Rückkehr der Seifenoper

Populismus Ex-Premier Silvio Berlusconi ist erneut stark und steht der Postdemokratie in Italien gut zu Gesicht. Er erlaubt einen Blick in die Zukunft der westlichen Demokratie
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Wer begreifen will, warum ein Politiker, der als nun wirklich „erledigter Fall“ galt, plötzlich wieder da ist und Chancen zu neuerlicher Macht hat, muss sich zuerst Berlusconis Gegner anschauen. Da ist niemand, der einen wirklichen Neuanfang verspricht. Der Technokrat und Premierminister Mario Monti agiert im Sinne der Banken und des Merkelianischen Austeritätsprinzip. Die Cinque-Stelle-Bewegung des Komikers Beppe Grillo ist ein populistisches Kunstprojekt, das am liebsten gleich die ganze politische Klasse abschaffen möchte und so sinnvoll oder sinnlos ist wie hierzulande Jonathan Meeses Kasperiaden. Die alten Stützen des Berlusconismus – bürgerliche Konservative, die Lega Nord oder die Neofaschisten – machen so weiter wie immer. Bleibt ein