Nahe an Kunst

Dandys Bei der großen Ausstellung von Gilbert & George im Münchener Haus der Kunst geht es wie immer um Religion, Sex und Tod
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Adam und Eva im Biologieunterricht? Eine Moschee in Köln? Der Scientologe Tom Cruise als Stauffenberg? Und jetzt auch noch der Dalai Lama in Hamburg. Wer behauptet, dass das Thema Religion heute keines ist, hat etwas verpasst. Ebenso wie diejenigen, die nicht wahrhaben wollen, dass der Hass auf Homosexuelle wächst. Jede Kleinstadt hat heute ihren CSD, aber ebenso jeder Schulhof sein meistgebrauchtes Schimpfwort: schwul.

In Zeiten eines konservativen Rollbacks ist es erfrischend, im Münchner Haus der Kunst auf den Bildtitel War Jesus heterosexuell? aus dem Jahr 2005 zu stoßen, der die Beweislast umkehrt. Das Bild zeigt die Künstler Gilbert und George als Patronatsfiguren unter großen Kruzifixen aus Röntgenbildern. Grell flammen die Primärfarben auf, ei