Korruption kann lustvoll sein

Jenseits von Alt-68ern und Kaviar-Linken Der kanadische Film "Invasion der Barbaren" konfrontiert die redseligen Figuren aus "Der Untergang des amreikanischen Imperiums" mit ihren mittlerweile erwachsenen Kindern
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Ihren selbstgefälligen Zynismus haben sie auch beinahe 20 Jahre später nicht verloren, ihr Kulturpessimismus findet nach wie vor reichlich Anlass, nur ihr libidonöser Elan hat merklich nachgelassen. Es steckt noch immer eine irritierende Frivolität im Scharfsinn, mit dem sie die Widersprüche der Gesellschaft (und erst recht die eigenen) enthüllen und dabei nonchalant über die Gefühle der Anderen verfügen. Die eigenen, intimen Bekenntnisse tarnen sie weiterhin kokett als funkelnde Epigramme. Und das Scheitern der großen gesellschaftlichen Utopien würden sie auch heute nicht sich selbst anlasten. Wer hätte gedacht, dass die Wiedersehensfreude mit den drei Männern und den drei Frauen aus Der Untergang des amerikanischen Imperium