Szene 1
Ort: Im Bus
Anwesend: Zwei junge Menschen, etwa Anfang Zwanzig
Sie: "… was liest du denn so?"
Er, gedehnt: "Ja, es gibt ja noch anderes … ich meine, als …"
Sie: "Als?"
Er, langsam: "Ja, ich meine jetzt nicht Harry Potter oder so, sondern …"
Sie: "Ja?"
Er, zögernd: "Ja, zum Beispiel … – ich weiß nicht …"
Sie blickt ihn fragend an.
Er, hastig: "… ja zum Beispiel so etwas wie 'Wer wird Millionär' oder so."
Sie, interessiert: "Ach ja, das gibt es? Ich habe noch nie von diesem Buch gehört."
Er, verlegen: "Na ja, solche Bücher halt. Nicht so, aber zum Beispiel 'Wie werde ich reich' oder so."
Sie: "Hm."
Szene 2
Ort: In der Schlange vor einer Kasse
Anwesend: Ein Mann und eine Frau, befreundet
Die Frau, aufgeregt: „… und man hat tatsächlich genug. Man hat genug von allem! Ich meine, wenn du dich umsiehst, was braucht man denn? Man hat doch bereits alles. Nein, ich brauche nichts. Eigentlich habe ich alles.“
Der Mann nickt geduldig, murmelt etwas: „…“
Die Frau blickt zu ihm auf: „Ist doch so – wir haben doch alles. Wir kaufen und kaufen und kaufen und kaufen – und haben doch eigentlich alles. Und dann werfen wir das Alte weg, damit das Neue Platz hat … Also ich brauche gar nichts mehr. Wenn ich ganz ehrlich bin: Brauche ich eigentlich nichts.“
Der Mann seufzt und legt ihr den Arm um die Schulter: „Ja sei doch froh, dass du alles hast.“
Die Frau, noch immer in Fahrt: „Es ist einfach Wahnsinn, ich meine: Warum? Warum tun wir das?“
Der Mann, fragend: „Wen meinst du denn jetzt – 'man', 'uns' oder 'dich'?“
Der Verkäufer: „Guten Tag, Sie bekommen was?“
Die Protokolle der besten, real existierenden Dialoge finden Sie immer montags im Alltag. : "Du meinst, wenn etwas nass wird?"Vergangene Woche
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