Im toten Winkel unserer selbst

Manische Introspektion Horst Janssen wäre am 14. November 75 Jahre geworden
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Seinerzeit, es muss zu Beginn der siebziger Jahre gewesen sein, veröffentlichte Der Spiegel eine Geschichte, mit der der Zeichner Horst Jansen zum mehr oder weniger launigen Sonderling des Kunstbetriebs gekürt und für den Mainstream der Kunstinteressierten kompatibel gemacht wurde, eine Künstler-Gestalt, wie man sie zu dieser Zeit selten hatte, trunken, egoman, von Eros und Tod besessen, nachlässig gekleidet und die Welt ringsum verachtend, romantisch auf seine Schöpfung fixiert. Man hätte ihn erfinden müssen!

Aber dass da so genüsslich und einmal mehr höchst irreführend ein altmodisches Künstler-Bild entworfen wurde, inmitten der Politisierung, der Ironisierung und der Radikalisierung entgrenzter Bildwelten, in der Selbstreflexion