(Ach, heute ist doch der Internationale Frauentag!)
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Prolog im Himmel
Da steht er nun vor seinem Schöpfer und muss erkennen, dass es eine Schöpferin ist. Er hatte schon davon gehört. Überraschend ist nur, dass SIE nicht wie Alanis Morissette, sondern wie Erykah Badu aussieht. Das gefällt ihm, auch das freundliche Willkommenslächeln. SIE missdeutet aber seinen zunächst irritierten Blick und fragt Oder hättest Du lieber einen Herrn als Schöpfer? Pling, Richard von Weizsäcker lächelt ihn nachsichtig an. Nein, nein, stammelt er. Morgan Freeman? Nein, auch nicht. Schwupps ist Erykah wieder da. Nun müssen die Aufnahmeformalitäten erledigt werden. Möchtest du in den Eva-Garten oder in den Adam-Wald? - Äh, wäre das für immer und ewig? – Vielleicht. Denke gut nach!
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♀ Am letzten Tag des Sommers 200x kamen die Möbelpacker. Der Lift fuhr auf und ab, während die Sonne hinter blauschwarzen Wolken verschwand und der Wind auffrischte. Kiste auf Kiste verschwand aus der Wohnung. Eine nach links, eine nach rechts, eine auf den Wagen, der nach rechts fahren würde, eine auf den Wagen, der nach links fahren würde. Das Packen hatte eine Woche gedauert, die letzte gemeinsame Unternehmung einer Familie, fast so fröhlich getan wie Jahre zuvor das Renovieren. Jetzt standen die Frau und der Mann nur noch herum. Und jetzt kamen die Tränen, die Trauer, eine Umarmung, als wäre der andere die letzte Rettung. Die Möbelpacker sahen nicht hin. Sie kannten das.
♀ Ein goldener Herbsttag, lange nach dem heißen und mitten im kalten Krieg. Als das Knäblein kollabiert, ist seine 17jährige Mutter nicht zu Hause, Stillen ist altmodisch, die Lehre muss weitergeführt werden, der Vater, kaum dem Nachkriegsjungenalter entwachsen, fährt irgendwo Trecker, Babynahrung kostet Geld. Aber Oma ist da. Sie schleppt das halbtote Kind zu ihrem Pastor, lässt es vorsorglich ‚nottaufen’, und ruft dann den Arzt. Krankenwagen. Klinik. Mama kommt angehetzt. Kind bleibt am Leben. Lehre wird abgebrochen.
Opa, Handwerker und Kleinunternehmer i. R., hat sich alles ganz anders vorgestellt, vor allem den Schwiegersohn. Deshalb macht er sich bald auf in den Himmel der Dorfschmiede. Die Frauen übernehmen. Mama erweist sich als gute Tochter, hat das Sagen, unangefochten. Oma ist die Wirtschafterin in Haus, Hof, Garten, Stall und Keller, und ‚nur der geduldete Gast’, wie oft hört das Knäblein sie das vor sich hintuttern, wenn es mal wieder Zoff gegeben hatte. Es bedrückt ihn. Noch bevor ihm der erste Schritt gelingt, kriegt er einen Bruder. Und lange vor seinem ersten Schultag sind sie schon zu viert.
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♀ Etwa zu dieser Zeit steht ein kleines Mädchen vor seinem Vater, dem Gott, der so gut ist, schützt, tröstet, alles weiß, sagt, was richtig ist, straft, wenn das richtige nicht getan wird, sich verhüllt, immer so lange, bis er endlich wieder sein gutes Gesicht zeigt. Und die Mutter, nicht daneben, sondern dahinter, sprachlos, immer weniger wichtig, schließlich verachtet, weil sie tut, was auch das Mädchen tut, alles zu versuchen, sich die Liebe des Herrn zu verdienen. Denn verdienen muss man sich die Liebe, eine Grunderfahrung. Die Liebe, ein schönes Wetter, das nie lange genug dauert. You left your mark on me / it’s permanent, a tattoo peirce the skin / and the blood runs through
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♀ Seine Mutter auf Arbeit in der ‚Kolchose’, am Sonnabend zum ‚Vergnügen’ in den Dorfsaal, von da kommt sie manchmal angeschickert am Arm des Papa heim, so fremd, dass es ihn ängstigt. Noch viel mehr hätte ihn geängstigt, was er erst Jahre später erfuhr: Dass Papas großer West-Bruder, der für dieses Deutschland, das schlechte von früher, ein Bein hergegeben hatte, für einen Seitensprung immer noch attraktiv genug war.
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Oma in Küche, Keller und Kirche, und dann ist da noch die alte Tante, verrunzelt, immer stumm, nur am Arbeiten, in der Dachstube neben der Räucherkammer hausend. Abends bringt der Knabe ihr belegte Brote und den Muckefuck in der abgestoßenen Keramikkanne. Niemals sagt sie auch nur ein einziges Wort. Manchmal streichelt sie seinen Handrücken. Sie schüttelt die Federbetten wie die Frau Holle in den Märchen, die Oma jeden Abend aus den Büchern der Dorfschulbücherei vorliest. Lokomotiven heißen Luise, Krokodile fressen die Sonne, Dachsmütter merken nicht, dass Kinder fehlen, weil sie nur bis zwei zählen können, Brüder werden in Raben verwandelt – lustig, angsteinflößend und faszinierend.
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Selber lesen können, das wärs. Der Wunsch erfüllt sich, Frau Barthold sorgt dafür. Sie hat zwei Klassen in der Dorfschule vor sich. Es dauert nicht lange, da darf er mit den Großen vorlesen.
Später kommt ein Fernsehapparat ins Haus. Auch nicht schlecht. Nun kann er endlich mitreden, wenn Frau Barthold die Kinder fragt, wie denn die Fernsehuhr aussieht. Nur das Radio macht ihm Angst. Denn Mama sitzt immer ganz dicht davor, eine Stimme sagt ernste Sachen, in seinen Ohren klingt sie böse. Er hat solche Angst, dass bald etwas Schlimmes passiert. Heimlich dreht er den Sender weg. Es nützt nichts. Zum Glück bleibt der Krieg im Fernsehen.
Im Erntekindergarten war die Welt noch in Ordnung. Tante Irene holt Brause aus dem Dorfkonsumladen und nach dem Trinken, vor dem Mittagsschlaf werden alle Kinder getopft. Im Sandkasten wird ihm der Apfel der Erkenntnis überreicht. Von Heike. Sein Piepstengelchen findet sie ulkig.
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Es dauert aber ein paar Jahre, bis der Happen vom Apfel der Erkenntnis allmählich Wirkung zeigt. Cousine Gabi, die später einen alten Mann von 29 Jahren heiratet, und das hochnäsige Mädchen aus der Parallelklasse zählen nicht. Zuviel Märchen im Kopf, / zu wenig Rock’n’Roll im Bauch, jedenfalls bis zum Ende der letzten Sommerferien.
Jenseits des Ackerbürgerstädtchens trifft er Hanna aus Polen und Christa aus Preußen. Die Mädels stehen auf wuschelköpfige, braunäugige hübsche Jungs, die sie um den Finger wickeln können; eigentlich aber wollen sie um den Finger gewickelt werden.
Ada aber, von ganz anderer Sorte, die an der Spindeldrehmaschine herumturnt wie kaum einer von den Jungs, die im dritten Lehrjahr ein Kind bekam, den Vater vom Fleck weg heiratete und ihm ihren Familiennamen aufdrängte, weitere 3 Kinder von ihm verlangte und bekam, und jedes Jahrzehnt ein neues Haus bauen muss, traut er sich nur heimlich anzuhimmeln. Aber Freundschaft für’s Leben wird es. Inzwischen hopsen schon die ersten Kinder ihrer Kinder auf seinen Knien herum.
Die Freundin schleppt Freundinnen an. Sibylle aus Halle 3 erzählt von ihrer Mutter, die in den Westen ging, die sechsjährige Tochter zurück lassend, und sie ganz bestimmt eines Tages zu sich holen wird. Sibylle hat es gern, wenn er sie beim Shoppen begleitet. Einem Jungen würde sowas keinen Spaß machen, aber ein Mann kann da nicht nein sagen. Zum ersten Mal erlebt er die Weltvergessenheit einer Frau, die in einem neuen Kleid vor einem Spiegel steht. Etwas später beginnt er zu ahnen, wie einem schicken Mantel zumute sein muss, der nach dem Einkauf schnell an Glanz verliert. Pretty hairdos, pretty hairdos / worn by lonly girls / sparkly rhinestones, sparkly rhinestones / shine on lonly girls
Angela, der Tomboy, holt die Taschenuhr aus der 5-Pocket-Jeans, der erste Mensch, außer ein paar alten Opas und ihm selbst, den er so eine Uhr tragen sieht. Das erste von zwei Malen im Leben, wo er den Zeitpunkt des Verliebens auf die Sekunde genau angeben kann. Er wird ihr Uni-Freund, zu Hause hat sie noch den Heimat-Freund. Kann man nichts machen, lieber so als gar nicht. Der dritte, ein Kumpel, ist ihr Tod. Der kann nicht gut genug Motorrad fahren. Regen schlug, die um sie standen / waren bleicher noch als sie / ist der Mensch einmal zuschanden / schweigt man, wenn er schrie.
Und Petra G., die starke, unabhängige, unstete, die sich ihn greift, was ihn stolz wie ein Pfau macht; ein paar Monate, verrückt nach den Maßstäben eines Dorfbengels, die Umsetzung aller sexuellen Theorien in die Praxis, schwüle Nächte im Großen Garten, in der Sonne im Apfelbaum-Paradies und nachts ganz oben auf der Strohmiete, nur nochein bisschen kühle Luft und viel luftleerer Raum zwischen ihnen und den Sternen. Die wilde Mathilde, / wenn die dich mal betrügt, / verzeih es ihr milde, / du hast halt nicht genügt. Vor dem milden Verzeihen kam erstmal das Leiden-wie-ein-Hund.
Aus Liebeskummer ein Studium schmeißen?! Es gibt schlechtere Gründe.
Und so ging’s weiter. Später wird ihn eine Frau fragen: Was hattest du für einen Lebensplan, damals, als wir 25 waren? Er hatte keinen, traf zwar Entscheidungen, ließ sich nicht treiben, aber ging, als wär’ der Weg das Ziel. Und Frauen säumen seinen Weg.
Petra L., die ihm in seine Arbeit als ihre Baby-Jahr-Vertretung im Jugendklubhaus ständig hineinredet, und später stinksauer wird, weil er ihre Erwartungen doch nicht erfüllt, dafür aber seine eigenen. Die dicke Eva S. mit dem viel älteren dicken Mann und dem dicken Sohn, erzählt jeden Donnerstagmorgen haarklein von Sue Ellen und Pamela und telefoniert dann mit Pausenclowns, Nachtwäschemodels und Schlagersängern, um den nächsten ‚Tanzabend für Paare’ vorzubereiten.
Frau Barthold und Frau Grohl, die Lehrerinnen aus der Zwergschule, jung und diensteifrig die eine, alt und mütterlich die andere, bekommen Nachfolgerinnen an der Uni. Die eine, die ihm wie ein weiblicher Hagestolz vorkommt, kritisiert den Stand der Frauenemanzipation in der DDR; die andere, so unmütterlich wie seine eigene Mutter, wird seine Mentorin.
Irgendwann ist auch der nicht so zielorientierte Dorfbengel halbwegs im Berufsleben angekommen und beobachtet die Kollegen, die sich Hahnenkämpfe liefern und sich zwischendurch bei den Kolleginnen anbiedern.
Er geht lieber zu anderen Frauen in die Hallen und Säle. Holly G., wie sie da steht, ihre zerschrammte Gretsch handhabt, singend Your love is a lie / and you love, a liar, early-sixties-outfit, knicksend, dankbar und auch ein bisschen ironisch lächeld, wenn die Leute klatschen und huh! rufen, weil sie super begeistert sind, er ist total hin und weg, geht nach dem Gig backstage und bietet ihr die Ehe an, versprechend, als Hausmann für sie zu sorgen, wenn sie von anstrengenden Touren nach Haus kommt, gerne auch Tourbegleiter zu spielen, im Blitzlichtgewitter schräg hinter ihr stehen... Sie fragt: Kannst Du Haggis zubereiten? Als ihm einen Moment das Gesicht zur Ekelmiene entgleitet, sagt sie Schade! und dreht sich um. Den nächsten Antrag macht er ihrer Kollegin Eleni M. in Joes Pub in NYC. Shut up! Du bist mir zu alt! Dann bot sich noch Patti als Gelegenheit an, aber die war IHM zu alt.
♀ Nun steht er vor dem kleinen Mädchen, das jetzt die Frau ist, die erste und einzige, bei der er an’s Altwerden denken konnte, an’s gemeinsame. Sie sagt, dass sie ihn bewundert, dass sie ihn gar nicht wert sei, dass sie ihm nicht ebenbürtig sei, dass er eine klügere, schönere verdient hätte. Das sagte sie, kaum dass sie sich kennengelernt hatten, und das sagte sie auch noch, als sie schon zwei Töchter hatten. Aber ihre Liebe gibt es trotzdem nicht umsonst. Er soll immer anders sein. Er soll alles richtig machen. Ihr Gesicht bleibt sonst verschlossen, und das schließlich einmal zu oft und zu lange. Irgendwann hat er aufgehört, auf schön’ Wetter zu warten. Die Möbelpacker kennen das. Could I change his mind / or could he change mine?
Epilog ebenda
Erykah räuspert sich. Das ist ja alles sehr interessant, aber wohin nun? In den „Eva & Lilith-Garten“ oder den „Adam, Kain & Abel-Wald“?
Ist das wie die Wahl zwischen Himmel und Hölle? Was ist Himmel, was ist Hölle? Soll ich bestraft werden, weil ich nicht genug zur Hervorbringung selbstbewusster, starker Weiber beigetragen habe? Oder belohnt, weil ich eher ein Vater mit mütterlichen Anteilen war?
Er fühlt sich examiniert: Was habe ich im Krieg gegen den Vater-Terror geleistet? Was habe ich für eine gesunde Lebensweise ohne Mutter-Vergiftung beigetragen? Werden meine Töchter gute, nicht frühgestörte Mütter sein?!!!
Erykah: Du redest, als ginge es immer noch um Kopf und Kragen! Entspann’ dich! Ich verrate dir was: Du musst dich gar nicht entscheiden! Du darfst gehen, wohin du möchtest.
Du bist über’n Jordan, Junge!
There’s no need to hurry so / We’ll be dead before we’re through...
Für Ada, Alwine, Anette, Angela, Anna, Frau Barthold, Caterina, Charlotte, Christa, Christiane, Dorothea, Eleni M., Elfriede J., Frauke, Gabriele, Frau Grohl, Hanna, Hedwig, Heike, Holly G., Tante Irene, Janina, Elif A., Elina, Karin D., Karin H., Katharina, Lene, Lieselotte W.-H., Lucinda W., Magdalena, Maria, Marie, Margret, Patti S., Petra, Petra G., Petra L., Sabine, Rebecca, Rose-Marie, Rosemarie, Sibylle, Silvia, Tamara, Teresa, Therese, Tori A., Ulrike und noch viele andere aus dem großen Mädchen-Team!
Und, heute am 12. März 2010, aus gegebenen Anlass: Dank und viel Glück für CHRISAMAR!!!
"Ohne meine Fehler bin ich unvollständig." (M. S.)
(Die Zitate stammen aus Songs von Lucinda Williams, Eleni Mandell, Holly Golightly, sowie Renft, Silly und Pankow. Ein paar Begriffe sind bei H.-J. Maaz geklaut.)
Kommentare 58
für mich der beste beitrag zum frauentag; was hier erzählt wird, erspart vieles an fakten bzw. macht plastisch, was dahinter verborgen ...
ach, ist das schön, das eigentliche! so hat dieser tag doch einen sinn, einen anderen, als nelken in vasen zu stellen und sekt kalt. so also ist das leben. danke!
Jan und ich haben heute noch über Alanis Morisette gesprochen. Da fiel mir auch gleich Dogma ein. Einen ausführlichen Kommentar schreib ich, wenn das Montagsmeeting vorbei ist.
Ach, das ist klasse und ich behaupte mal "chauvinistisch": solche Kerle gibt es nur in einer Himmelsrichtung.
Wunderbar.
Den Hut zieh' vor dieser Arbeit.
Denn verdienen muss man sich die Liebe, eine Grunderfahrung.
Ja, und leider eine Lehre, die mit Lust angenommen wird, dann auch regelmäßig für eine Reihe anderer Wünsche, Bedürfnisse produktiv gemacht wird, und darüber zum tragenden Pfeiler einer Seelenökonomie werden kann.
Besonders treffend:
Ja, Töchter, weil generativ direkt betroffen, betreiben das Geschäft oft not-wendigerweise erfinderischer und subtiler, als die Söhne. Das hat nur allzu oft die absurd erscheinende Konsequenz, die Du beschreibst: Das Bild und die Rolle des "Vaters" unterliegt in erheblichem Maß einer metamorphischen Tradierung, es wird über die Vatertöchter an die Muttersöhne weitergegeben.
Sicherheitsnadelhalber wollte ich das im Klartext anfügen, grad heut kann man sowas vielleicht "der Frau" mal ins Poesiealbum schreiben.
Tom
Lieber goedzak;
danke für Deinen dichten und nachdenklichen"Beitrag" zum Frauentag - von einem, der offensichtlich von starken Frauen geprägt wurde...
"Werden meine Töchter gute, nicht frühgestörte Mütter sein?!!!"
Da ist die Frage: Was sind "gute Mütter"? Auf alle Fälle sind Mädchen, die von ihren Vätern geliebt und gesehen wurden, die glücklicheren, zufriedeneren Menschen. Und das Du ein liebevoller Vater warst und bist, da bin ich mir ganz sicher. Und das ist eine Bedingung für oben...
Der Abschied mit den Möbelpackern hat mich berührt; diese ganze Trauer, über das, was hätte sein können, diese enttäuschten Hoffnungen und Träume, und die Liebe, die offensichtlich noch da ist, trotz der Enttäuschungen. Das alles kenne ich auch.
Schön, dass Du wieder da bist. Nicht wieder auferstanden, sondern lebendiger als je zuvor, wie mir scheint.
Liebe Grüße
Anette
bin ich froh, dass ich muttertöchter habe - und die kein posi-album mehr!
ups. der knick in der optik .. war @tomgard
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wun
der
schön.
Heute möchte ich auch eine Frau sein.
@goedzak
Wirklich klasse! Habe ich sehr gerne gelesen. Ziemlich reflektierenderender Beitrag über tatsächliche Frauen, nicht unbedingt idealtypisch dafür aber um so stärker. Danke!
Herzliche Grüße
ruhrrot
Vielen Dank an Euch alle für's Lesen und lobende Worte! Natürlich wäre mir beißende Kritik lieber gewesen, wer hat es schon gern, wenn das feedback runter geht wie Öl?!
:))
Auf Deinen 'ausführlichen Kommentar' bin ja doch neugierig.
(Aber das soll jetzt keine Nötigung sein!)
Liebe Magda, das mit dem 'chauvinistisch' könntest Du ruhig noch vertiefen. Mein Gewissen ist tatsächlich nicht ganz rein...
Danke für Deinen Kommentar, TomGard, bist Du vom Fach, wie haydnplayer? - Ich habe nur von Lebenserfahrungen berichtet, meine Profession ist was ziemlich anderes. Deshalb bin ich auch nicht ganz sicher, ob ich Deine Replik wirklich verstanden habe. Zum letzten Satz hab ich was zu sagen: DER Frau etwas in's Poesiealbum zu schreiben, halte ich für unmöglich, es sei denn, man setzt DIE Frau, eine Abstraktion, und die FrauEN in eins, was einfach irrig wäre. (Das Gleiche gilt natürlich auch für DEN Mann und die Männer...)
Aber Du hast ja 'die Frau' in Gänsefüßchen gesetzt.
Liebe Anette, Danke für Deine Worte, die mich sehr gefreut haben.
Deine Frage nach der guten Mütterlichkeit ist eine ganz wichtige! An der Stelle oben, wo die 'guten Mütter', die die Töchter hoffentlich mal werden, sollte sie nicht zur Sprache gebracht werden. Trotzdem ist das ein ganz wichtiger Punkt.
Liebe Rahab, was passiert, wenn Vatertöchter keine Söhne, sondern ihrerseits Töchter bekommen? Ich kann da auch nicht drauf antworten wie TomGard. Meine Töchter, die auch die Töchter ihrer Mutter sind, sind, glaube ich, keine 'reinen' Vatertöchter. Und das ist auch gut so.
leeelah, ich kann mich einfach nicht mit Deinem Augenarzt-Bild anfreunden! Lässt sich da gar nichts machen??!
Chauvi!
O.K., höre gleich wieder auf mit dem Beissen,
bin doch selbst so'n verdammmter Feminist...
... ernsthaft noch mal:
eine zauberhafte Liebeserklärung an die fehlende Hälfte,
trotz der Möbelpacker:-))
Sieht aus wie ein Blick durch den Riss in der Mauer in den Osten.
Cassandra, hast Du denn Zeit für sowas?
:)
Ich weiß schon, warum ich dich gebookmarked habe, lieber Goedzak. Unter anderem wegen solch ausgezeichneter Texte.
...oder in die Vergangenheit. So manches Gesicht in deinem Blog schien mir seltsam bekannt...
Zeit? Ach nein, wahrscheinlich nicht...
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lieber goedzak
da werden dann eben 'muttertöchter' draus. also etwas, was es nicht gibt. was ungefähr der sonnenblume entspricht, die ausgerechnet da, wo sie mangels sonne nach ratschluß meines damaligen gatten nicht wachsen konnte, die höhe von schlapp 1,80 erreichte und blühte und blühte und blühte.
ich war mal eine vatertochter. irgendwie aber auch nicht. bin es also nicht geblieben.
und meine töchter sind keine 'muttertöchter'. aber doch anders meine als seine. obwohl sie auch seine sind, eindeutig und unverkennbar.
Sehr eindrucksvoll.
"Denn verdienen muss man sich die Liebe, eine Grunderfahrung."
An dem Satz allerdings hängt für mich eine Frage:Ist das, was man sich verdienen muß, tatsächlich die Liebe? Oder verbirgt sich hinter diesem Verdienen nicht eigentlich das ganze Elend der nie zu befriedigenden, neurotischen Bedürftigkeit? All die vergeblichen "Klimmzüge" um etwas Aufmerksamkeit und Zuwendung?
Mein Jordan war übrigens verdammt breit. Und bin mir gar nicht so sicher, ob ich schon drüber bin.
So kurz vorm Eintropfen?
Bestimmt lässt sich da was machen. Beschwerde ist angekommen ;)
Man habe nur ein wenig Geduld!
Lieber Goedzak. "Vom Fach" ist für mich jemand, der mit wachen Sinnen und klarem, vorurteilsfreien Verstand Kinder (zwangs)erzogen und/oder ihre Sozialisation begleitet hat. In diesem Sinne bin ich Amateur ...
Zum letzten Punkt:
Eine Fraktion der Feministinnen, unter denen J. Butler vielleicht die Prominenteste ist, hat seinerzeit hergebrachte defensive Titel der Weiblichkeit zu denaturalisieren gesucht, um auf der Ebene der Geschlechtskonstrukte die Offensive zu gewinnen. Von Einwänden gegen theoretische Mängel abgesehen habe ich dagegen nichts zu sagen. Es gab und gibt nur eine "Verführung" für die Feministinnen, um mal der Einfachheit halber schachtaktisch zu sprechen. Sie lag darin, aus der Dekonstruktion alter Titel vornehmlich oder ausschließlich die in der Geschlechterkonkurrenz - die eine Unterabteilung der Konkurrenz von Privateigentümern ist - gegebenen Bedürfnisse und Interessen an nunmehr offensiven Titeln von Weiblichkeit zu bedienen. Denn diese Titel haben allesamt einen unauskömmlichen rassistischen Kern, weil sie auf die grundsätzliche egalitären Maßstäbe von Tugend und Erfolg eines abstrakten Menschen, dem Menschenbild des Privateigentümers, bezogen sind und bleiben müssen, wenn Staat und Kapital die Mächte bleiben, auf welche die Titel gezogen werden.
Das Resultat ist eine Renaturalisierung des Geschlechtes, die obendrein nun noch eine mystizistische Komponente erhalten muß, damit die Parteigänger sich weiter darüber belügen können, daß eben die staatlich und privateigentümlich verfasste Menschlichkeit Grund und Ursache der einschlägigen Rassismen sind, nicht "männliche Herrschaft". "Weibliche Differenz" ist z.b. so eine mystische Renaturalisierung. Den Betreffenden reicht dann die in ihrem Dasein als etwa "Bianca Biancadottir" einbegriffene Weiblichkeit nicht hin, um "weiblich" zu reden, obwohl sie nicht selten das Gegenteil beteuern. Verfügten sie - umgekehrt gesagt - über eine ausreichende Kritik der Maßstäbe von Kapital und Staat, so lägen präzise darin die praktisch, nämlich machtvoll gültig gemachten Kriterien von "weiblicher Differenz" einfach vor. Sie gäben nur keine Konkurrenztitel her, ganz im Gegenteil!
Kurzum, wenn ich von "der Frau" in Anführungszeichen rede, so meine ich das Konkurrenzsubjekt, welches sich als Frau gebärdet.
Renaturalisierung, Konkurrenzsubjekt, das sind motivierende Begriffe. Ich werde eine Antwort aufschieben müssen, bis mein Tageskram erledigt ist.
Das mit dem Jordan ist dichterische Freiheit. ;)
Das Klimmziehen um Aufmerksamkeit und Zuwendung ist wohl kompensatorisches Verhalten. Kompensiert wird ein Mangel, den man erlitten hat und den andere zu verantworten haben, z.B. der Vater oder die Mutter, die ihre Liebe an Bedingungen geknüpft haben.
Danke, wahr! Ob das 'ausgezeichnet' angemessen ist? Klingt etwas superlativ...
Das 'andere' kann ja dann nur mein Avatarbild sein...
:)
Diese so oft lebenslangen, verzweifelten Kompensationsversuche gehören wohl "irgendwie" zu uns Menschen. "Hinterm Jordan" hat man dann begriffen und fühlt es, daß es vergebliche Versuche sind. Zumindest war das mein Bild von "Übern Jordan sein".
Ich denke, dieser Text sollte unbedingt in den Druck-Freitag. Aber vielleicht magst Du ja gar nicht...
ausgezeichnet ist angemessen. wir zeichnen ihn aus. mit dem goedzak-gedächtnis-preis ;)
Daraus wird nix, mit dem Gedenken an g. müsst Ihr noch warten...
Ich bin auch nicht der Meinung, dass 'die 'Lehmann-Sisters' es besser gemacht hätten, als die Lehmann-Brothers, nein, überhaupt nicht!! Und wenn 'Die Frau' das Konkurrenzsubjekt ist, das sich als Frau gebärdet, dann ist 'sie' nur das Spiegelbild 'Des Mannes' als Konkurrenzsubjekt, das sich als Mann gebärdet. Die Renaturalisierung des Geschlechts als ideologischer Waffe wird nicht nur, nicht mal in erster Linie von feministischer Seite betrieben, sondern, behaupte ich, von der 'männlichen' Seite in der Geschlechterkonkurrenz, die "die eine Unterabteilung der Konkurrenz von Privateigentümern ist", richtig (obwohl zu überlegen wäre, ob die Konkurrenz der 'Arbeitskrafteigentümer' da nicht mit einzubeziehen wäre). - Ich muss immer an diesen Tralow-Historienroman, 'Aufstand der Männer', wo doch geschildert wird, wie das männer-unterdrückerische matriarchalische Regime im kretischen Reich durch einen Aufstand der Männer beseitigt wird. Heute scheint Mann den umgekehrten Fall zu befürchten. - Mir ist also dieser anti-feministische Reflex, der sich für mich letztlich auch aus Deinen mitunter fulminant vorgetragenen Äußerungen ergibt, nicht recht einsichtig. Denn noch ist das 'männliche' Konkurrenzsubjekt am Ruder, mit allen Konsequenzen, die sich daraus für reale Frauen UND Männer ergeben.
Der Begriff "chauvinistisch" ist hier als Synonym für ost-nationalistisch zu verstehen. Weil ich - s.o. - meine, dass Männer-Ost irgendwie eher in der Lage sind, so zu reflektieren über sich und das Leben, wie Du es tust. Mehr Tiefe ist da nicht drin...
"Und so ging’s weiter. Später wird ihn eine Frau fragen: Was hattest du für einen Lebensplan, damals, als wir 25 waren? Er hatte keinen, traf zwar Entscheidungen, ließ sich nicht treiben, aber ging, als wär’ der Weg das Ziel. Und Frauen säumen seinen Weg"
Mir sehr sympathisch. Ging mir genau so. Ein Lebensplan (Ja, mach nur einen Plan...)igitt.
Es hat sich dann "gefunden", wie man so sagt. Aber irgendwie wusste ich dann doch und so ...Aber Männer haben meinen Weg nicht gesäumt, aber vorgekommen sind sie schon...
Aber, jetzt ...es ist Deine Geschichte...aber sehr anregend .
Lieber TomGard,
und oh man(n), das durchlesebegreifen deiner kommentare ist (mir) echt anstrengend ... so viel text mit so wenigen absätzen, ... so viele fachbegriffe, ...
meinseins versucht sich das seit jahren abzugewöhnen, u. a. ums miteinander auf allen ebenen leichter und auch fruchtbarer zu gestalten.
kannste das nicht auch mal versuchen? wär ich sehr neugierig drauf und gern mit dabei!
gute grüsse
lausemädchen
ich konnts mir einfach nicht verkneifen. aaaaaber, darauf warte ich gerne noch lange. ich zeichne dann mit einem zukunftspreis aus, irgendwas findet sich da schon.
Das mit dem 'gesäumt' bitte nicht wörtlich nehmen, sie sind 'vorgekommen', und zwar in vielfältigster und unterschiedlich enger Beziehung zu dem handelnden Burschen stehend...
Geht ja auch gar nicht anders...
Ich musste gerade an Deinen Blog über deine Chefs denken. :)
"Das mit dem 'gesäumt' bitte nicht wörtlich nehmen" -
Nein, sie werden schon eine Lücke gelassen haben. :-))
Ich verstehe das schon richtig, wie ich hoffe.
"Zum ersten Mal erlebt er die Weltvergessenheit einer Frau, die in einem neuen Kleid vor einem Spiegel steht."
und du, anders weltvergessen :-)) merci bien
Lieber Goedzak,
vorab: ja, die Arbeitskraft gehört auch zum Privateigentum.
Der "antifeministische Reflex", den Du wahrzunehmen meinst, ist eine Täuschung, die freilich bei meinen wenigen Äußerungen hier nahe liegen kann.
Ein (!) Grund für meine gelegentliche "Fulminanz" ist im Gegenteil ein "Reflex", denjenigen zunehmend isolierten Feministinnen zur Seite zu springen, die den überwiegend degenerierten feministischen Diskursen wenigstens theoretisch noch was entgegensetzen. Solche Degeneration, erinnere ich, beklagen etliche Frauen, auch in dieser "Community" las ich sowas schon.
Ich erlaube mir mal, hier assertorisch zu behaupten, ich gehöre zu den schärfsten Patriarchatskritikern, die es geben kann. Weil ich eine einfache Tat-Sache begriffen habe, die auch in Marx Frühschriften zu lesen ist, ein Argumentationsstrang, den der Kerl bis auf verstreute Bemerkungen in den "Grundrissen" nicht weiter verfolgte, was schade ist, weil Engels ihn schlecht "historisch-materialistisch" im trotzdem noch sehr lesenswerten "Vom Ursprung der Familie ..." fortführte.
Die Tatsache:
Die Auftrennung kommunalen Eigentums in privates (Familien)Eigentum hebt eine ökonomische Reproduktion getrennt von der biologischen überhaupt erst aus. Vorher gibt es diese Trennung nur in einem Spezialfall, nämlich im Falle der Versklavung (und sei es mittels Tributverpflichtung) eines Stammes oder einer Stammesabteilung durch einen anderen. Die Strafe ist in beiden Fällen eine Sklaverei sans phrase der Weiber, auch bei den Eroberern, unter der ja nicht nur die Weiber, sondern auch die Mehrzahl der Männer in solchen Gesellschaften leiden, das liegt buchstäblich in der "Natur" des Primates der Biologie im Reproduktionszusammenhang, einschließlich der Rolle von Lust und Liebe darin. Die Kerle wissen das gewöhnlich nur nicht. So halten sie beispielsweise "Eifersucht" für eine "Naturerscheinung", für die sie sich nicht selten auch noch prädestiniert glauben. Den Männern des indianischen Stammes (ich hab vergessen, wie er sich nannte), die begannen, "untreuen", sprich traditionell promisken Squaws die Nasen abzuschneiden, nachdem sie ein Pferdehirtenstamm wurden, hat das - nebst den Begleiterscheinungen - gewiß keinen Spaß gemacht. Ebenso wenig wie der Frauenkauf, der denselben Umständen halber unter den Comanche einriß, wogegen ein junger, später zum Oberhäuptling ernannter Mischling namens Quanah Parker im Gedenken an seine weiß sozialisierte Mutter eine regelrechte "bürgerliche Revolution" in seiner Stammesabteilung anzettelte. Es lohnt sich, das mal nachzulesen (Tip auch ans "Lausemädchen")
Den Verdienst Deines Textes, Goedzak, sehe ich in erster Linie darin, daß er beitragen kann, Männern nahezubringen, welch einen kolossalen Verlust an Lebensgenuß sie gesellschaftlich wie privat durch weibliche Subalternität erleiden.
Auf die anderen Einwände will ich gerne zurück kommen, verweise jetzt aus Zeitgründen auf "polyamore.de", da habe ich hunderte von Seiten zu dem Thema geschrieben, die bei Interesse per Suchfunktion halbwegs gegliedert abzufragen sind.
Gruß
Tom
Danke für den Link.
Ich stelle fest, es handelt sich bei Dir um einen ziemlichen Schmuddelkerl, der seine sexuellen Fantasien - intellektuell-psychologisierend umkränzt. Punkt. Ende aus. Und - außerdem bist Du ein Wichtigtuer, mir schon immer zuwider.
Lausemädchen, gib mir bitte nicht so kokett "das Mädchen", davon haben wir beide nix. Wenn Du die Arbeit, die meine Texte verlangen, immerhin begonnen hättest, könntest Du gezielt Fragen stellen und mich selbstverständlich auch zu Rücksichten in meiner Ausdrucksweise erziehen. Aber gewiß nicht deshalb, weil ich an virtueller Simulation von Junge/Mädchen-Sex interessiert wäre - (das war ich mal, ist Vergangenheit) - sondern am Diskurs und an der Lust an sauberem Einsatz von Verstandeskräften.
Zur Sache.
Zu manchen Themen muß ich mich der Fachbegrifflichkeit bedienen, will ich nicht in jedem Beitrag ein halbes Buch schreiben. Im vorliegnden Fall sind Ausdrücke wie "Konkurrenz", "Privateigntum", "Sozialisation", "Denaturalisierung", "Dekonstruktion", "weibliche Differenz", (ein Berufungstitel in feministischen Diskursen), "Titel" (eine bewußte Anspielung auf den gleichnamigen juristischen Fachbegriff), "egalitär" (ein historischer und politologischer Fachbegriff) und "Rassismus" (ein ideologisch schillernder Begriff, dem ich in meinem Kommentar einen spezifischen Inhalt zu geben trachtete) nicht zu übersetzen und nicht eben leicht zu ersetzen, will ich nicht die jeweiligen Diskurse alle vortragen.
Leben ist halt a weng anstrengend, dafür macht es auch Spaß, auf eine "Strecke" zurück zu blicken ;-)
"Strecke" ist jetze ein Wort aus der Jägersprache für die Anzahl und Qualität eines Beuteerfolges :))
beste Grüße
TomGard
@ merdeister
Nur heute?
@ goedzak
...was der "Dorfbengel" so erlebt hat, habe ich gerne gelesen.
Hallo Magda,
Du gehörst offenkundig zu den miesesten (Ur)Großmüttern, die mir je unterkamen. Damit Du die Aussage verstehst: Ich selbst erkenne meinen generativen Status als "Opa" an, obwohl ich keine leiblichen Kinder habe.
Über die eigenartig angeekelte Faszination, mit der Du mich zeitweise in diesem Forum verfolgst, mag ich nicht spekulieren, aber ich wäre nicht unzufrieden, wenn Du das Getobere einstellst!
Zur Sache.
Im Zusammenhang mit dem Etikett "Polyamore" an Schmuddelsex zu denken, ist - leider - nicht ganz sachfremd, obwohl Magdas ungeprüfte Verwendung eines gleichnamigen Vorurteils es ist. Ich habe nicht im Traum daran gedacht, der Link könnter derartig mißbraucht werden, nun laß ich mich zu einer Klarstellung bemüßigen.
Zum Ersten zitiere ich aus einem älteren meiner Kommentare hier:
Ich gestehe, auch ich setzte noch bis in jüngere Zeit einige Hoffnungen in die Verflüssigung der Gender-Konstrukte, welche heutzutag die Eigenart haben, einige Freiheitsgrade mehr aufzuweisen, als andere Konkurrenzkonstrukte. Zwar habe ich nichts "Emanzipatives" von den möglichen, sozial in der Luft liegenden Neuorientierungen erwartet, doch die Verflüssigung selbst, die Bewegung, so dachte ich, könnte abseits des Verhältnisses der Geschlechter, hier und da auch vermittels ihrer Verunsicherung, einiges an Erkenntnissen und Einsichten auf den WEg bringen. Welch eine Illusion!
Vulgo: ich bin weder ein Fan noch ein Vertreter der (übrigens internationalen!) Bewegung, die sich "Polyamory" nennt und die in den USA und GB gewisse Bedeutung, auch in Gender - Fachdebatten gewonnen hat. Im angegebenen Forum kritisierte ich sie vielmehr ausführlich, nachzulesen v.a. im Bereich "members only" unter "Thesen zur Polyamory".
Im Übrigen nehme ich Magdas Kommentar als Kompliment.
Na, Ihr zwei, es wäre mir nicht recht, wenn hier die Netiquette-Aufsicht eingreifen würde/müsste. Also, die Bezeichnung 'miese Großmutter' gefällt mir überhaupt nicht, mein Herr! So ein bisschen verfolgt und angenölt zu werden, ist sicher nicht immer angenehm, aber aushaltbar, zumal, wenn man sich fragt, ob man das z.B. mit dem Ton von Äußerungen mglw. provoziert hat. Die Worte 'mies' und 'Großmutter' zu kombinieren, lässt auch die Feststellung einer misogynen Anwandlung nicht ganz abwegig erscheinen.
Um dem Schimpfwort 'Schmuddelkerl' nachzugehen, hab ich mal nach Polyamorie geforscht, ein Begriff, der mir tatsächlich bisher unbekannt war, ich naiver Kerl. Bin geneigt, das Wort (Schmuddelkerl) NOCH als stark verknappte Meinungsäußerung durchgehen zu lassen. Allerdings wird man der Sache damit wohl doch nicht so ganz gerecht.
Dazu erstmal eine Episode. Ein alter Freund, den ich allerdings nur sehr selten sehe, und mit dem ich bei unserem letzten Treffen auch unsere aktuellen Partnerprobleme besprach, erzählte mir, dass er seit einiger Zeit Beziehungen zu mehreren Frauen hätte, ganz offen, die ihrerseits auch andere Männer träfen. Dieser mein Freund hat einiges durch in seinem Leben, Krankheit, radikale berufliche Umorientierung usw., ein kluger, origineller Mensch, den ich immer mochte. Es wunderte mich also nicht, solches zu hören, und hab mir erklären lassen, wie die Sache funktioniert. Jetzt wird mir klar, dass er also ein Polyamorist ist.
Dass als eine schmuddelige Sache anzusehen, dahinter auch weiter nichts als sexmotivierte patriarchalische Manipulation von Frauen zu sehen, ist ja nicht ganz abwegig. Ich erinnere nur an 'Seitenstränge' der sog. Sexuellen Revolution, die mit Namen wie Otto Muehl verbunden sind.
Goedzak,
mit der Bezeichnung "Großmutter", die ich in einen Rahmen stellte, indem ich mir selbst einen "generativen Status als Opa" zuerkannte, habe ich Magda hoffentlich an ein Ethos erinnert, das sie, soweit ich sie gelesen habe, durchaus teilen könnte. Nämlich daß es ein Mensch mit dieser generativen Funktion vielleicht unterlassen sollte, Argumente mit verleumderischen Geschmacksurteilen ad personam zu bekämpfen, um den Betreffenden kraft der Rücksichten, die Dritte nehmen, das Wort zu entziehen. Eine Technik, die freilich Legionen von alten Tanten und Onkeln anwenden, um "auch noch mal was zu sagen zu haben", weshalb sie bei Kaffeekränzchen oft nix anneres zu tun haben, als die Verdachtskultur gegen alle und jeden zu pflegen. Ist bei Dir Kaffeekränzchen?
Es hat jedenfalls funktioniert. Meine Worte sind gegenstandslos geworden ("misogyne Anwandlung"), das Zepter hat die Magda'sche Verdachtskultur, Du wirfst ihr auch den Otto Mühl noch in den Ring hinterher.
Bedankt!
PS: Ich bin ziemlich sicher, Magda hat mich gut verstanden, im Gegensatz zu Dir. Soviel zu der "misogynen Anwandlung", mei Gudester! Moralfreier Diskurs ist mühsam, gelle?
"Du gehörst offenkundig zu den miesesten (Ur)Großmüttern, die mir je unterkamen."
Wenn ich je unter Dich gekommen wäre, dann hätte ich mein Leben verfehlt. Da mach Dir mal keine Sorgen, es gibt Leute, zu denen bin ich gern mies.
Und nun kannste Dein gravitätisches intellektelloides Geklapper und Geplapper wieder aufnehmen.
Bussi sagt meine größte Freundin
hier immer - zu Dir gern.
Uff, das hätten wir.
Na, zum Beleidigtsein ist kein Anlass, zumal wenn Du anderen Leuten so gern Maß nimmst. Weder hat Dir ein Dritter das Wort entzogen, noch ist Deinem Wort die Substanz abgesprochen worden.
Oder ist es diese Geste derjenigen Resignation, die ich schon an dem im Text oben vorkommenden, inzwischen alt und machtlos gewordenen Herrn beobachten konnte? 'Ich weiß immer noch, was richtig ist, aber macht doch was ihr wollt...'
Ach Du liebe Güte, das ist ein Missverständnis. Mir ist das alles nicht fremd. Das kannste glauben :-))
Aber sag es dieser Topfübergardine nicht.
Ich bezog mich auf einen Beitrag in diesem verlinkten Portal, der sich des Themas Sex mit Kleinkindern in der vom Meister geliebten intellektuell verbrämten Erörterungshechelei annimmt.
www.polyamore.de/thread.php?threadid=1243
Das ist der thread, in dem sich der Herr einen Tabubruch hebt und am Thema ziemlich verhebt.
Ansonsten fällt mir in grimmiger Befriedigung auf, dass alle Klischees von Herrn TomGard bemüht werden,die es so gibt. Das Alter, das Kaffeekränzchen, all so ein Quark...Da wundere ich mich gar nicht mehr.
Gruß
na klasse Tomgard!
wenn die ollen konstrukte auch zu wenig bis garnichts taugen - zum beleidigen taugen sie allemal. oder wie?
mann mann mann - sprich mal mit ein bißchen weniger starker stimme.
"Aber sag es dieser Topfübergardine nicht."
Magda, Du machst mir Spaß, ernsthaft! Auch das "gravitätisch" nehme ich an, obwohl es im O-Ton, denk ich, doch meist anders klingt. Und ich hab halt nicht die geringste Lust auf verständnissinniges Geplauder, von dem am End womöglich nichts übrig bleibt, als die wechselseitige Versicherung der Beteiligten, zur wahren, zur eigentlichen Elite zu gehören, zu der eines Geistes, der sich über die Mächte, die er kommentierend begleitet, erhaben dünkt.
@Rahab
Einverstanden - danke!
@Magda @TomGard
Ich hab mir den von Magda verlinkten thread gerade mal angeschaut. Tut mir (eigentlich nicht) leid, aber das freundlichste, was ich darüber sagen kann, ist, dass Verfasser und Befürworter solcher 'SexualerziehungsKonzepte' offensichtlich keinerlei praktische Ahnung von der Realität sinnlicher Beziehungen zwischen Eltern und ihren Kindern haben!! Und noch etwas weniger freundliches: Jeder Bildungs-Pädophile wird sich über solche Vorlagen freuen.
@tomgard
du bedeutest im ersten abschnitt deines kommentars, dass ich mich dir kokett als mädchen genähert habe.
Neben einigen oberlehrerherrschaftlichen sprüchen gipfelt das ganze darin, dass du mir unterstellst an "virtueller Simulation von Junge/Mädchen-Sex" mit dir interessiert zu sein.
mich erinnert das an die rechtfertigungsstrategien von sexualstraftätern: "der blick, die farbe des lippenstifts, der rock, die bewegungen (hier die kokette ansprache, das mädchen im nickname) usw., all das waren doch eindeutige hinweise darauf, dass die frau/das mädchen sex mit mir wollte!"
mit solcherlei dreck bin ich tagtäglich in meiner arbeit als psychotherapeutin mit dem schwerpunkt traumatherapie für von sexualisierter gewalt betroffenen konfrontiert.
dass sich jemand wie du hier so ungeniert und unkommentiert damit ausbreiten kann,ärgert mich sehr!
Vielen Dank für den Artikel!
Danke Dir für's Lesen, Guiseppe!