Wir sind Opfer, Baby

Echo Gangsta-Rap und Heimatbands: Rutscht der Pop nach rechts? Jens Balzer hat in zwei Büchern sehr genau hingesehen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2019
Singen für die Silent Majority: Nixon und der King
Singen für die Silent Majority: Nixon und der King

Foto: DEA / A. Dagli Orti / De Agostini / Getty Image

Der Musikjournalist Jens Balzer schreibt, wenn ich mich nicht irre, an einer Gesamtschau der Pop-Geschichte als „work in progress. Seine neuesten Bücher beschreiben die beiden Pole von Geschichte und Gegenwart: Das entfesselte Jahrzehnt: Sound und Geist der 70er (Rowohlt) ist eine Geschichte der Popkultur der Dekade, die auf Bruch und Neubeginn um 1968 folgte, beginnend mit den mythischen Ereignissen von Mondlandung und Woodstock, endend mit einem kolossalen Auseinanderdriften der liberalen, genderoffenen und kosmopolitischen Aspekte des Pop und der maskulinistischen, nationalistischen, satanistischen und schließlich mehr oder weniger faschistoiden Reduktionen. Es ist Balzers Verdienst, dabei nicht einfach auf eine Dualität zu setzen, die Guten gegen die Bö