Intime Bekenntnisse derer, die den Mai fast verpasst hätten

Im Kino Mit seiner Verfilmung der "Träumer" von Gilbert Adair wirft Bernardo Bertolucci ein berückendes Schlaglicht auf die Überschneidungen von privatistischer Cinéphilie und revolutionärem Straßenkampf
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Als Isabelle und Matt nachts von ihrem Rendezvous zurückkehren, machen sie eine Entdeckung, die ihnen den Atem verschlägt: Mitten auf der Straße sind Trümmer zu einem riesigen Haufen aufgetürmt, halbwegs geordnete, zivilisierte Überbleibsel von Chaos und Verheerung. An einen Scheiterhaufen, der jederzeit entzündet werden kann, gemahnt dieser Anblick. Aber Matt und Isabelle erraten seine Bewandtnis nicht. Sie können nicht wissen, dass dies die Überreste von Barrikaden sind und in Frankreich in diesem Mai 1968 ein Generalstreik herrscht, den auch die Müllabfuhr befolgt.

Sie haben seit Wochen, seit die Cinémathèque Française geschlossen wurde, ihre Wohnung nicht mehr verlassen; Fernsehen zu schauen, verbot sich, da ihre Leidensch