Sozialer Nationalismus

Italien Die Haushaltspolitik der jetzigen Regierung bietet sich als Muster für einen rechten Europawahlkampf im kommenden Jahr an
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2018
Innenminister Salvini will dem Euro nichts schuldig sein. Ist es aber
Innenminister Salvini will dem Euro nichts schuldig sein. Ist es aber

Foto: Gioia Botteghi/Imago

Die italienische Regierung – bestehend aus der faschistoiden Lega und der sich einen anarchistischen Anstrich gebenden Fünf-Sterne-Bewegung – will die Neuverschuldung über das ihr durch den Fiskalpakt vorgeschriebene Maß hinaus steigern, um Infrastruktur- und Sozialleistungen zu finanzieren, die von beiden Parteien im Wahlkampf versprochen wurden.

Man ist geneigt, müde abzuwinken, denn seit mindestens drei Jahren kennt man das. 2015 hatte Griechenland sich aufgebäumt, und schließlich gab die Regierung – links Syriza, rechts die nationalkonservative ANEL-Partei – klein bei. Warum sollte es diesmal anders sein? Ein Unterschied besteht in der Höhe der Beträge, die auf dem Spiel stehen. Italien ist die weitaus größere Vol