Verdammt ewig zu schwimmen

Im Kino Aleksandr Sokurov macht uns zu Balltänzern auf der »Russischen Arche«
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Warum besaßen die großen Nostalgiker des Kinos nur ein solches Faible für Plansequenzen, für in einer einzigen Einstellung gedrehte Szenen? Weshalb haben Max Ophüls, Luchino Visconti und Orson Welles stets lange, raumgreifende Kamerabewegungen verwandt, um den Glanz untergegangener Epochen zu beschwören? Vielleicht, weil die reine Bewegung schon das Statische, Abgelegte der Vergangenheit für einen Moment widerlegt, sie zum Leben erweckt. Bestimmt auch, weil die Kamera wie im Rausch alles erfassen, festhalten soll, was sich ihr an Schauwerten bietet. Bei aller Melancholie, allem Wissen um die Vergeblichkeit, liegt zugleich etwas Affirmatives in dieser Geste, ein Vergnügen an Schauspiel, Tanz und Musik. Der Abgesang ist diesen Regisseuren nur als Fest