Die Sonderermittler bei der Bahn informieren in ihrem vorläufigen Bericht über eine systematische Überwachung des Mail-Verkehrs von 70.000 bis 80.000 Mitarbeitern. Täglich sollen etwa 150.000 Mails kontrolliert worden sein, schreibt die Süddeutsche Zeitung auf ihrer Webseite. Dass auch Streikaufrufe von GDL-Mitgliedern nicht beim Empfänger landeten zeigt wieder einmal deutlich, dass wir dringend ein Arbeitnehmerdatenschutzgesetz brauchen, damit der demokratische Sektor in unserer Gesellschaft nicht am Werkstor endet. Aber auch nach dem unzureichenden BDSG ist die Unterdrückung von privaten E-Mail bereits ein Eingriff in das Fernmeldegeheimnis. Evtl. ist sogar die Hausdurchsuchung bei dem Verkehrswissenschaftler Gottfried Ilgmann, einem Kritiker des geplanten Börsengangs der Bahn, darauf zurückzuführen sei, dass Ilgmann mit Bahn-Mitarbeitern per Mail in Kontakt stand. Bahnchef Mehdorn kann jetzt wohl langsam seine Sachen packen.
Kommentare 2
Heute hat Mehdorn sein Rücktritt angeboten.In der Pressekonferenz hat er wie schon vorher keiner Schuld bewusst und behauptete das es eine Kampange gegen die Deutsche Bahn sei.
Glücklicherweise ist es eine Kampagne der anständigen Menschen, die sich die Gutherrenart, wie ihre Vorstände mit den Grundrechten umgehen, nicht mehr gefallen lassen.
Private E-Mails fallen auch im Firmennetzwerk unter das Briefgeheimnis, und das ist auch gut so!
Uns fehlt seit Jahren ein Arbeitnehmerdatenschutzgesetz, um solche Dinge auch den Herren da oben zu verdeutlichen.