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Dialog Karl-Heinz Göttert entwirft in „Mythos Redemacht“ eine wahrhaft demokratische Geschichte der Rhetorik
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2015
Wo ein Rednerpult steht, ist auch Cicero nicht weit
Wo ein Rednerpult steht, ist auch Cicero nicht weit

Foto: Stockhoff/Imago

Wer dieses Buch im Licht seiner Thesen liest, bringt sich um einen beträchtlichen Gewinn, er wird ständig auf Widersprüche stoßen. Das beginnt mit dem Titel Mythos Redemacht. Man denkt sofort an ein fabelhaftes Konstrukt, eine fantastische, vielleicht sogar betrügerische (Selbst-)Täuschung, die es zu entmythologisieren gilt.Der Untertitel Eine andere Geschichte der Rhetorik bekräftigt diese Erwartung.

Nun ist Karl-Heinz Göttert ein mit vielen einschlägigen Publikationen ausgewiesener Kenner seines Fachs, es verwundert daher nicht, wenn er diesen Mythos schon im Prolog stattdessen bestätigt. Göttert spricht von der „Redekunst europäischer Tradition“, um dann freilich doch auch von einem „Konzept von Überwä