Unterm Rad

Exil in Russland Als "Deutschländer" unter Stalin: Der DDR-Historiker Wolfgang Ruge
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Vor einigen Jahren sollten aus einer europäischen Bibliographie zur Geschichte des Faschismus die DDR-Beiträge gestrichen werden. Die betroffenen Autorinnen und Autoren haben (letztlich sogar erfolgreich) protestiert, teils zu Recht, teils zu Unrecht. Zu Recht deshalb, weil in keinem Land so gründlich zu diesem Thema geforscht und publiziert worden ist wie in der Deutschen Demokratischen Republik. Zu Unrecht aber auch, weil natürlich die herrschenden Gedanken immer die Gedanken der herrschenden Klassen sind und es nicht einsichtig ist, weshalb die Sieger sich noch die Meinungen der Verlierer anhören sollten, zumal es sich - soweit man unter Historikern ist - lange genug auch noch um lästige Konkurrenz gehandelt hat. Wer eine Humanwissenschaft treibt, tut dies