Vertraute Fremde

Im Niemandsland der Kulturen Das türkisch-deutsche Kino als "Kino der Métissage" gibt so präzise wie zärtliche Einblicke in die soziale Realität des Landes
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Von einem "deutschen Kino" zu reden, ist nicht der Mühe wert. Nicht etwa, weil es sich nicht lohnen würde, über Filme aus Deutschland zu sprechen. Sondern weil das, was die Filme ökonomisch, kulturell und ästhetisch miteinander verbindet, zu komplex und, sagen wir es ehrlich: zu verfilzt ist, um so etwas wie eine konsistente "Filmkultur" zu bilden. Auch der Versuch, ein Bild dieses Landes aus seinen Kinofilmen zu gewinnen, ist nicht so aussichtsreich, wie es das Medium nahe legt. Am meisten ist über ein Land sowieso von Künstlern zu erfahren, die Elemente von Fremdheit und Distanz mit einer vitalen Bindung verknüpfen können.
Fremdheit war das Material des deutschen Autorenfilms, eine vertraute Fremde, wie zum Beispiel das Deutschland, das in de