Also, ich, ne, immer mit dem Rad unterwegs, zu Berge, talwärts, über Stock und Stein, Weg und Steg, am Tag und in der Nacht, auf und ab, hin und her, vor und zurück, im Wald und auf der Heide. Die Heide ist harmlos, doch im Wald lauern Gefahren...
Es ist aber nicht nur Angstschweiß, der auf der Haut klebt, wenn man am Abend wieder zu Hause ist. Nein, es ist richtige Im-Schweiße-meines-Angesichts-durchs-Gelände-kurbel-Transpiration. Also hurtig unter die Brause! Wenn das heiße Wasser sprudelt, ist ja auch mal wieder Gelegenheit, einem leider etwas vernachlässigten alten Freund, dem eigenen Körper, zu begegnen. Man hat ihn lange nicht gesehen und grüßt freudig, denkt aber insgeheim, na, der ist aber auch nicht jünger geworden.
Und man entdeckt Dinge, die letztens noch nicht da waren. Zum Beispiel diesen deutlich erhabenen roten Knubbel. Ein seltsames Gewächs, subkutan oder transkutan, so genau kann ich das nicht erkennen, weitsichtig, wie ich inzwischen bin, und ich geh ja nicht mit Lesebrille unter die Dusche. Das manuelle Abtasten ergibt einen unklaren Befund. Wo der Knubbel ist? Na, am Schniedel, und zwar am Schaft. Ob es etwa ein Peniskarzinom ist?
Das Beulchen ist noch klein, aber man weiß ja, wie schnell sowas wächst – falls es kein Mückenstich oder keine Geschlechtskrankheit ist. Während ich mich also in einer gewissen Seelenunruhe abtrockne, nehme ich mir vor, merdeister anzurufen, um ihn zu fragen, für welche Geschlechtskrankheiten solche kleinen rötlichen Beulen ein Symptom sein können.
Vorher aber setze ich mir meine Lesebrille auf, um das factum selbst scharf zu besichtigen. Es befindet sich plötzlich, einen Moment macht mich das stutzig, nicht mehr am Schaft, sondern an der Eichel, was ich mir aber dadurch erkläre, dass die Vorhaut, beim Duschen vorschriftsmäßig zurückgeschoben, beim Abtrocknen wieder vorgerutscht ist.
Und plötzlich offenbart sich mir der wahre Charakter des Phänomens in aller visuellen Deutlichkeit: In der kleinen rötlichen Beule steckt ein dunkler Corpus, ein Zeckenhintern. Ein winziges, aber durstiges Monster versucht zielstrebig, in die blutvollen tieferen Schichten meiner Körperlichkeit vorzudringen! Ohne zu zögern packe ich das Hinterteil des Ungeheuers, ziehe es aus mir heraus, renne nackt und bloß, das Tier zwischen Daumen und Zeigefinger haltend, ins Arbeitszimmer, um es unter einer Lupe zu besichtigen.
Das putzige Wesen rudert desorientiert mit den Ärmchen, Fühlern oder Bohrwerkzeugen. Ich aber empfinde Erleichterung, Schadenfreude und Triumphgefühle. Außerdem bin ich heilfroh, dass sich der Blutsauger nicht direkt in die Schwellkörper dieses meines wertvollen Stücks bohren konnte, weil nämlich die Haut da-vor war!
Ihr könnt euch also denken, welche Position ich in der Frage Vorhaut wegschneiden – Ja oder Nein? einnehme.
Kommentare 44
Auweia - ist das nicht gefährlich? Wenn so eine Zecke gebissen hat? Oder hat sie noch gar nicht?
hm. wie konnte denn das niedliche tierchen überhaupt...? ich dachte, zecken fallen am liebsten auf köpfe!
>>ich dachte, zecken fallen am liebsten auf köpfe<<
Auf Köpfe? Da dran sieht man mal, wie unterschiedlich die Plaisierhen einzelner Tierchen sind.
Also, goedzak, ein thematisch aufbereiteter Schwank aus deinem Leben zum Einstieg und eine Empfehlung in Form eines kleinen Ratespiels zum Schluss - so lässt sich's drüber nachdenken, muss ich schon sagen. Hat so gar nichts vom nicht enden wollenden Kampf um die Meinungsführerschaft.
Im finalen Blog zum Thema No.1 möchte ich es nicht versäumen, noch einmal zu betonen: Die Klappe nach der Extase zumachen zu können, empfinde ich ebenfalls immer wieder als angenehm. Die Vorhaut ist tot! Lang lebe die Vorhaut!
Zecken fallen nicht von Bäumen. Sie sitzen im Grass. Und springen von da am liebsten auf die unbehosten Beine. Ich will mir also lieber gar nicht ausmalen, was der Goedzak da mit nacktem Schniedel im hohen Grass gemacht hat ...
Ich hörte, dass sie sich von oben herab fallen lassen, sobald sie die Wärme eines größeren Tieres (z.B. eines Menschen) spüren..
Ich hörte, daß Wärme die für Zecken entscheidende Attraktion ist und sie im Zweifel von oben, unten, Norden, Süden, Westen und Osten kommen. Was hat also der Goedzak mit mutmaßlich nacktem, warmem Schniedel (offenbar wärmer als sein mutmaßlich nackter Kopf) wo auch immer gemacht? Setzt man mal vorraus, daß es sich nicht um eine besonders reiselustige Zecke handelte, die sich eine kuschelige und nahrhafte Mitfahrgelegenheit auf Goedzaks Fahrrad erschlichen hat.
Wobei ich das Befremden unter der Dusche bestens nachvollziehen kann, ich fand mal unter der heimischen Dusche nach einem Bad in einem bairischen Waldweiher einen Blutegel ziemlich nah an meinen Privatheiten. Und jetzt krabbelts mich überall, dankesehr.
Also, lieber Goedzak, immer schön den Schniedel im Blick behalten - bilden sich rote Ringe um den Zeckenbiß, sollten Sie dringlich den merdeister anrufen. Nicht, daß da am Ende mehr zur Beschneidung anstünde...;-)...
Huuuuh, das steht aber in Sachen Gruseligkeit einigen Vorgängern zum Thema No.1 in nix nach! Also wenn die Geschichte nicht totaaaal geflunkert ist, ich hätte mich zuerst ans Telefon gehängt und mir einen fachlichen Rat eingeholt und dann erst an den PC gesetzt! Egal, ob Haut da oder weg...
vielleicht ... sollte die gemeinde zusammenlegen und dem goedzak eine zeckenzange schenken?
Die Zecke - die häufigsten Irrtümer
Es kursieren viele falsche Vorstellungen über das Verhalten der Zecke – auch was die Krankheiten angeht, die sie auslösen kann. Hier finden Sie eine Zusammenstellung der häufigsten Irrtümer:
1. Zecken fallen von den Bäumen.2. Besonders Jäger und Forstarbeiter sind die Opfer von Zecken.3. Frühsommer-Meningo-Enzephalitis? Die Krankheit kommt nur im Frühsommer vor.4. Bei uns besteht keine Infektionsgefahr durch Zeckenstiche.5. Mit der richtigen Kleidung kann ich mich schützen.6. Rechtzeitiges Entfernen der Zecke reicht aus.7. Zecken entferne ich mit Klebstoff und Öl
1. Zecken fallen von den Bäumen.
Die Zecke lässt sich nicht von Bäumen fallen. Sie sitzt auf Grashälmen, an Buschzweigen und im Unterholz. Dort lauert sie auf Warmblüter, d. h. Tiere und Menschen. Die Zecke lässt sich im Vorübergehen von den Warmblütern abstreifen.
aus: http://www.zecken.de/?id=298
Ist natürlich auch für Dame Von Welt und to whom it may concern ...
Wenn ich was im hohen Grase und mit (...) mache, lege ich immer eine zeckendichte Decke o.dgl. drunter. Nein, das Vieh muss von oben gekommen oder von unten vom Rande des idyllischen Radwegs im Vorbeifahren aufgesprungen sein.
Bin feinmotorisch noch ganz gut drauf. Ich hab sie mit bloßen Händen im ganzen Stück rausgekriegt.
Außer Haus ist mein Kopf nie nackt, winters nicht und sommers auch nicht!
Ihrer körpersprachlich geäußerten Enttäuschung, die ich unter der Lupe sehr genau sehen konnte, nach zu urteilen war sie noch nicht da, wo sie zum Blut saugen hinwollte - ein Glück!!!
Was meinst du mit Ratespiel? Meine Einstellung sollte doch deutlich geworden sein! :-)
manchmal sitzen sie auch in hundehütten.
Wirklich wahre Geschichte, selbst erlebt! (Ich könnte noch ganz andere Stories erzählen...)
Bin immer begeistert, was hier für Fachkompetenz versammelt ist - zu jedem denkbaren Thema.
Nicht, daß da am Ende mehr zur Beschneidung anstünde...;-)...
Sie wollen doch nicht bei mir Kastrationsängste wachrufen?!?
rein vorsorglich. auch du wirst nicht jünger!
Hübsche Zeckenstory. Auch ich kann eine kleine Geschichte erzählen.
Soweit ich weiß, kommt es nicht nur auf die Körperregion an, an der sich die Zecke festsetzt, sondern auch auf die Landschaft, in der es passiert.
Unser Pferd und ich haben damals meine Schwester in Meck-Pomm besucht. Arti und ich waren schon ein Weilchen (alleine) unterwegs, als es mich uimmer wieder kurz zwickte. Nach einer Weile tat es schon etwas weh und meine Befürchtung wurde wahr, ich konnte das Biest bereits fühlen und musste absteigen. Eine leichte Panik überkam mich, als ich daran dachte, wer mir das Vieh denn nun von dieser Stelle - und auch noch an einem Sonntag außer meiner Schwester, die Ärztin ist - entfernen sollte. Ich musste absteigen und wie ein Cowboy neben Arti herlaufen. Zum Glück kannte er den Heimweg schon sehr gut, also besser als ich in dieser Situation, obwohl wir damals nur zweimal im Jahr dort waren.
Angekommen, passierte natürlich genau das, das ich befürchtet hatte: meine Schwester jagte mir zunächst Angst ein, indem sie völlig professionell ohne mit der Miene zu zucken ihr Besteck heraussuchte und mich bat, ins Behandlungszimmer zu gehen. In dem Moment hatte ich tatsächlich geglaubt, sie wolle selbst Hand anlegen. Als ich völlig verwirrt ablente, setzte sie noch einen drauf, indem sie meinte, sie würde dann eben die Ärztin anrufen, die gerade Notdienst habe, ächz.
Naja, da hatte sie mir wieder einen Streich gespielt, das große gemeine Schwesterherz. Es war eine Revanche, da ich sie mal sehr verärgert hatte, ohne dass ich damals einschätzen konnte, wie sehr ihr es zu schaffen gemacht hatte.
Sie gab mir Spiegel, so ein Drehding (eigentlich für Tiere!!!!) und Desinfektionsmittel und ich wurde nach Besprechen der Lage das fiese Ding selbst los. Sie bat mich aber natürlich um weitere Versorgung durch einen Mediziner und erklärte mir alles. Auf ihr Drängen habe ich mich tatsächlich in die Hand eines anderen (männlichen) Arztes begeben und alles war ok.
Einen schönen Cowboyhut tragen Sie, GOEDZAK. Um einen Cowboygang sind Sie ja noch drumrumgekommen. ;o)
Nicht doch! Lieber Goedzak, bei Ihnen bin ich sehr zuversichtlich, daß Sie immer mindestens eine Huthöhe über so etwas wie Kastrationsängsten stehen.
Ich habe keine Schwester. Ist vielleicht gut so...
Huthöhe also. Fedora oder Melone?
Das habe ich bis zur Erwachsenenlizenz, der Adoleszenz, auch gedacht, aber nicht gesacht.
Bevorzuge Fedora, und zwar die 'small'-Variante mit ringsum hochgeschlagenener Krempe.
(Der Cowboy-Hut war nur fürs Foto.)
Lieber goedzak, lieber beschnitten als so ein Trauma unter der Dusche. Morgen früh, gleich wenn die Läden aufmachen, kauf ich mir einen Hut für's Gemächt. Vorsichtshalber. Auch wenn ich dann einen Spezialsattel für's Fahhrad bräuchte. Bei mir in der Nachbarschaft hat der Schuhmacher umgesattelt, jetzt nagelt er Motorradsättel. Wird er mir eine Spezialanfertigung schon herstellen können.
Lassma hören (gespannt vorgebeugt) ;-)
Ganz ehrlich? Die Zecken suchen sich einen sicheren Platz, schön kuschelig und warm-feucht. Am liebsten im Genitalbereich und in den Achselhöhlen. Und dahin "wandern" sie, andocken tun sie überall.
Au ja, Goedzak, erzähle. Bitte!
lieber goedzak,
deine story ist nicht gut erfunden, sondern realistisch erzählt. mir ist nämlich einmal ähnliches widerfahren. die zecken bevorzugen warme körperregionen mit möglichst weichem fell. auch ich bemerkte das biest erst unter der dusche. bis zur vorhaut hatte es sich noch nicht vorgearbeitet. mit dem richtigen dreh ist der quälgeist auch eigenhändig entfernt worden.
und von oben kommt eben nicht alles gute!
ein anderes mal nach einer radtour zog ich die oberbekleidung aus und merke bewegung in brusthöhe. bei genauerem hinsehen erkenne ich auf dem unterhemd zwei krabbelnde zecken. mich wunderte, wie die lahmen krabbeltierchen es bis da oben hin geschafft haben konnten. die einzige erklärung: sie müssen sich von niedrigen zweigen am radweg fallen gelassen haben und dann den weg von der oberbekleidung nach innen noch nicht ganz zu ende gebracht haben. kleidung verhindert den stich der zecken nicht, kann aber für zeitgewinn sorgen.
Meine eine Zecke hat sich am Bauch festgesetzt gehabt: Spricht das jetzt für oder gegen eine Fettabsaugung? Goed, Goed, was Du so alles suggerierst ... ;)
Aber bist Du auch brav geimpft?
interessantes zur zecke von jakob v. uexküll (1864-1944)
Die Merkmale, die Zecken wahrnehmen können, sind: oben – unten, warm – kalt und Buttersäure: ja - nein. Zecken verfügen also über einen Geruchsinn,Richtungsempfinden und einen Tastsinn.
»Die ganze reiche, die Zecke umgebende Welt schnurrt zusammen und verwandelt sich in ein ärmliches Gebilde (von Uexküll), eben die »Wirklichkeit« des Tiers, die in diesem ganzen langen Zeitraum allenfalls den Eindruck »hell«, den Geruchsreiz der Buttersäure, die Empfindung »warm« und den Tasteindruck einer haarfreien Hautstelle enthält, eine Wirklichkeit, die mit anderen Worten also fast während der ganzen langen Zeit »leer« ist. - Hoimar von Ditfurth, Der Geist fiel nicht vom Himmel. Die Evolution unseres Bewußtseins. München 1980 (dtv 1587, zuerst 1976)
Boah, die Zecke gibt mehr her, als ich dachte. - Gut, dass ich sie präpariert und aufgehoben habe.
Kurz nach dem Z.-Entfernen absaugen, später ist zu spät.
Na, da war doch jetzt mal ein Schritt zum mehr Schreiben. Zecke sei Dank.
Völlig verpasst, Deine Zeckenbeichte hier, und ehrlich gesagt: Ignorance is bliss - bis gerade eben fühlte ich noch nicht diesen fiesen Phantomschmerz zwischen den Beinen und freute mich des Lebens. Damit ist es nun vorbei, dank Dir... Kopfkino geht eben auch in die unromantische Richtung. Trotzdem gut, wie immer, aber das war ja klar.
Gruß, d.
Eine tragische Geschichte und das gleich doppelt, zum einen stand ich offenbar kurz vor dem Vergnügen von goedzak angerufen zu werden, zum anderen denke ich, die Zecke war einfach verliebt und ihr saugen der Versuch eines Blow-Jobs. Sie hat also vermutlich etwas anderes erwartet, als mit einer Pinzette traktiert zu werden. Immerhin hat die gute Dame von Welt mir noch einmal Hoffnung auf einen Anruf gemacht. Der wäre aber auch wieder tragisch....
Achso: Ich wünsche mir die Benachrichtigung für Beiträge meiner Schreiber...möglichst bald!!! Man krischt ja nüscht mehr mit.
Du sagst es! - Ich auch!
Was den Blow-Job angeht, es war wohl eher ein Suck-Job.
Ich dachte, das zeichnet einen Blow-Job aus? Da fällt mir ein, ich habe ja hier, in diesem Forum den Unterschied zwischen Cunnilingus und Fellatio lernen dürfen, daher die Frage: Gibt es auch ein Gegenstück zum Blow-Job oder ist das ein unisex Ausdruck :-)
Ist nicht unisex. In die Bezeichnung fürs Gegenstück wird gelegentlich das Wörtchen 'eat' mit eingebaut, was ähnlich un-sinnfällig ist wie 'blow'... - Sprache!
Weil's so gut hier reinpasst:
Beschneidung: Ignoranz und Sexismus
http://cuncti.net/haltbar/285-beschneidung-ignoranz-und-sexismus
Link abgeworfen, Arbeitszeit: 0,5 Minuten.
So, ich muss weiter...