Endlich eine Zäsur?

Italien Nach dem Urteil gegen den „Cavaliere“ stellt sich die Frage, ob Italien bereit ist, sich selbst das Ende der Ära Berlusconi zu erklären
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2013
Sogar die Berlusconi-Puppen sind angeschlagen
Sogar die Berlusconi-Puppen sind angeschlagen

Foto: Roberto Salomone/ AFP/ Getty Images

Davon wird Alfred Jarry nicht geträumt haben, als er 1896 den Pere Ubu zu Papier und auf die Bühne brachte. Diese Karikatur von Egoismus, Gier, Dummheit, Niedertracht, Feigheit und Betrug, die an die Macht strebt. Geträumt davon, dass gut 100 Jahre später diese Karikatur ein reales Land im realen Europa mehr als 20 Jahre lang in den Bann ziehen würde.

Die Generation, die heute die „Leistungsträger“ der italienischen Gesellschaft stellen sollte, in Wahrheit aber nur die Wahl zwischen Rumhängen, sich Durchschlagen oder Auswandern hat, kennt nur den Berlusconismus als politisches System, mit kleinen Pausen zwischendurch, in denen freilich eine Rückkehr zu mehr oder weniger demokratischen Verhältnissen nicht gelingen konnte. Und man wird