokratischen Hegemonie" mag "unter besseren Umständen durch Jüngere noch einmal versucht" werden.
Mit Gelse ist zu fragen: Wann ist die Zeit dafür "reif"?
Alle drei Unions-Kandidaten haben im Rahmen ihrer Bewerbung das Soziale entdeckt.
So auch Lindner. In seiner gestrigen Sonntags-Rede auf dem FDP-Parteitag, die nachzuhören sich lohnt. Wie überhaupt bei dieser Partei noch vor dem offiziellen Start der neuen Regierung ein gewisser Wandel bereits eingesetzt hat. Hin zu (altem) sozialliberalen Überzeugungen, gar angereichert durch ökologisches Selbstverständnis der Freiburger Thesen?
Die Würfel zur Bildung der Ampel-Regierung sind gefallen. Ist es nicht Aufgabe der Vielen, der in unzähligen Verbänden sozial-ökologisch be-WEG-ten Millionen, auf dem angelegten Pfad in die Nachhaltigkeit voranzuschreiten, selbst eng vernetzt "Fortschritt zu wagen"? Davon zu künden, laut und klar? Etwa durch wöchentliche Statements auf der Bundespressekonferenz á la Maja Göpel .
Bekanntlich zeichnet ´die Politik` gesellschaftliche Veränderungen eh nur nach. Sieht man einmal von Brandts gestaltender (Ost)Politik ab.
Gerade in Zeiten wie diesen wären aber den Vielen(!) zugutekommende, vorausschauende, präventiv-gestaltende politische Rahmenbedingungen auf dem Weg zu FREIHEIT, GERECHTIGKEIT UND NACHHALTIGKEIT das Gebot der Stunde, dieser Dekade.
Der einstige Hoffnungsträger verlässt die Müh(l)en der Politik
"in Europa...Die zwischenzeitliche Welle linkssozialistischen Aufbruchs ist fürs Erste gebrochen....wichtiger für den aktuellen Niedergang der deutschen Linkspartei als die allerdings erbärmlichen Kämpfe in deren Kasematten.“Liest sich wie der bedächtige Blick eines ruhig atmenden Akademikers über den Tellerrand. Aber unsere Wahlen werden hier und nicht woanders entschieden. Warum eine Perspektive des Nachtrottens wählen? Überall gab es Besonderheiten.
Für viele einfache Leute spielen Dinge eine Rolle, die bei vielen „Linken“ kaum vorkommen oder eher als unehrenhaft gelten. Ein Beispiel wurde genannt. Die weit vom Kurs abgekommene fetischisierte und derart kommerzialisierte Identitätspolitik empfinden viele zu Recht als Narretei von Sekten. Bitte habt die Gnade, den Ansehensverlust mal zur Kenntnis zu nehmen. Politiker dürfen nicht nur in ihrer eigenen Welt leben und Extrovertiertheit bemisst sich nicht allein nach der Größe des Radius.
Man ist es müde, all die hausgemachten Gründe dieser Partei zu echofieren.
Freilich ist die Fixierung der Mediendemokratie auf Personen zweifelhaft. Unappetitliche Lobhudelei braucht niemand, Wahlergebnisse sagen mehr als Worte. Das Unvermeidliche, was eh alle wissen, kurz und knapp ausgesprochen. Ob es einem passt oder nicht. Lafontaine als unbescholtene, arg herausragende Persönlichkeit und Prominenz war als Vorsitzender für die von ihrer SED Vergangenheit gebrandmarkte Partei -der die Betonköpfe wegsterben- ein hervorragendes „Running System“. Ökonomen konstatieren: Never change a running system.
Hätten die einfach mit ihm Mannschaftsspiel gespielt, bestand die realistische Chance, an der riesigen SPD vorbei zu ziehen. Aber "Die Linke" schaffte den mit ihrer Gründung versuchten konstruktiven Pluralismus nicht. Gemeinsame Stärke durch größtmögliche Ausnutzung der Potentiale war vielen keine Maxime. Veränderungswille im Wasserglas. „Gewinner“ arbeiten sich an intriganter, kleinkarierter Religion ab.
Und immer schön in die Kamera grinsen. Nach innen Porzellan zerdeppert, verlor man das Vertrauen bei vielen Deklassierten im Lande. Die erkannten, dass man „linke Religion“ über ihre Interessen stellt und vielen gemütliche Opposition mit Sozialsound in Verbindung mit PC reicht. Wieder nur Symbolpolitik. Das brachte zuletzt noch 4,9%. So oft von Parteien verprellte Wähler warfen zwar keinen legendären Blumenstrauß vor die Füße, aber doch hin. Eigentlich zeitgleich mit Lafontaine.
Wer Fehler sucht, wird sicher welche finden. Im Großen und Ganzen ist zu konstatieren: An Lafontaine hat es nicht gelegen, dass man von einer linkssozialdemokratischen Hegemonie weit entfernt ist. Viele „Linke“ erkannten nicht, dass diese Persona eine politische Chance ist, die nicht so oft kommt.
Die konkret sichtbaren Erfolge scheinen aus Wählerperspektive bescheiden. Dennoch: Die Stimmung gegenüber Linken war vor Gründung der Linkspartei arg intolerant im Keller. Dass dies heute anders ist, ist auch dem Erfolg dieser Partei geschuldet. Nun sind viele "Linke" selber intolerant.
Was alle so toll finden und kaum jemand macht, lebte Lafontaine vor. Seinem eigenen Kompass folgen und dabei wohl unvermeidlich wie selbstverständlich gegen den Strom schwimmen. In einfacher und einladender Sprache, möglichst viele sollten angesprochen werden. Wie auch immer. Die berufspolitische Kaperfahrt scheint an ihr Ende gelangt zu sein.
Geschätzter Kollege:
den Unterschied zwischen (Sonntags) Reden und (Montags)Handeln kennen Sie doch auch.
Möchten Sie aus Herrn Lindner ein trojanisches Pferd für soziale Gerechtigkeit machen?
Ich würde mich nicht beschweren, wenn er sich als solches entpuppte. Einen Cent bei einer Wette darauf setzen würde ich aber nicht.
Die seit Jahrzehnten anhaltende Aushöhlung sozialen Gedankenguts aus der Linken hat ihre Früchte getragen AFD und grün
An dieser groben Zusammenfassung eines politischen Lebens wird für mich eines noch mal klargestellt: Die 90er Wende war auch für die BRD ein einziges Desaster. Der Affenzirkus um die Bananen hat uns mehr als 30 Jahre zurückgeworfen, und nun ist alles Bemühen nur noch Makulatur weil 3 Jahrzehnte lang mit Turbo-Diesel in die falsche Richtung gefahren wurde.
Nun ist ja ´trojanisches Pferd´ negativ konnotiert ...
Was ich glaublich klar zum Ausdruck bringen wollte und was bereits in der Gesellschaft unterwegs ist, und auch vorstehend betont wird: die Bedeutug des Sozialen als Kit des Zusammenhalts.
Die während der Merkel-Jahre fort-geschrittene Spaltung der Gesellschaft bedeutet heute bereits eine faktische Aushöhlung der Demokratie. Je mehr und nachdrücklicher die Vielen, wie von mir angerissen, die Erfüllung des Sozialstaatsgebots einfordern, und beispielsweise in den Landtagswahlen in 2022 zum Ausdruck bringen, desto mehr werden sich die Parteien in diese Richtung bewegen (müssen).
Die Anwärter auf den CDU-Vorsitz haben die Sprengkraft dieser sozialen Spaltung "bereits" erkannt.
Und Lindners Einlassungen zeigen in die gleiche Richtung. Es liegt an uns, ihn und die FDP an die Garantien des Grundgesetzes (20 und 28) stetig zu erinnern und ihn nicht mit (s)einer bloßen "Sonntagsrede" davonkommen zu lassen.
Im Übrigen ist Ihnen gewiss mein Fragezeichen am Ende des Absatzes nicht entgangen.
Herzlichen Gruß
si, 6.12.
Oskar Lafontaine war, ist und bleibt ein Leuchtfeuer einer vernunftgesteuerten echten Sozialdemokratie. Er wird sich sicher weiterhin zu Wort melden. Wie jüngst noch im saarländischen Landtag:
>>„Man betreibt eine systematische Spaltung unserer Gesellschaft“, warf Lafontaine der Landesregierung vor. Die von Hans angekündigte Ausweitung der 2G-Regel sei nur ein Versuch, Ungeimpfte zu bestrafen. Lafontaine forderte in seiner Rede mehr Solidarität für nicht geimpfte Personen. Er erklärte, dass er die Corona-Impfung von jungen Menschen für nicht verantwortbar halte. Sie sei nur sinnvoll für ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen, um vor einem schweren Krankheitsverlauf zu schützen. „Wenn ich dreißig wäre, würde ich mich nicht impfen lassen“, so der Linken-Politiker weiter.<<
Und zu Lauterbach: Für Lafontaine ist er eine „Covid-Heulboje“ der „Arm in Arm mit der Pharmaindustrie den Teufel an die Wand malt, um möglichst viele Leute mit den Impfstoffen mit ,bedingter Marktzulassung‘ zu impfen und den nächsten Lockdown vorzubereiten“.
Ja, er ist einer der wenigen Realisten in diesen hysterischen Zeiten ... Wo sind eigentlich die "Enkel" Lafontaines? Die sollten endlich mal aus der Deckung kommen ...
Das Fragezeichen am Ende des Absatzes ist mir - in der Tat - entgangen. Gelegentlich schlägt mir der Übereifer ein Schnippchen.
Mir geht es letzten Endes nur darum, Herrn Lindner nicht zum Kronzeugen von Gedanken zu nehmen. Selbst wenn die sich als richtig herausstellen sollten. (Das Prinzip stehengebliebene Uhr.)
Ich lasse mich von Lindners und Wissings FDP gerne eines Besseren belehren. Für den unwahrscheinlichen Fall von Lernfähigkeit werde ich eine Springprozession zu Lindners Wohnort Wermelskirchen veranstalten. Ich schwöre. Das dürften etwa 200 km sein. Also eine Sommertour - mit einer Sänfte und Trägern zum Wechseln.
Was die vielen ungelösten sozialen Fragen angeht, passt kein Blatt Papier zwischen uns.
Wertschätzende Grüße zurück.
WL.
Das hat Lafo tatsächlich über die rheinische Spaßbremse gesagt? Echt geil.
Auch wieder wahr.
Ja, das war DER Skandal im Sommerloch.
deswehen wolltn die "eliten" doch die wende.
Sie glauben noch an das BVerfG und das nach Habarth.
dieser wird nun gesundheitsminister. hat sich rentiert das ewige talkshowen und rumheulen.
die enkel werden nicht gelassen, so einfach ist das, man schaue sich die berlinr linke an. derselbe verfressene haufen an den töpfen wie vor 20 jahren. traurig.
Ob die Psychiatrie bei Lauterbach etwas zum Besseren bewirken kann?
Ein weiterer schmerzhafter Verlust und wie schon der erste Kommentar schrieb haben die Identitätspolitik-Fans und die US-Freunde-Bubble bei ihnen nun auch links von der SPD freie Bahn. Seine Frau hat sich ja durch Talkshow-Auftritte verbrannt. Ich möchte hier nicht richten ob das richtig war ich bin selber geimpft finde die Kritik von Frau Wagenknecht aber nachvollziehbar. Herr lafontaine hat auf alle Fälle immer den richtigen Weg im Blick gehabt, stand und steht für die klassische linke Bewegung die sich niemals mit irgendwelchen urbanen Lifestyle-Linken aus den USA gemeintun würde um um Wortklaubereien zu streiten oder den "alten weißen Mann" zu beleidigen. Gut er ist jetzt selbst ein alter weißer Mann aber zeigt damit dass genau dieser eben ein Verbündeter sein kann. Und ein starker Verbündeter bei der LINKEN soll es ja so sein dass die Älteren die Härteren und Extremeren sind als die Jungen. Ich ziehe den Hut vor Herr Lafontaine und auch wenn es auch hier bei den Linken natürlich welche gibt die den Impfkurs der Regierung voll mitgehen und ihn und seine Frau jetzt angreifen seine Erfolge und seine Taten schwächt das nicht. Übrigens falls ich ein Kind habe und dass beim Freitag ist irgendwann muss es sich natürlich Der_Geist_von_Oskar_Lafontaine nennen dass muss schließlich richtig weitergegeben werden wie damals
Sind Sie ein Verfassungs-Verächter?
Gewiss, auch am BVerfG mit(!) Habarth ist Kritik legitim. Zuletzt Prantl - in seiner Wochenende-Kolumne in der SZ:
"Karlsruhe traut sich nicht, die Corona-Maßnahmen einzeln zu prüfen und der Politik klare Vorgaben zu machen. Es stiehlt sich aus der Verantwortung. Über die kleine Abdankung eines großen Gerichts."
Wann haben Sie Ihren heutigen "Furor" beendet? Wann besinnen Sie sich wieder auf zivile Umgangsformen?
"Jetzt hat der 78-Jährige seinen Abschied von der Politik erklärt. Ein Experiment wurde beendet. "
Was wird aus dem Loch, wenn der Käs gefressen ist?
Ja, Lafontaine war einmal eine große politische Hoffnung. Wie im Artikel beschrieben haben die überraschende deutsche Einheit incl. nationalem Freudentaumel und anschließend der neoliberale Zeitgeist eine noch größere Karriere für ihn verhindert. Tragisch...
Nun im Alter scheint er leider genau so verwirrt zu sein wie die FDP - und erschreckenderweise auch viele Linke, u.a. hier im Forum. Gut, dass er sich nun zurückzieht, um sein Lebenswerk nicht vollends selbst zu zerstören.
An die Covidioten hier: Macht es Euch gar nicht stutzig, dass Ihr auf einmal mit der AfD und (bisher) der FDP voll auf einer Linie argumentiert...? Nein, oder? Denn Ihr merkt schon lange nichts mehr, leider. Wollt Ihr vielleicht am nächsten Wochenende auch mit brennenden Fackeln vor Privathäusern von Ministern demonstrieren, für die gute Sache?
Ich "unterstelle" Ihnen, dass es als politischer Nachruf gemeint ist. Ich verstehe es zumindest als Solchen.
Lafontaine, Einer auf den der böse Spruch:wer hat uns verraten... nicht zutrifft.
Ein Dank auch von mir an Georg Fülberth für diese angemessene Würdigung
Bei allem Respekt: Scheint mir eher ein Traum Ihrerseits. Ich befürchte,das ist alles Mimikry.Lindner macht jetzt erstmal den die Geißlein täuschenden Wolf , er kann ja nicht gleich mit der neoliberalen Axt ins Haus fallen;und die CDU in der ungewohnten Oppositionsrolle macht jetzt erstmal auf "kleiner-Mann-freundlich.
Und was jetzt mit der kapitalgedeckten Rente ganz "klein" anfängt,das können wir in "Gods own country" schon in groß bewundern(da braucht´s dann keineRente mit 67 mehr,dann kommt die Rente bis Ende)
Das stimmt. Ich habe mich oft gefragt, wie das politische Deutschland (als auch die EU) heute ticken würde, wenn die Wende 1989 zwei Jahre später erfolgt wäre. Kohl & die CDU waren bis Herbst 1989 auf dem politischen Tiefpunkt angelangt, Lafontaine hätte bei der nächsten Wahl 1991 aller Voraussicht nach gewonnen.
"Macht es Euch gar nicht stutzig, dass Ihr auf einmal mit der AfD und (bisher) der FDP voll auf einer Linie argumentiert...?"
Und wenn No Border Linke voll auf einer Linie mit Wirtschaftsverbänden argumentieren, macht es sie gar nicht stutzig. Und so weiter.
Argumente sind was anderes als Assoziationen.
-
Exkurs: Die reale Migrationspolitik der Ampel wird sich womöglich kaum von den Positionen der AfD unterscheiden. Es wird auf Bestellung der Verbände gezielt Arbeitsmigration von qualifizierten Arbeitskräften geben, die dann in ihren Heimatländern fehlen. Diese Migration ist von Asyl zu trennen. Aus Asylbewerbern wiederum werden Fleißige bleiben dürfen. Und alle anderen werden über zu schließende Rückführungsabkommen abgeschoben.
https://www.deutschlandfunk.de/stamp-zu-ampel-migrationspolitik-100.html
Die AfD wird das nicht zugeben, aber es entspricht ihrer Position. Migration ja, wenn sie der "Wirtschaft" nutzt. Die Ampel wird sich auch von der AfD distanzieren wollen. Aber es sind eben alles liberal ausgerichtete Parteien, die nach Abzug aller Narrative ein Kerngeschäft betreiben, in denen der besitzlose Mensch nicht im Mittelpunkt steht, sondern als auszubeutender Dienstleister der Reichen.
Linke könnten im Zusammenhang damit, was uns (!) nutzt ja mal außerhalb reiner Verwertungslogik fragen, ob es gut ist, wenn noch mehr Menschen in Deutschland im Stau CO² in die Luft blasen. Oder ob wir uns diesbezüglich besser anderen anpassen. Ob Zuzug von Massen unserer Lebensqualität wirklich zuträglich ist, wo man schon Probleme mit Windmühlen wegen zu starker Flächenversiegelung bekommt. Das tun sie aber nicht. Warum?
Auch deshalb, weil "Die Linke" aus religiösen Gründen überhaupt keine belastbare Position erarbeiten konnte. Die interpretieren andere Hautfarben und pauschale Opferrollen rein und dann Antifa-Augen zu und Tore weg. "Heucheleikosten" nennen andere das, was sie uns aufbürden würden, wenn sie die Macht dazu hätten:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/un-migration-flucht-101.html
Grenzenloses Geschwurbel statt ehrlicher Diskurs, bei dem materialistisches Denken den Menschen und nicht der Wirtschaft dient. Auch hier meldete sich Lafontaine konstruktiv zu Wort und wir kennen die illiberalen Cancel Culture Reaktionen.
Aber das wird hier zu lang.
In punkto impfen,bin ich eher ein "Lauterbacher" ( au contraire a´ OL et SW) Und die Enkel? Es gibt keine.Er hat einen Sohn,der aber besser zur Politik "O leck " sagt.
Es ist legitim, auch private Anwesen zum Ziel von politischen Spaziergängen zu machen. Gab es u.a. in den 2000er Jahren mit der linken Bankenskandal-Initiative von Peter Grottian.
Der Marsch dieser Bankenskandal-Initiative war offenbar vorab angekündigt, wie ich dem von Ihnen verlinkten Artikel entnehme. Und auch Fackeln waren nicht im Einsatz. Außerdem war das kein Marsch ausschließlich zu einem Privathaus.
Aber dass Sie selbst solche SA-Methoden gutheißen, wundert micht nicht. Sie haben ja auch schon Verständnis für den covidiotischen Tankstellenmörder geäußert.
Es ist wirklich erbärmlich, was aus diesem Forum geworden ist! Vielen Dank dafür!
Vieles aus Ihrem Post sehe ich ähnlich. Das hat nur nichts mit dem von mir angesprochenen Thema der Covidiotie zu tun.
"Argumente sind etwas anderes als Assoziationen."
Grosse Zustimmung von einem Menschen, der gerne beides benutzt - und bei guter Tagesform sogar auseinanderhalten kann.
In Fragen der Länge fände ich unter dem A-spekt 'Austausch' ohnehin eine quantitative Begrenzung wünschenswert. Bis jetzt konnte ich mir dafür kein Gehör verschaffen.
Meine riesige Bitte: können Sie mit der Redaktion des Freitag absprechen, dass Ihr Satz jeden Tag erscheint? Hilfsweise machen wir einen #. Oder zwei ...
Was würde ich mich freuen, wenn bei Ihnen ein klein wenig Differenzierungsfähigkeit sichtbar würde. Ihre Vehemenz verhält sich umgekehrt reziprok zu Ihren präsentierten Erkenntnissen.
"umgekehrt reziprok" - so, so. :-) Boah, sind Sie gebildet!
Manches, was legitim ist, ist nicht unbedingt klug, angemessen und ratsam.
Letztlich - wenigstens für mich - eine Frage des KONTEXTES.
Bei so genannten "politischen Spaziergängen" zu Privathäusern werden Familienangehörige, auch Kinder von 'Besuchten' zu Beteiligten. Je nach Einsatz der verwandten Mittel halte ich dies weder für Zielführend noch der Weisheit letzter Schluss.
Verantwortungsethik geht über Gesinnungsethik. Auch am 06. Dezember 2021.
Mit vergiftetem Lob kennen Sie sich aus.
Das ist eine Feststellung - kein Lob. Kein Smiley.
Ich finde den Artikel weitgehend akzeptabel, bin aber der Auffassung, dass Oskar Lafontaine damals zumindest den SPD-Partreivorsitz nicht hätte abgeben dürfen. Damit hat der dem Schröderschen Neoliberalismus in der SPD und den dahinter stehenden Interessengruppen den notwendigen Raum freigemacht und die mit ihm verbundenen politischen Hoffnungen vieler SPD-Mitglieder enttäuscht, die am Berliner Programm orientiert waren.
Oskar, als der letzte Sozialdemokrat?
Er war immer einer von denen, genau wie seine Frau, die den einfachen Mann, oder Arbeiter, nur von oben betrachtet haben, ohne jemals einen selbst zu kennen. Ein arroganter Mensch ohne Bezug, zu seiner angeblichen Klientel von Arbeitern, oder den Hartz IV-Leuten seiner neuen Partei "Die Linke".
Covidioten:
Wissen Sie, ich bin seit dem 24.11.2021 zum dritten Mal geimpft, war darüber regelrecht euphorisiert und dann das: Familienmitglied Martin, 42 Jahre alt, zweimal geimpft, Lagerist beim Real-Markt wird von Corona erwischt. Seine Quarantäne-Zeit war letzten Mittwoch beendet. Verlauf heftig, aber nicht dramatisch.
Solche Fälle gibt es in der Zwischenzeit zu Hauff, sind nahezu Alltagsgeschehen. Ganz Schlaue erklären uns: Ja ist doch klar, das liegt daran, dass viel mehr Menschen gegen Corona geimpft sind. Wieso ist das so klar? Hatten Fachleute wie Politiker uns nicht zuvor in einer großen Kakophonie nahezu unisono erklärt, der Wirkstoff wirke Wunder, schütze uns zu 90 Prozent vor einer Covid-Erkrankung? Mark Rutte aus den Niederlanden und Andere zogen den Vergleich mit der Herdenimmunisierung bei Masern heran. Herdenimmunisierung war das Zauberwort, Zielmarge bei Masern sind bekanntlich 95 prozentige Durchimpfung der Bevölkerung. Entsprechend empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) generell allen Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind und nicht bzw. in der Kindheit nur einmal gegen Masern geimpft wurden, eine einmalige Impfung gegen Masern.
Analog dazu wurde auch in Deutschland verfahren.
Auch Frau Merkel meinte gar, Herdenimmunisierung sei das Mittel der Wahl unterließ es aber, selbst für die Bereitstellung ausreichender Vaccine zu sorgen und sperrte die Bevölkerung lieber ein (Lockdown). Und sie hatte viele Unterstützer, Zero Covid wurde propagiert.
Nun aber, fast zwei Jahre später stellt sich heraus, dass die Vaccine nicht halten, was sie resp. Ihre Werbefachleute aus Fachwelt und Politik versprachen. Eine einmalige Impfung reicht nicht aus, es mussten schließlich zwei sein, jetzt drei, und dann ist man immer noch nicht ausreichend geimpft, jedenfalls die Alten in ihren Kasernen sind es nicht. Und ich wäre es ja vielleicht auch nicht gewesen, wären Martins Corona-Symptome erst bei der Familiengeburtstagsfeier seiner kleinen Tochter am 25.11. aufgetreten, die so natürlich ausgefallen ist.
Und jetzt frohlocken die Zero Covid-Anhänger und propagandieren wieder ihren all umfassenden Lockdown. Nur – Wie lange soll der dauern, denn es würde ganz zweifellos bedeuten, dass die Versorgung der Bevölkerung auf Dauer nicht gewährleistet ist. Wir haben eine kleine Generalprobe hinter uns: Das Klopapier wurde knapp.
Lockdown macht nur Sinn, wenn er durch wirklich wirksame externe Immunisierungsmaßnahmen überwunden werden kann.
Nach jetzt zwei Jahren Corona-Pandemie sollte auch dem Letzten klar sein, dass wir uns INMITTEN EINER WELTWEITEN FELDSTUDIE befinden, deren Verläufe sich valide jedenfalls (noch) nicht vorhersagen lassen.
mRNA, so hieß es, würde helfen, zukünftig Impfstoffe viel schneller herzustellen als mit den herkömmlichen Methoden. – Fragt sich nur, ob sie auch bewirken, was sie zu bewirken vorgeben.
...
Oskar Lafontaine möge mir den kleinen Abstecher verzeihen: Auch mir ist natürlich nicht verborgen geblieben, dass sich Bayern-Profi Joshua Kimmich mit dem Coronavirus infiziert hat.
Von der Zeit überrannt.
Lafontaine und Wagenknecht und so viele in der Partei wurden von der zeitlichen Entwicklung eingeholt und schließlich überrollt.
Es sind nicht die Einzigen, die Welt ist voll davon, und mit ihnen in Deutschland ist es vor allem die AfD die sich an eine vergangen Welt klammert.
Die Zeit der Gewerkschaft, des blue Collar Workers, die ist vorbei. Technik wandelt sich - wir befinden uns in einem gravierenden Wendepunkt - mit ihr die Perspektiven und Bedürnisse einer sich verändernden Gesellschaft und Wirtschaft. Was da von den Linken bis jetzt bedient wurde, das machte sich fest an einer alten vergangenen Welt mit ihrer Sehnsucht nach sozialem Ausgleich.
Einer neoliberalen Sichtweise zum Trotz, die gestiegenen Erfordernisse in der Hinzuwendung zum Menschen, die größer gewordene Distanz zwischen Arm und Reich, diese gewachsene sozialer Verwahlosung der Eliten, das ist jetzt, im 21ten Jahrhundert, noch deutlicher geworden und hat letztlich die Faschisten in Deutschland ins Parlament und in den USA einen faschistoiden Bankrotteur ins Präsidenten Amt gespült, von dem der jetztige US Präsident immer noch nicht weiß, wie er dessen faschistoide Infiltration des Kongresses überwinden kann.
Dem technologische Wandel und damit einhergehenden Verlust der Marktmacht auf der Arbeitnehmerseite, vermochten weder die Linke noch die Gewerkschaften etwas entgegen zu setzen. Im Gegenteil, die Gewerkschaften zeichneten eher als ein Teil des Establishment im Beruhigen der Lage, so die Linke, soweit noch nicht finanziell saturiert, sich mehr an das vermeintlich risikolose Status Quo Denken bekannter Ideologien hielt, die bequem leicht sich in das Gefüge der traditionellen Politik - Links gegen Rechts - einpasste und nur die Rechten dabei den Vorteil abschöpften.
So wichen einige in das Lager althergebrachter Ansichten, die aber eher ins provinzielle Lager der Rechten sich fügten, aus, im permanenten Festhalten an alten Paradigmen des gewerkschaftlich organisierten Klischees. Das reicht aber bei weitem nicht aus, der zukünftigen Entwicklung gerecht zu werden. Im Abstrusen wird zuweilen der arme Bundesbürger gegen den arme Migrant in Stellung gebracht.
Die Welt wächst aber zusammen, und nicht die Gewerkschaft ist zu bedauern, sondern die sinkende Marktmacht des einzelnen Bürgers. Und dieser Bürger ist eben auch Kleinunternehmer, Rechtsanwalt, Arzt, Lehrer, Start Up Selbständiger, Migrant. Die Sichtweise genügt eben nicht im ausschließlichen Blick auf die Republik, sondern muss sich auf die veränderte Lage in der gesamten Welt permanent erweitern.
In diesem weltweiten Kontext sollte sich der Wandel vom abhängigen Lohnsklaven hin zur modernen Wirtschaft des nicht erpressbaren Akteuers vollziehen, der über ein garantiertes Basiskeinkommen verfügt, ganz so, wie vor dem Sezessionskrieg 1861 die Welt sich in Länder mit und ohne Sklaverei einteilen lies.
Und sollte die Linke, zusammen mit den etablierten Politikern und Wirtschaftsfachleuten noch darüber rätseln, welche wirtschaftliche Organisation mehr Leistungsfähigkeit hervorgebracht hatte und hervorbringen wird?
Die verstärkte Hinzuwendung zu Menschen, in Bildung und sozialer Sicherung, in der Findung von Talenten und Begabungen, in der Pflege seiner Lebensqualität, werden essentiell sein für eine zukünftig erfolgreiche noch leistungsfähigere Wirtschaft,dem Weiterexistieren der Menschheit vor dem Hintergrund ökologischer Zwänge, in einer Zeit, in welcher der Mensch zunehmend von der direkten Tätigkeit an der Fertigung von Produkten durch Roboter in der Digigalisierung ersetzt wird.
So wie einst die Sklaverei beendet wurde, so wäre es ein Anliegen zum Vorteil der Wirtschaft und Gesellschaft, die Lonsklaverei zu beenden. Daran scheinen die althergebrachten Kreise der Linken und Gewerkschaften zusammen mit der Wirtschaft aber überhaupt kein Interesse zu haben.
Zuweilen muss der Jagdhund zum Jagen getragen werden. Es wäre die Aufgabe einer modernen Linken sich dem intensiv zu widmen -.
Natürlich ist Vieles unklar bzgl. dem zukünftigen Verlauf der Pandemie. Und auch über das (mehrfach mutierte) Virus weiß man noch immer nicht alle Details. So ist das eben im realen Leben. Man muss trotz aller Unsicherheit Entscheidungen treffen. Genau das ist ja das Problem: Dass unsere bisherige Regierung fast immer viel zu zögerlich - wenn überhaupt - und oft nicht recht durchdacht entschieden hat.
Ich bin sehr froh, dass wir nun endlich einen fachlich wirklich herausragenden Gesundheitsminister bekommen mit Karl Lauterbach, an dessen persönlicher Integrität ich ebenfalls keinerlei Zweifel habe. Er und die anderen Wissenschaftler haben sich ständig korrigiert, wenn sie neue Erkenntnisse hatten. Es hilft nichts, sich an uralten Versprechungen aufzuhalten - denn Aussagen von vor einem Jahr bzgl. Herdenimmunität sind tatsächlich uralt, so wie die Zeitung von gestern.
Mit der Deltavariante werden mind. 85% Durchimpfung benötigt, um das Pandemiegeschehen einigermaßen zu kontrollieren, Herdenimmunität ist nicht möglich. Mit Omikron wird es sehr wahrscheinlich noch schwieriger.
Fazit: Man sollte noch härter durchgreifen im Moment, d.h. auch private Kontaktbeschränkungen für Geimpfte. Und man muss mit Vollgas boostern sowie zügig eine allgemeine Impfpflicht einführen. Ob wir dadurch aus dem Schneider sind? Das wissen wir nicht sicher, hoffen wir es. Es ist nach menschlichem Ermessen das Besete, was aktuell getan werden kann. Fest steht: Wenn das Haus brennt, muss man versuchen zu löschen, mit allem, was man hat.
Sein doppelt geimpfter Trainer hat sich auch infiziert. Dass sich Kimmich bei einem seiner geimpften Kollegen infiziert haben könnte, war seltsamerweise gar kein Thema.
Der Impfstoff MUSS einfach gut sein. Sagt das Superministerium für Gesundheit und Wahrheit - jetzt mit dem neuen Leiter, Herrn Lauterbach, erst recht.
Ich glaube, Oskar Lafontaine wird sich über Ihren Beitrag freuen – ist ja aktuell auch sein Thema.
Mein Text ist eigentlich als Appell an Fanatiker gedacht, sich seines Standpunktes nicht so sicher zu sein angesichts der Feldstudie in der wir uns aktuell befinden. Natürlich schloss der Appell neben Zero Covid-Anhänger auch Oskar Lafontaine mit ein.
Ich war schon lange für ZeroCovid, bevor es das überhaupt gab. Je strikter man den Lockdown macht, um so schneller sinken die Infektionszahlen, um so schneller kann der Lockdown also wieder beendet werden. Von "frohlocken" kann hier keine Rede sein, es ist einfach nötig. Wird aber von der FDP und einigen MP's - sowie natürlich: dem Finanzkapital! - ausgebremst.
Früher hätte ein ehemals großer Linker wie Oskar Lafontaine das noch durchschaut...
KL war ja ein Teil der SPD , den OL verlassen hat. KL war mitinitiator des Umbaus des Gesundheitssystems
Es mag sein, dass Ihr Einwand einen gewissen Gehalt besitzt. Schröders SPD und Die Grünen mit Fischer hatten es nach Lafontaines Abtritt von der SPD-Bühne leichter als wenn er geblieben wäre.
Dennoch: ich schätze Lafontaine so ein, dass seine Entscheidung kein Ausdruck einer jähen Narzisstischen Kränkung war. Die Frontlinien innerhalb der SPD haben sich über lange Zeit gebildet und verfestigt. Lafontaine dürfte die Fähigkeit zur Verfügung gestanden haben, abzuschätzen, wie in etwa das Kräfteverhältnis innerhalb der Partei ausgesehen hat.
Ich setze voraus (ohne es zu wissen), dass er deshalb das weitere Kämpfen für wenig aussichtsreich angesehen hat. Dass sein persönliches Koordinatensystem (die Relevanz von Faktoren, die Außenstehende nicht kennen) nach dem Attentat ein verändertes war, liegt für mich auf der Hand. Bei wem der Tod bereits an der Haustüre angeklopft hat, der ist danach ein Anderer.
Die Auswirkungen der oft toxischen politischen Auseinandersetzungen hat Sahra Wagenknecht bei # Aufstehen.de leidvoll erfahren müssen. Für Lafo war dies - wie ich hoffe - ein später Trost für seine eigene Entscheidung.
Symetrische Kommunikation scheint mir, besonders seit der so genannte Wende, in diesem Land zwischen Neo-Liberalen und libertären Sozialdemokraten/ Sozialisten nicht möglich zu sein.
>>sich seines Standpunktes nicht so sicher zu sein<<
Ja, das sei jedem empfohlen.
Muss Ihnen uneingeschränkt zustimmen(zu Ihrem dritten Absatz).
Zu Ihrem Ersten: unter vieler anderer "Scheiße" seh´ich vor meinem geistigen Auge immer noch den Schily mit seiner Banane,den bräsigen Helmut mit seinen "blühenden Landschaften",den Schäuble mit seinem Packpapierumschlag und den Herrn Romberg,der damals die Kosten der Einheit auf ca. 750 mia.veranschlagte und dann schnell "weggefenstert" wurde(erster+letzter Finminister der noch-DDR?)
Der Einzige "Nichtbesoffene" oder besser gesagt der Einzige:Oskar,der "Nüchterne",der Realitätsbezogene, wurde von schwarzer Lügerei überrollt.Wie soll eine Aufwertung ca.300% eine "Volkswirtschaft verkraften? Das geht einfach nicht! Aber das war dem Pfälzer und seiner Wirtschaftsentourage egal!(Und diese Entourage hat ihre Chance genutzt.)
Von der "Gesellschaft der Vielen" sprach heute Nachmittag Claudia Roth. Ich musste schmunzeln.
Jetzt fehlt "nur" noch eine stringente Politik, die den "Interessen der Mehrheit" (Oskar Lafontaine) gerecht wird.
Wirft man einen Blick auf die designierten Ministerinnen der Ampel-Regierung - da ist Musik drinn - und die jeweiligen von ihnen je eigenverantwortlich zu führenden Ressortbereiche, dann bin ich ganz zuversichtlich, dass das Neoliberale in dieser Fortschritts-Regierung poc a poc zurückgedrängt werden kann.
Ganz toll hat mich heute die zukünftige Umweltministerin Lemke beeindruckt als sie die Problemlage Klimawende und Artensterben als nur gemeinsam zu bewältigende Aufgabe unter Einschluss der C-Pandemie (und künftiger Seuchen) ausmachte und qualifizierte.
Hier, bei ihr und den anderen berufenenen Frauen (und Männern) ruht das (Über)Lebens-Wissen von tausend Generationen, deren genetischer Code die heutige Avantgarde mit Unterstützung der Vielen ermächtigen wird, sich auf den Weg zu machen, weg vom Neoliberalismus, hin zur sich selbst verstärkenden nachhaltigen Entwicklung, ganz im Sinne der großen Gro Harlem Brundtland.
Da wird die FDP keine Chance haben, auf ihrem bisherigen neoliberalen Irrweg weiter zu schreiten. Einige von ihnen haben bereits erkannt, dass nur die "Freiburger Thesen" ihrer Partei den Anschluss an den schrittweisen Fort-gang der nachhaltigen Entwicklung in der "Gesellschaft der Vielen" ermöglichen wird.
Verkehr als CO2-Schleuder
Die Anschluss-Chance hat die FDP im Verkehrsministerium. Zur Steuerung der neuen Mobilität (auf der Straße/Schiene/Stadtzentren) bedarf es auch des Digitalen, verbunden mit einer Absicherung unserer Freiheits- und Bürgerrechte durch das Justizministerium.
---
https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/brundtland_report_563.htm
"Ich setze voraus (ohne es zu wissen), dass er deshalb das weitere Kämpfen für wenig aussichtsreich angesehen hat. Dass sein persönliches Koordinatensystem (die Relevanz von Faktoren, die Außenstehende nicht kennen) nach dem Attentat ein verändertes war, liegt für mich auf der Hand. Bei wem der Tod bereits an der Haustüre angeklopft hat, der ist danach ein Anderer."
Zustimmung, da war seinerzeit ein Bruch spürbar.
Nun, hat nicht O. Lafontaine in irgendeinem Interview gesagt, Schröder als Kanzler habe sich nicht länger an das gemeinsam Verabredete gehalten? Und was blieb ihm mit Blick auf die RLK des Grundgesetzes anderes über ... ?
Hätte, hätte ... Oskar L. damals selbst nach dem Kanzleramt gegriffen ...
Nun, es gilt heute, beispielsweise mit dem Paritätischen , dort Referat für Zivilgesellschaft ( zivilgesellschaft@paritaet.org), die Vielen zu vernetzen. Und der FDP den ´rechten Weg` zu weisen.
Sehr anständige und verständige Würdigung eines politischen Lebens für das Gemeinwesen. Eine großartige Kämpfernatur, hoffentlich bleibt er noch lange zu hören.
Wozu die ganze Tratscherei?
Mit seinem Hinschmeißen im März 1999 hat Oskar Lafontaine die politische Landschaft, speziell die SPD, nachhaltig traumatisiert, wofür er lebenslänglich ausgestoßen werden soll:
Am 11. März 1999 erklärte Oskar Lafontaine seinen Rücktritt vom Amt des Bundesfinanzministers. Zugleich legte er den Vorsitz der SPD und sein Bundestagsmandat nieder. In einer kurzen Presseerklärung drei Tage darauf begründete er diesen Rückzug aus allen Ämtern mit dem „schlechten Mannschaftsspiel“ in der Regierung. Näheres wolle er nicht mitteilen, um der Regierung nicht zu schaden.
"Wie soll eine Aufwertung ca.300% eine "Volkswirtschaft verkraften? Das geht einfach nicht! Aber das war dem Pfälzer und seiner Wirtschaftsentourage egal!(Und diese Entourage hat ihre Chance genutzt.)"
Ja, aber natürlich hat auch das westdeutsche Großkapital sich die Filetstücke der ostdeutschen Wirtschaft gerne billig einverleibt - und auch ein Heer von neuen, dazu noch völlig unbedarften Konsumenten und billigen Arbeitskräften war sehr willkommen.
Da bin ich ganz einfach mal unverschwurbelter Handwerker:Mein tröpfelnder Wasserhahn wird jetzt durch einen IT-ler,oder noch besser durch einen Wirtschaftsingenieur repariert:Noch besser durch einen Linguistiker.
Würde der hätte sagen mögen,dass das "Tröpfelnde"vlt.eine "Sophoklesische",oder vlt. Oberschlesische Adaption der starken augustischen Erweiterung des calanettischen Malverständnisses in Bezug auf das "Blaue Wunder" eine erweiternde Beziehung auf die Eroberung des Morgenlandes durch die Ottomanischen Horden(mit aller Entschiedenheit muss hier ein Widerspruch zurückgewiesen werden,Otto ist hieran vollkommen unschuldig,denn sein "nom de guerre" Rehakles kommt aus dem urdeutschen Rehe hagelts´.
Da ich jetzt allerdings vergessen habe warum ich hier schreibe,möchte ich ausdrücklich betonen:Alaaf iss net moi ding,Helau iss mer net nur geografisch näher,495,Seefahrtist not.
(Wer´s net was, `ne Art Osbelisk am Fischbrunnen in Mainz.)
Ganz persönlich: Mi´m "Schrepfer" sinn mer damals,ofangs de `50er vun Ginsem nooch Meenz gefahrn(5Flusskilometer)Und dann der Fußweg am Dom vorbei zurLudwig-EInkaufstrasse,vorbei an den zum Teil noch Ruinen,zum Teil schon halb wiederaufgebaut.........Zeitsprung:Freude schöner Götterfunken,lauterster Chor aus den Fenstern des Mainzer Staatstheater:Gegen die sich als "deutsche meinenden" AFDler.
Vlt. kleine Reminiszenz an Georg Forster,der hätte mitgesungen!
Wenn Sie schreiben, "es gilt ...", so mag dies für Sie zutreffen. Bei mir stellt sich das im Moment ein wenig anders dar. Ich betrauere den politischen Abgang von Lafo und wünsche ihm noch viele schöne frankophile Momente.
Diese Würdigung gönne ich mir hier und jetzt. Was das Gelten angeht, hat das auch noch Zeit bis morgen - und im Moment gehen mir solche Sätze - sorry - auf die E***.
Jegliches hat seine Zeit. Wenn einer der letzten ehrenwerten Sozis in diesem Land geht, hat das für mich Priorität. Den zweiten und dritten Schritt vor dem ersten zu gehen, hat noch keiner Zivilgesellschaft gut getan.
Och,och.Sie sind sehr optimistisch!
Ich seh`ganz pessimistisch dass die "Gelbe Null"alles zwingend Nötige verhindern wird.Ihr Optimissmus wird leider in irgendeiner Tonne....
Meine Rede!Das ist ja auch was der "Grosse Betrug",aka der grosse dingensbums um(89/90)brachte.
Kann mich erinnern:Sass in Miltenberg bei`m Chinesen und konnte 2 Tische weiter ein Gespräch anhören:Wie können wir durch Treuhand in einem bestimmten Fall Kohle machen.
Habe mal nachgerechnet,wieviele Millionen da durch die Luft geschwurbelt wurden:Hätte ne Rendite gebracht,die ich als nicht schlecht bezahlter Arbeiter "Im Läwe `net (also normal Rentner erzielt hätte).Und das ist wohl nur `ne ganz ganz kleine Episode aus dem "Wir sind das Volk" Geplärre?
Mir bleibt nur ein einziges:Äh!
Sie (und ich) werden wohl.....(ุความผิดหว้ง)oder in platt(die vorgestellten "Hieroglyphen" sollen mich als grossen Angeber, im Gegensatz zu Einem der die Krim in Kyrillisch meint mit "Y" zu schreiben zu müssen) darstellen-ich hoffe auf Applaus-denn im Gegensatz zu dessen Angeberei haben die in dieser Sprache geplagten Schüler ca.80 Buchstaben samt Sonderzeichen zu lernen.
Zurück zum Äh:Die "Hieroglyphen"(onomatopoetisch:kwaangphidwaang)
Enttäuschung
Habe schon mal überlegt nach Saarbrück..überzusiedeln nach meiner "Pension" Warum? Weche de Lyoner(i.d. est Nähe zu FR,und,O Leck,de Näh zu Oskar) Awwer,des "Erste"hot de Senf und als er zu alt worrn iss,de klone vum "Becker" net Hauptkommissar wern losse,do hawwe se gemoant se misste en Tubabläser aus Bayern dem vorzusetze.
Nachher kam en Mopedfahrer ,einigermaßen lustig.
Ach,Was fantasier ich da rum?
"Mühlenkamper:Unsere Wünsche in Gottes Ohr! Aber leider sollten wir an Dante denken.
Don Bartleby,
Sie geben hier mit viel sprachlichem Geschick den Mediator, was mir gut gefällt. Ihre Lebenserfahrung spitzt herfür. Nur weiter so! Danke dafür.
Lindner und Bartsch - was sie verbinden könnte. Ein Vergleichs-Vorschlag.
Ich sehe das - ganz Optimist - anders herum. Es waren vor allem die Jungen, die neben den Grünen die FDP wählten. Meinen Sie nicht auch, dass bei diesen Jungliberalen die zusammenhängenden Themen: Klima, Artensterben und Gesundheit eine zentrale Rolle spielt? Stellen Sie sich dabei vor, Ihre stat. Lebenserwartung liegt nicht nur bei 3000 Tagen, sondern bei 50 Jahren.
Sollte die FDP aus ihrer neoliberalen Ecke nicht beidrehen, und etwa wichtige nachhaltige Projekte blockieren, was glauben Sie wird die junge Generation tun, etwa bei - wievielen? - Landtagswahlen im Jahr 2022?
Nein, ich bin keine Gelbe, war es nie. Aber: Hören Sie sich doch freundlicherweise noch einmal Lindners Rede vom vergangenen Sonntag an. Dann stellen Sie sich vor, der Linke Bartsch würde diese Rede halten: Versuchen Sie - wohlwollend - herauszufinden, welche der Redepassagen in der Tat inhaltlich von letzterem stammen könnten. Ich vermute, Sie werden staunen.
Freue mich auf diesbezügliches Feedback.
Lob. Jetzt wird es gefährlich.
Herbert Wehner, der knorrige, alte Zuchtmeister, ist schon lange tot. Ich nehme es dankend an.
Das macht das Schreiben für mich lustvoller und segensreicher als von einem Alphamännchen für tot erklärt zu werden. (Wir sind dabei, das Loben zu verlernen. Wie manches Andere, Herr Optimist.) 'Don Bartleby' hat etwas würdevolles. ;-)
Neben meinem Laptop steht übrigens das Etymologische Wörterbuch des Deutschen, eine eindrucksvolle Schwarte. Zwei, drei Wörter habe ich bereits verinnerlicht.
:-)
"Wie überhaupt bei dieser Partei noch vor dem offiziellen Start der neuen Regierung ein gewisser Wandel bereits eingesetzt hat. Hin zu (altem) sozialliberalen Überzeugungen, gar angereichert durch ökologisches Selbstverständnis der Freiburger Thesen?"
So habe ich Lindner auch in Talk-Shows wahrgenommen. Allein der FDP sind Köpfe wie Hirsch, Baum ausgegangen...und auch nicht in Sicht....
Bei aller Wertschätzung der zitierten Herren:
die Zeiten heute sind gänzlich andere als in den 1970er Folgejahren. Bereits bei der - 'dank' Lambsdorf dem Älteren - gewendeten FDP sind Baum, Hirsch, auch: Frau Hamm-Brücher peu à peu zu Feigenblättern verkommen. Gut genug für Aquise in Talk-Shows.
Die zu stellende Frage: wie hätten eigenständige Denker und Dissidenten heute innerhalb der FDP auszusehen?
Ich habe noch keine Antworten darauf gefunden.
Ich stimme Ihnen zu.
"Die zu stellende Frage: wie hätten eigenständige Denker und Dissidenten heute innerhalb der FDP auszusehen?" Exakt....
Gut, dann sind wir schon zwei. Und ich bin sicher: Anderen geht es ähnlich.
Mir fällt es schwer, einen Ausgleich zwischen einem wirtschaftsliberalen Denken und Handeln mit den Freiburger Thesen vorzustellen. Das müsste eine Quadratur des Kreises sein.
Ich bin nie ein Liberaler gewesen, habe schon zu Studienzeiten diese verspottet. Jetzt verrate ich mal etwas von mir: ich habe mich geistig lange Zeit nirgendwo heimisch gefühlt, war auf Sinnsuche und habe mich spät entschieden, mich in meiner geistigen Heimatlosigkeit einzurichten.
In meinen Augen ist dies in diesen wenig erbaulichen Zeiten ein großes Thema, in unterschiedlicher Gestalt und Variation. Nicht zuletzt auch spirituell. Das Alte ist im Abdanken und Verschwinden begriffen und das Neue noch nicht klar sichtbar. Nur schemenhaft.
Das erzeugt Angst. Und Angst ist kein guter Ratgeber.
Back to the roots: Ging es hier nicht ursprünglich mal um einen Politiker, der immer wieder eigene 'mutige Tabubrüche' feierte; da war es dann auch nur konsequent, dass er auf Leserreise mit Thilo S. ging. "Do war die Räächte bisämme!", würde ein sarkastisch-verdrossener Südschwarzwälder hier vielleicht anmerken. Und Schorsch Fülberth hat schon viele kluge Analysen geschrieben; die hier vorliegende zählt gewisslich nicht dazu. No importa, cuantas adulaciones, elogios y alabanzas hay en respuesta... muy empalagoso!
Ich korrigiere mich: "Do ware die Räächte bisämme!"
Jedem das Seine. Und - immer cool bliebe (meinte mal der skispringende und -fliegende Schwarzwälder "Duffi" Duffner).
Gemeint ist - natürlich - der gebürtige Triberger Christof Duffner.
Lesereise stimmt nicht: Lafontaine hat an einer Diskussionsveranstaltung mit Sarrazin und CSU-Gauweiler teilgenommen (und das hat er ja mit vielen Talkshowgästen gemeinsam).
Was passierte? Die Openborder-Seilschaft war mal wieder schwer empört.
Dabei leuchtet die Notwendigkeit einer Migrationsbegrenzung auch vielen Linken ein.
Ja, die Bewerbung von Thilo S.s Buch, nicht nachvollziehbar und eine Zumutung für die eigene Partei. Wenn Lafontaine minderjährigen MigrantenInnen mit dem Kostenargument - pro Kopf pro Monat 5000,00 € un der tt eine gealtige Summe- gegen Sozialrentner*innen ausspielt anstatt z.B. den Missstand und Ungleichbehandlung (Regelsätze, Zuverdienungsmöglickeiten, Mieterschutz!) bei der Sozialrente anzuprangern, ist/war das schäbig.
Dass Oskar Lafontaine Kosten und Soziallasten von Migration für die Kommunen thematisiert und nicht einfach verdrängt wissen will, also Realität benennt, ist nicht der Punkt. Lafontaine kann zu Recht einwenden, dass es Realitäts- und WahrheitsverweigerInnen in Sachen Migration gibt, man in Sachen Migration der Rechten weitestgehend das Spielfeld überlassen hat. In der Tat, zum Beispiel die 70000 Flüchtlinge, in etwa u.a. wegen des Syrienkriegs in kurzer Zeit in Berlin aufgenommen, haben Konsequenzen für den Haushalt und die Frage laut zu stellen, wer diese Kosten zu spüren bekommt, ist berechtigt, und ja, es ist schäbig, die Fragen und Diskussion darüber vorschnell mit dem Vorwurf „rechts“ wegzudrücken, wie das leider geschehen ist/geschieht.
Dennoch: Kamingespräch , Buchbewrbung hin oder her. mit Thilo Sarrazin („Feindliche Übernahme“) ernsthaft diskutieren wollen? Hallo!
Die FDP hielt und halte ich im Gegensatz zu FDP-WählerInnen für erledigt. Nun, wollen wir der Regierung mal unsere Hoffnung mit auf den Weg geben. Ich bin gespannt auf die neue Innenministerin: Corona, Migration, Bekämpfung von Rechtsradikalismus insbesondere rechtsradikale PolizistenInnen. Nach Thomas de Maizière und Horst Seehofer, ist Nancy Faeser mehr als ein Hoffnungsschimmer.
>>...mit Thilo Sarrazin („Feindliche Übernahme“) ernsthaft diskutieren wollen?<<
Diskutieren wollen kann man mit Jeder/Jedem. Manchem muss man eben begründet widersprechen, zum Beispiel wenn jemand aus einem Problem zur Lösung ungeeignete Schlüsse zieht. Hat Lafontaine sich mit Sarrazin gemein gemacht oder seine kruden Thesen kritisiert?
Als bekennender Hesse habe ich bisher nicht viel von Frau Faeser mitbekommen, worauf ich Hoffnungen begründen könnte. Ich stimme Ihnen zu, dass nach den Herren de Misère und Seehofer Besserung möglich ist, schließlich war der absolute Nullpunkt schon erreicht.
Als Freund von Versuch und Irrtum freue ich mich über jeden eigenen Irrtum, der eine Wendung zum Besseren findet. Als Hesse im regionalen Umfeld (nur geografisch) der Herren Bouffier, Irmer, Braun frage ich mich, mit welchem Spitzenpersonal die SPD die lange verdiente Ablösung der Anderfreunde schultern möchte. Den integren TSG würde ich gegenwärtig mitwählen.
Ihr Schlusssatz ist zweideutig.
Darf ich voraussetzen, dass sich "seine kruden Thesen" auf Herrn Sarrazin beziehen?
Sicher.
Ich formuliere neu:
Hat Lafontaine sich mit Sarrazin gemein gemacht oder dessen krude Thesen kritisiert?
Nee, Lafontaine weiß um den Unterschied zwischen Diskussion, Meinungs- und Schlgabtausch! Bei einer Diskussion ist man bei Sarrarzin et al auf verlorenem Posten und nur sein Steigbügelhalter .Hat Lafontaine Sarrazins krude Thesen kritisiert?
Diskussionen sind Ausdruck von Demokratie.
Diskussionen zwanghaft aus dem Weg zu gehen, nicht.
Lafontaines Parteifreund Gysi redete ja auch schon mit Pegida-Anhängern.
Und die Frage, ob der Staat jeden Monat vierstellige Summen für Migranten ausgeben muss, welche bisweilen aus eigener Kraft durchaus ähnliche Summen für Schleuser aufbringen konnten, nunja, diese Frage stellt sich durchaus. Und zwar nicht nur für Sozialrentner, die - anders als Migranten - jahrzehntelang in die Sozialkassen eingezahlt haben.
Tschüss Populist
Oskar Lafontaine hat sehr woh mitbekommen, dass Sarrazin auf Lesetour für sein Buch war, als er sich von Sarrazins Verlag Langen-Müller einladen ließ. Im Übrigen s.o.
Das hatte schon viel mit dem Wahlkampf zu tun. Aber fischen am rechten Rand, geht wohl nicht auf!
O.k., es war keine "Reise". Über diese letztlich eben doch demonstrierte Nähe zu TS wurde auch schon Einiges gesagt.
Mal noch was dazu, wie widerstandslos sich OL in die, ähem, "Sachzwänge" fügt, dass für Soziales eben nun mal (natur- oder gar gottgegeben?) nur ein bestimmter Betrag insgesamt dasei, den man eben nun verteilen könne und da seien die Flüchtlinge... usw. usw.; nichts (mehr) von Kämpfen - gar gemeinsam mit Neubürgern? No way, horribile dictu! - um sozialere und humanere Verhältnisse. Nur noch die "Wer-soll-das-Bezahlen?"-Stumpfheit. Eine unglaubliche Anbiederung an die bestehenden Verhältnisse. Geht es RentnerInnen z.B. wegen der Flüchtlinge schlechter? War es vorher besser?
Jetzt noch die Schlussstrophe aus einem Gedicht von Marco Tschirpke über die Linke:
"Lafontainisierte Köpfe
brandmarken die Hochfinanz
und betonen ihre Sorge
um das Wohl des Mittelstands".
Das zarte Pflänzchen Hochfinanz muss von Ihnen und diesem Herrn Tschirpke natürlich in Schutz genommen werden - damit es ja nicht der Proletarisierung anheim fällt. Oben und unten müssen halt hübsch getrennt bleiben...
"... zarte(s) Pflänzchen"? "... in Schutz genommen werden"? Geht das aus meinem Geschreibsel hervor?! Fakt ist, dass sich die SW/OL-Fraktion seit Jahren vermehrt durch folgende Aussagen hervortut: Verherrlichung einer nebulösen 50er-Jahre-Idylle ("Vollbeschäftigung"), die es so kaum gegeben hat; bzw.: Was soll daran so toll gewesen sein?! Dass Pfeifen im Hausflur gleich drei Blockwarte auf den Plan rief?! Dass noch alle Hans und Grete hießen? Die Provinzialität und Abneigung der kaum gewendeten Nachkriegsgesellschaft gegen so aufrührerische Musiker wie Bill Haley? Die Dünkelhaftigkeit von Mitteleuropäern trotz der monströsen Barbarei bestimmter zwölf Jahre den 'Parvenüs' von "Angloamerika" doch irgendwie kulturell überlegen zu sein?!
Alles, was irgendwie metropolitan, global, emanzipatorisch daherkommt, ist diesem Teil der Linken doch ein Graus. Sie wollen nicht über die Möglichkeiten bürgerlicher Politik hinaus sondern dahinter zurück. Von solidarischer Zusammenarbeit ist kaum noch was zu lesen/hören. Ganz absurd scheint der Gedanke, auch mit "Neubürgern" an einer Verbesserung von sozialen Zuständen zu arbeiten.
Was nun die "Hochfinanz" angeht, ist auch hier nichts mehr von einer irgendwie erhellenden Systemkritik zu vernehmen; lieber wird eine Grenze gezogen zwischen anständigem Handwerker (am Besten im ländlichen Raum, maximal in der Kleinstadt) und den Machenschaften böser großer Konzerne (zumal amazon oder Microsoft ja aus den USA kommen, toitsche Firmen sind da gaaanz anders zu den Untergebenen). Dass es in einem kleinen Betrieb u.U. wesentlich mehr Druck auf die Angestellten gibt, so von wegen unbezahlte Überstunden und Appellen an ein falsches "Wir", ist wohl auch nicht von Belang. Um ein Bebel-Wort zu variieren, ist das Ressentiments gegen Global Player der Klassenkampf für Wutbürger.
Neuerdings ist von SaWa auch zu vernehmen, sie wolle (sinngemäß) "Leistung belohnen". Ja, das könnte auch ein knallharter Neoliberaler sagen. Möglicherweise gibt es dann auch noch ein wenig Fünfjahresplan obendrauf, "die Produktionsziele wurden zu 110% übererfüllt!" (kein Zitat). Dann doch lieber FDP, die sind allemal glamouröser.
Ich korrigiere mich: "...das Ressentiment...", ohne Plural -s.
Eine großartige Würdigung - trotzdem ist die Lebenslüge zu kritisieren: Hätte sich die DDR als "Experiment" verstanden, wie Georg Fülberth behauptet, so wäre sie eine offene Gesellschaft gewesen. Doch hat sie den Kalten Krieg nicht experimentell geführt, sondern ausgesprochen konventionell. Selbstverständlich wird so etwas immer mit Sachzwängen begründet, trotzdem ist festzuhalten: In der konventionell geführten Blockkonfrontation war die DDR dem Westen unterlegen, aber konnte nicht anders, gerade weil ihr das Selbstverständnis des Experiments fehlte.
Leider ist dann auch die Linkspartei über diesen Schatten nicht gesprungen. Daher beruhte ihre Zusammenarbeit mit Oskar auf einem Irrtum - so wie wohl ihre gesamte Gründung (PDS + WASG = ??).
Oskar Lafonataine - der letzte große Sozialdemokrat Deutschlands - hat am Ende seines politischen Lebens keine politische Heimat mehr. Wie schade! Gern hätte ich noch eine weitere der großen Reden von Oskar gehört, in der er die Verhältnisse HEUTE in seiner unnachahmlichen Weise rockt!
Das sagt ein Georg Fülberth, der es wissen muss: "der aktuelle Niedergang der deutschen Linkspartei" / "die allerdings erbärmlichen Kämpfe in deren Kasematten" ...
.
"Oskar Lafontaines politischer Kurs in all diesen Jahren war durch zwei Konstanten bestimmt: Friedens- und Klassenpolitik. Er zitierte Jean Jaurès: „Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen“. "
Georg Fülberth in Bestform. Ergibt eine in Stil und Inhalt treffende Beschreibung des politischen Bürgers Oskar Lafontaine. Schade, dass Oskar geht. Und Georg nach wie vor in der falschen Partei ist. Georg Fülberth endet mit den Sätzen: "Ein Experiment wurde beendet. Mag sein, dass es unter besseren Umständen durch Jüngere noch einmal versucht wird." Notwendig wäre der Versuch. Mögliche Akteure sehe ich nicht. Nirgendwo.
"Leistung belohnen"?
Ja bitte! Wenn sie SWs Ausführungen etwas länger lauschen, werden Sie merken, dass sie damit die Leistung von schwer arbeitenden abhängig Beschäftigten wie z.B. Pflegepersonal meint. Soll sich diese Leistung etwa nicht lohnen?
Und kleine und mittlere Betriebe gehören also in den selben Sack wie globale Superkonzerne? Zu den Kleinbetrieben gehören ja auch Freiberufler wie etwa Künstler - auch die rein in den Sack? Ein Weltbild für die ganz Schlichten.
Dass eine populäre Linke auch Bündnispartner benötigen könnte, die nicht abhängig Beschäftigte sind, sollte sich so langsam herumgesprochen haben.
Lafontaines - ach so ausländerfreundliche - Parteifreunde in Berlin waren mit dem Finanzsenator Sarrazin in den 2000er Jahren ganz eng in einer Senatskoalition - selbst als Anklage gegen ihn erhoben wurde:
"Lauter als die Sozialdemokraten bekundete gestern der Koalitionspartner, man stehe eisern zu Sarrazin. "Wir haben uns gut überlegt, ob der Senator zu halten ist", sagte PDS-Landes- und Fraktionschef Stefan Liebich. "Und wir sind zu der Auffassung gekommen, dass er im Amt bleiben soll." Die PDS wünsche, Sarrazin möge "die zweifellos schwierige Situation" durchstehen."
die DDR war ein experiment. und bis zu stalins abwinken auch noch offen.
die laboranten hatten einen plan, der mit dem angelieferten "labor-material"
nicht gelingen wollte....
die deklamation einer fortschrittlichen entwicklungs-richtung
sollte das experimentelle/künstliche vergessen machen,
das labor-material wurde trotz aller beteuerungen:
in seinem eigen-sinn nicht geschätzt, ja unter frisch-luft-entzug
gesetzt. die herrschaft der nomenklatura war ebenso desaströs
wie auch sonst im "ost-block".
im westen herrschte der glaube an den fortschritt durch private k-akkumulation.
herrlich:
das labor-material wurde trotz aller beteuerungen:
in seinem eigen-sinn nicht geschätzt, ja unter frisch-luft-entzug
gesetzt.
Was meinen Sie: In welcher Partei ist Georg und in welcher sollte er sein?
Oder ist er nicht des öfteren seine eigene Partei?
Und was wollen Sie mir damit sagen - dass Sie für Sarrazin in die Bresche springen?
Sarrazin hat im Zuge der Bankgesellschaftspleite Berlin super verhandelt! Ganz anders sieht es allerdings beim Tempodrom aus oder bei der BVG. Das liegt aber alles weit zurück und bevor Sarrazin sich politisch gehäutet hat. Das war kurz vor seiner Pensionierung bei der Deutschen Bundesbank, also als der nichts mehr zu verlieren hatte. Übrigens, schaut man auf die Karriere des Herrn Sarrazin, dann hat er die dem Steigbügel SPD zu verdanken.