Sprechblasen, geplatzt

Medienkrise Nun schafft die FAZ aus Geldmangel auch noch ihre Comics ab. Dabei ist die Geschichte der Strips von der Geschichte der Zeitung nicht zu trennen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2014
Der Zeitungscomic wird allmählich auch zum Leidtragenden der Medienkrise
Der Zeitungscomic wird allmählich auch zum Leidtragenden der Medienkrise

Illustration: der Freitag

Die Nachricht, dass die FAZ ihre ohnehin schon zusammengeschnurrte kleine Comic-Zugabe einstellen wird, und zwar, explizit, wegen der Honorarzahlung an die Zeichner im niedrigen dreistelligen Bereich, hat vielleicht ein wenig mehr Signalwirkung, als es ihren Urhebern lieb ist. Es ist zunächst im allerwörtlichsten Sinn ein Armutszeugnis. Auf dem bürgerlichen Publizistik-Schiff mit Schlagseite tut man etwas, das sich eigentlich nur Quasi-Monopolisten wie die Deutsche Bahn leisten können: Man reduziert das Angebot und erhöht den Preis. Und man wirft genau das über Bord, was einen kulturellen Zusatzwert zu News und Kommentar bildete, jene Elemente, die einen mehr oder weniger lustvollen Gegenpol zur täglichen Mischung aus Katastrophe und Schwachsinn boten. Ei